Der Jäger - Rechten und Pflichten
#15
Jägerwaffen, Ausrüstung

Erwarte ich, das man das ganze Gedöns da mit sich rumschleppt? Öhm... nö. Ein Jäger wird sich auch im RL für das rüsten, was er jagen will. Sagt sich ein player - ich will einfach nur durch den Wald rennen und umnieten was da ist, denn ich hab nur wenig Zeit... tjoa... mir egal.
Was mein char davon hält? Kommt drauf an, was du ihm vorRP'st. Smile Keine Ahnung, ob das erlaubt ist, aber wenn du sinngemäss rpst, das du durch einen gut vernehmlichen Spaziergang das ganze Wild verscheuchst, weil es dich hört.. (und ig alles niederstreckst...)
Ist die Wilderei schon im Spiel drin werd ich mir überlegen, wie mein Char reagiert. Kommt immer auf die RP-Situation an. Grins

Jägerwaffen:

Die ig-Vorschläge, die ich hier angebe, sind alle nur rplich zu betrachten. Wenn die Engine natürlich zulässt, das man die für die Jagd benutzt und der Staff das erlaubt – viel Spass.

Bögen + Armbrüste

Bögen werden generell benutzt – da gibt es nicht viel zu sagen, ausser: je weiter die Reichweite – und deine Zielgenauigkeit – desto eher ist es, das das Wild dich nicht/zu spät bemerkt. Je näher man an ein Wild herankommt, das einen oder mehrere scharfe Sinne hat, desto schwieriger wird es. Nur kranke/verletzte Tiere lassen dich näher heran, weil sie dich nicht bemerken.

Armbrüste wurden für die Jagd immer belliebter – man musste nicht lange üben, um die Armbrust benutzen zu können. Und wenn man das Wild lange verfolgte, musste man die Armbrust nicht entspannen – ihre Spannung litt nicht darunter. - ergo konnte man mit geladener Waffe hinterher rennen. Und man konnte die Armbrust aus nahezu jeder Position aus benutzen.
Ich lese öfters etwas über Stahlbögen für Armbrüste ab dem 15 Jh. Ist sowas auch ig vorgesehen? Desweiteren haben Adlige und vermögende ihre kostbaren Armbrüste mit Ätzmalereien, Beinschnitzereien und Gravuren verschönert. Die (Horn-)Bögen wurden mit Blüten und Rankenwerk geätzt. Auf die Säule gravierten und malten sie (oder im Relief geschnittene Hornplatten Oftmals wurden religiöse Motive oder Jagdszenen dabei verwendet.

Klingenwaffen:


Nicker: (in Österreich Knicker) ist ein 15-25 cm langes und schmales einseitig scharf geschliffenes Jagdmesser mit Hirschorn-Griffschalen, welches neben seiner allgemeinen Verwendung geeignet ist, ein Stück Rehwild durch einen Stich in den Nacken (Genick) über dem obersten Halswirbel (Atlas) zu töten. Der Wirbel wird, weil er das Nicken mit dem Kopf ermöglichst, auch Nicker genannt. Daher der Name Nicker für das Messer und der Begriff Abnicken für den Stich.
Vorschlag für ig: Sax.

Jagdsäbel: Wird vorwiegend vom Pferd aus verwendet. Eine Art kurzer Säbel – mit ihm wurden dem durch Hunde gestellten (ggf. niedergehaltenem) Hirsch die Sehnen an den Hinterläufen durchtrennt, um seine Flucht zu verhindern. Danach tötete der Jagdknecht das Tier mit dem Hirschfänger. Die gebogene Klinge ermöglichte einen ziehenden Schnitt, der wirksamer war als ein blosser Schlag. Dieses Hindern an der Flucht wird als 'Hessen' bezeichnet.
Vorschlag für ig: Reitersäbel

Stichwaffe:

Hirschfänger: (Abbildung eines Hf von 1675)
40-70 cm lange Stichwaffe. Jägerbataillone nutzen den Hirschfänger auch gerne als militärische Blankwaffe. Der Hirschfänger ähnelt dem Saufänger. Mit ihm werden Rot-, Damwild, aber auch kleinere Wildschweine abgefangen. Er wird aussschliesslich zu Fuss eingesetzt. Mit einem Stich ins Herz tötete der Jäger das Tier, welches gestellt oder verwundet war. Eine Gefährdung des Hundes konnte durch einen weiteren Schuss so vermieden werden. Der Hirschfänger entwickelte sich aus dem Jagddegen ist aber kürzer. In späterer Zeit wurde er nur noch für die Repräsentation und als Uniformbestandteil getragen.
Eiserner Hirschfänger – ganz aus Eisen, mit einem Griffbügel wie beim Degen. Die Klinge wurde am Anfang zweiseitig geschliffen, später nur noch an der Spitze. Ab dem Barock ersetzten die Handwerker mehr und mehr die Eisenteile des Gefäßes durch Messing- oder Silberteile, die teilweise vergoldet waren. Als Material für den Griff kam auch Hirschhorn und gelegentlich Elfenbein in Frage. In der modernen empfinden die Jäger die Klinge als zu schmal – das Tier stirbt durch eine unzureichende Verletzung nicht schnell genug. Ein modernes Abfangmesser hat eine 20 cm lange breite Klinge (zweischneidig geschliffen).
Vorschlag für ig: Spatha. Man kann ig ja anrp, das es ein Hirschfänger mit Bügel ist Smile

Jagddegen: Wird vorwiegend vom Pferd aus verwendet. Parierstange und Griffbügel als Handschutz. Aus ihm entwickelte sich der Hirschfänger fürs Fussvolk.
Vorschlag für ig Degen.

Saufeder: Ende 1400-1700 gebräuchlichste Waffe. Die Saufeder wird heraldisch oftmals genutzt.
Gesamtlänge 230 cm (variabel). Klinge (30 cm, variabel). Die Parierstange war meist aus Geweih hergestellt und verhindert ein Durchstossen des Tieres (Sicherheitsabstand). Als Schaft wurde meist kein geschnittenes Holz, sondern ein speziell für diesen Zweck in Baumschulen gezogenes Stämmchen verwendet (Eschenholz). Die breite scharfe Spitze stösst durch den Brustkorb (jägersprach.: Kammer) in Herz und oder Hauptblutgefässe, so das der sofortige Tod eintritt.
Dabei sollte man nicht vergessen, das Hunde das Schwein niederhalten.
In wenigen Fällen lässt man das Tier auflaufen: Das Wildschwein wird zum Angriff provoziert und der Jäger (in Hockstellung) richtete die an der Hüfte abgestützte Feder auf das Schwein, welches in die Klinge läuft.
Es ist eine köngliche Mutprobe, nur mit der Saufeder auf Wildschweinjagd zu gehen.
Vorschlag für ig: Wurfspeer. Vielleicht auch der Klingenstab (?)

Bärenspiess: Ende 1400-1700 gebräuchlichste Waffe.. Der Bärenspiess wird heraldisch selten genutzt.
Gesamtlänge 230 cm (variabel). Klinge (30 cm, variabel) ist breiter als beim Sauspiess und zweischneidig. Zwischen Klinge und Schaft ist ein kräftiger Knebel (1 ½ bis 2 Spannen von der Spitze), der ein zu tiefes Eindringen der Waffe verhindert (dh es hält das Wild auch auf sicheren Abstand). Der Schaft (Eberesche, Buche, Birke) ist bis zu 2 m lang und üblicherweise kreuzweise mit Schnüren (rot und schwarz) umwickelt (Griffigkeit).
Mit diesem Spiess kann man Bären, Wildschweine und Wölfe abfangen (erstechen)
„Mit der linken Hand muß es regiert, und von der rechten nachgedrückt, die Füße aber von dem Jäger also gesetzet werden, daß der linke Schenkel unter der linken, und der rechte unter der rechten Hand ganz fest, stark und unverrückt stehe, und das meiste Absehen auf des Schweines Kopf und seine Bewegung habe. So muß auch der Fang zwischen den Vorderläufen und dem Halse gleich zum Herzen geschehen.“
Vorschlag für ig: Wurfspeer. Vielleicht auch der Klingenstab (?)


Jägerausrüstung:


Auch hier erwarte ich nicht, das man das Zeug ig ernsthaft mit sich rumschleppt, Gott bewahre. Wer weiss schon, wie schwer der Summs ist. Im rp das Zeug dabei zu haben... ich erwarte das auch nicht. Mein Char wird es dabei haben Smile im rp wenigstens. Wer weiss - nachher zeigt mir die IG-realität deutlich 'nen Vogel.

Fernrohr – ohne dies optische Hilfsmittel wird das Beobachten vom Jägerstand her etwas schwierig Smile

Jagdhorn:
Auf diesem 'Olifanten' wurden Jagdsignale für die Jäger und Hunde geblasen. Man konnte es weithin hören. Es war aus Elfenbein und man konnte nur wenige Töne blasen. Als Zeichen ihrer besonderen Würde trugen nur die Angehörigen des Hochadels ein solches Jagdhorn. Sie waren i.d.R. kostbar verziert, durch Mundstücke aus Gold und mit Edelsteinen geschmückten Gehängen. Einige kleine Jagdhörner scheinen auch aus Kuhhorn gemacht worden zu sein.

Waidmesser:
Die schweren Weidmesser des 16. bis 18. Jahrhunderts mit breiter, am Ort erweiterter Rückenklinge werden Praxe oder Plötze genannt. Weidmesser ist in diesem Fall nur der Überbegriff, der verschiedene Messerformen beschreibt, und die Praxe ist gewissermaßen die spezielle Ausführung eines Weidmessers. Die Klingenform der Praxe erlaubt nur eine Verwendung als Hiebwerkzeug. Die Praxen wurden zum Zerlegen des Wildes, zum Ausschlagen des Gehörns oder zum Freischlagen des Jagdstandes und der Pürschpfade von Ästen benutzt. Entstanden sind diese Messer sicherlich aus dem Sax und der noch im 16. Jahrhundert gebräuchlichen Bauernwehr
Ein Prax besitzt keine Spitze und erinnert mich mehr an ein Hackebeil.

Sax: „Neben den üblichen Schwertern fand zwischen dem 5. und 10. Jahrhundert der Sax, ein einschneidiges Schwert mit einer messerartigen Klinge, weite Verbreitung. Seine Form hat sich mit einigen Veränderungen in den Weidmessern erhalten, die im 16. Jahrhundert auftreten.“ Ich denk mal, hier kann man den Sax durchaus nehmen Smile als Waidmesser und Abfangmesser für kleine Tiere und Rehe.
Auch kann man das Sax als Nicker verwenden.

Tücher, in denen man Organe transportieren kann.

Seil: Einen Hirschen zu bergen ist schweisstreibende Arbeit. Mit einem Seil kann man ihn notfalls auf eine Trageschleppe packen, aufs Pferd hiefen oder schnöde hinterher schleifen.

Kompass: erleichtert die Orientierung in einem unbekannten Gelände.

Fackeln, Laternen, Kienspäne, Feuerzeug und Zunder: Braucht man um a) den Weg zurück besser sehen zu können und b) das Wild vorort aufbrechen (ausnehmen) zu können.

Jagdkleidung: Gegeben an der Umgebung, in der man sich aufhält nach möglichkeit in grünlichen und bräunlichen Farbtönen. Nach Möglichkeit nichts, was zuviel Raschelt um das Schleichen zu erleichtern. Auffallende Haarfarben (weiss, blond, rot, schwarz) sollten minimiert werden durch Haarbänder oder Kopfbedeckungen.

Verpflegung: sollte immer dabei sein. Auch genügend Wasser, um ggf. das Wild zu säubern.

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RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Christiane Meier - 27.11.2012, 21:56
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 27.11.2012, 22:45
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 27.11.2012, 23:05
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 18.12.2012, 21:36



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