18.02.2011, 21:55
Da ich gerade ein Seminar zu Wissen und Wissenschaft im MA hatte, gebe ich mal für alle Interessierten in dieser Hinsicht ein paar Literaturhinweise, selber produktiv werden geht im Moment leider nicht oder zumindest nur sehr eingeschränkt, da ich mitten inner Prüfungsphase bin:
lg
kolf
- Augustinus - De doctrina Christiana (noch aus der Spätantike, aber eine der Grundlagen für jegliche im MA betriebene Wissenschaft, v.a. seine Zeichenlehre)
- Aristoteles - Das Organon, seine Analytiken und auch alles andere (auch noch kein MA, aber ebenfalls einer der Bezugspunkte für fast jeden mittelalterlichen Autor, gerade mit Rezeption seines Gesamtwerks durch Albertus Magnus und Thomas von Aquin bekommt auch seine Wissenschaftslehre aus der 2. Analytik zentrale Bedeutung)
- Boethius - De Trinitate (ein letzter spätantiker Autor, gibt Einblicke in den Neuplatonismus und formuliert verschiedene Vorschläge wie Wissenschaften zu sortieren seien, u.a. tauchen hier auch das Trivium udn Quadrivium, also die 7 freien Künste auf)
- Thomas von Aquin - eigentlich alles (eigentlich zeigt sich bei jedem mittelalterlichen Autor, dass es nie einen Bruch zwischen Antike und Mittelalter in wissenschaftlicher Hinsicht gegeben hat, jeder mittelalterliche Autor bezieht sich auf antike Autoren, aber niemand tat dies so klar und strukturiert wie Thomas dies in Bezug auf Aristoteles getan hat)
- Abelaerd - Sic et non (der gute Mann zeigt wie man scheinbar widersprüchliche Autoritätsaussagen synthetisiert, das ist eigentlich im MA immer ein zentrales Anliegen der Autoren gewesen, wie man dann auch bei Thomas v. Aquin gut sieht, der ja das Gesamtwerk von Aristoteles in einen christlichen Kontext einsortiert hat, natürlich mit der ein oder anderen Schwäche)
lg
kolf