Der Jäger - Rechten und Pflichten
#9
Redewendungen ; Jäger ABC ; Bezeichnungen für Wild

Ich denke, es wäre ganz lustig hin und wieder [b]Redewendungen reinzubringen. Selbstredend nur für jene Redewendungen, die in die Zeit passen - also nicht sowas wie Knall auf Fall (die Kugel ist schneller als der Schall, drum fällt das Ter erst und dann hört man den Knall des Schusses) oder 'der hat Lunte gerochen' was mit der Luntenschnur zu tun hat, welche das Schiesspulver anzündete - es roch stark, was ein Wild schon mal wahrnehmen konnte.

Und vorsicht! Die Bezeichnungen sind ein Vorschlag. Ich erwarte nicht, das Leute sich da einen abwürgen müssen, um Zeug aus dem Jäger ABC nutzen zu lernen oder wenigstens zu verstehen. Klar freue ich mich, wenn ich ab und an was davon lese Smile Aber brecht euch hierfür keinen ab.

Diverse Redewendungen:

[…] Zielwasser getrunken: Vor (und auch nach) der Jagd, trinken manche Jäger gerne einen Schnaps. Vorher genossen, beruhigt das duftende Wässerchen die Schützen, so dass sie ruhigere Hände haben.

Das Finden/Jagen des Wildes:

Auf der Pirsch sein: Vorsichtiges, möglichst geräuscharmes Begehen des Reviers, um das Wild beobachten und gegebenenfalls bejagen zu können, bevor es fliehen kann. Zur Pirsch ging man in zeiten, wo das Spurenlesen einfach war: Dem Winter, wo alles eingeschneit war – ausser den Spuren. Oder vielleicht noch in den Regenreichen Monaten, wo die Spuren der Tiere tief in den weichen feuchten Boden gedrückt waren. Natürlich hatte man im Notfall auch seine vierbeinigen Schnüfflerkameraden dabei – wenn man sich einen Spürhund leisten konnte.

Etwas aufstöbern: dieses alltägliche Verb stammt aus der Jägersprache – das Aufjagen eines am Boden ruhenden Wildtiers mit dem Stöberhund

Hetzjagd: in früheren Jahrhunderten erlaubte, in Deutschland verbotene Jagdform mit hetzenden Hunden.

(Echte) Schweissarbeit: Wenn ein angeschossenes Reh 'schweißt', dann blutet es aus der Schusswunde. Die Blutspur, die es bei der Flucht hinterlässt, verfolgt der Schütze mit Hilfe speziell ausgebildeter Schweißhunde (Bluthunde) und leistet dabei in zweifacher Hinsicht Schweißarbeit.

[...] auf die Schliche gekommen: der Jäger hat die Schleichwege, also die Wildwechsel von Reh, Hirsch und Wildschwein gefunden. Er kann sich heir auf die Lauer legen – weit weniger anstrengend, als wenn er...

Auf den Busch klopfen: Mit Stöcken auf das Unterholz schlagen, um das Wild aus seinem Versteck zu scheuchen.

Die Spur ist heiß: Eine frische Spur.

Auf den Leim gegangen: Bezieht sich auf kleines Federwild (Singvögel etwa), welches früher mit Leimruten gefangen wurde. Man hat Äste mit Leim oder Pech eingeschmiert und daneben einen Lockvogel gesetzt. Amseln, Drosseln oder Finken klebten fest und konnten nicht wegfliegen. Daher kommen auch der Lockvogel und der (gefangene) Pechvogel.

Jemanden ins Garn/Netz gehen: kommt vermutlich aus dem Vogel- und Fischfang, wo man Vögel/Fische mit Netzen gefangen hat.


Das Niederstrecken des Wildes:

Etwas (zb Brief) abfangen: Auch ein Sprichwort, das heute noch gern beim ausspionieren benutzt wird. Das Abfangen kommt aus der Zeit, als es noch keine Schusswaffen gab; da wurde der Hirsch auf Hetzjagden bis zur Erschöpfung verfolgt und dann gewöhnlich von Hunden niedergehalten, auf das man mit einer blanken Waffe sicher das Wild „Abfangen“ kann - mit dem Hirschfänger oder einer Wildsau mit dem Saufänger oder Saufeder den Todesstoss versetzen. Oder man reizt das Wildtier und lässt es in die Waffe laufen – dies erfordert Erfahrung und Präzision, das das Tier mit einem Stich ins Herz oder in die Aorta sofort stirbt.

Zur Strecke bringen: Zur Strecke werden nach Abschluss der Jagd alle erlegten Tiere aufgereiht.

Am Zug sein: Die Bogensehne schon durchgezogen haben.

Dem Hirsch den Schuss antragen: auf gut deutsch, man erschiesst den Hirschen Smile

Blattschuss: für das Wild meist tödlicher, weil die Lunge oder das Herz verletzender Treffer im Bereich des Schulterblatts oder am Vorderrumpf

Wachsam wie ein Schießhund: Jagdhunde müssen aufmerksam sein und dürfen erst nach dem Schuss (mit dem Bogen) nach der Beute suchen.

Jemanden auffliegen lassen: wenn Federwild aus der Deckung gejagt wird, fliegt es auf, so das man es schiessen kann. Jemanden auffliegen lassen, bedeutet, ihn der Sicht preisgeben, auf das man ihn richten kann.

Mit allen Hunden gehetzt ; Vor die Hunde gehen: erklärt sich von selbst

(jmd) auf die Sprünge helfen: jemanden eine Starthilfe geben. Der Hase rennt im Zickzack – aber den Hund interessiert es nicht, er wählt die direkte Linie und schneidet dem Hasen den Weg ab – er hilft dem Jäger auf die Sprünge.

Auf etwas erpicht sein: Etwas wirklich wollen, nicht davon loskommen. Das Wort erpicht steht im Zusammenhang mit Pech. Vogelfänger strichen Pech auf Äste und Vögel kamen davon nicht mehr los.

Nach erfolgreicher Jagd:

Letzter Bissen: respektvoller Ritus von Jägern, die dem erlegten Wild einen abgebrochenen Zweig („Bruch“) in den Äser, also das Maul, stecken – quasi zur Versöhnung mit ihrer Beute. Als waidgerecht gelten Zweige Brüche von Fichte, Kiefer, Tanne, Erle und Eiche; notfalls können auch andere Baumarten genutzt werden.

sich in etwas verbeissen: stur sein Ziel/seinen Weg verfolgen, ohne Hinweise zu beachten, das der Weg der falsche ist. Hunde haben gelegentlich sich so sehr in das Wild verbissen, das der Jäger Schwierigkeiten hatte, den Hund vom Wild zu lösen.

Die Jagd geht daneben:

Die Löffel spitzten: Hasen, die nach bedrohlichen Geräuschen ihrer Fressfeinde lauschen, richten ihre Ohren („Löffel“) auf. Das ist meist auch oftmals das letzte, was man von dem Mümmelmann sieht

Eins hinter die Löffel geben: mehr oder weniger fester Schlag an den Hinterkopf. Soll angeblich das Denkvermögen erhöhen. Für die Jäger bedeutet das: den Hasen töten durch einen Schlag ins Genick.

Von etwas Wind bekommen: Wild kann den Körpergeruch eines Feindes durch Luftzug früh wittern. Deshalb schleichen sich Beutegreifer (oder Jäger) gerne gegen den Wind an. Wenn das Wild trotz allem dich bemerkt und flieht, hat es vermutlich 'Wind bekommen'.

Durch die Lappen gehen: Der Ausdruck stammt aus der Zeit der so genannten Lappjagden im 17. Jahrhundert, bei denen rings um das zu bejagende Waldstück kilometerlange Leinen mit daran baumelnden bunten Lappen aufgehängt waren. Vor diesen scheute das Wild oft zurück, wodurch es den Schützen vor die Gewehr- und Flintenläufe *HUST* die Bögen und Armbrüste lief. Bisweilen klappte der Trick nicht, und das Wild entwischte unter den Schnüren hindurch, ging also durch die Lappen.

In die Binsen gehen: Trifft ein Schütze eine Ente nicht gleich tödlich, droht diese in die auch für Hunde schwer zugänglichen Binsen (oft hohe Gräser) am Gewässerrand zu flattern – und ist nicht selten für den Jäger verloren.

Federn lassen: man ist noch davon gekommen, aber hat auf die eine oder andere weise dafür bezahlt. Jägersprachlich: nur leicht getroffenes Flugwild büßt nicht das Leben, aber etwas vom Gefieder ein.

Alter Hase: Ein Tier, das erfahren ist und genau weiss, wie es dem Menschen entkommt.

'Auf die falsche Fährte locken': Der Jäger hat sich auf einen Irrweg (vielleicht einen nicht mehr benutzten Wildwechsel oder eine altte Spur) locken lassen.

[…] geht in die Brüche: Ein Plan für irgendwas geht in die Brüche. Jägersprachlich: Wenn angeschossenes Wild in die Brüche (also in Sumpfgebiet/Moor) flüchtete, war es meistens verloren und versank im Sumpf. Flüchtende Tiere achten nicht darauf, wohin sie rennen – dh sie können auch in ein Sumpfloch rennen.

Hasenpanier ergreifen: Die Heeresfahne des Hasen ist seine Blume (Hasenschwanz) – man sieht ihn, sobald er dich bemerkt nur noch von hinten *schmunzel*


Sonstiges:

Sauwetter: Jäger können stetem Regen durchaus etwas abgewinnen, tummeln sich dann doch nur wenige störende Spaziergänger im Wald, so dass die Waidmänner und -frauen den Wildschweinen ohne Rücksicht auf Verluste unter Wanderern und Dauerläufern auf den Pelz – pardon: die Schwarte – rücken können.

In der Jägersprache wird der Begriff „Fährte“ begrenzt auf Fährten des Schalenwilds (Elch-, Rot-, Dam-, Muffel-, Reh- und Schwarzwild). Der Jäger spricht auch von Bodenverwundung. Bei allen anderen Wildarten spricht er von Spur oder Geläuf.

Pensionshirsch. Ein Abschiedsgeschenk an einen aus dem Dienst geschiedenen Forstbeamten in Gestalt eines Trophäenträger-Abschusses. Der Senior im grünen Rock darf also garantiert ein stattliches Geweih ernten – nur treffen muss er noch.

Will der mit mir Rasselböcke fangen spielen?: Rasselbock ist ein Verwandter des Wolpertingers - also ein Tier jagen, das es nicht gibt - in anderen Worten seine Autorität zu untergraben versuchen.

Auf den Strich gehen: Der Schnepfenstrich ist dr Balzstrich der Schnepfe. Man bezeichnet auch liderliche Weiber (sprich Prostiuierte) als Schnepfen.

einen Bock schiessen: Man hat alles andere als einen Volltreffer gelandet. Früher gab man auf Schützenfesten dem schlechtesten Schützen einen Ziegenbock als Scherz- und Trostpreis. Daher kommt auch die Redewendung: 'Etwas verbocken' oder 'Bockmist bauen'. Ein Fehlschuss wird als 'Bock' bezeichnet.

Sich vor etwas drücken: Vor etwas verstecken. Kleinwild, junge Rehe und Hirsche drücken sich flach auf den Boden, um nicht gesehen zu werden.

Männliche Rehe und Hirsche werden wesentlich ruhiger, wenn sie sich nach der Brunftzeit die Hörner abstossen. Selbiges gilt für junge Männer, die schon ihre ersten Erfahrungen gesammelt haben

verludern: Synonym für verkommen. Wild, das verludert, ist verendet, ohne erschossen worden zu sein.

Witziges:

Alles in Butter: kommt aus der Handelssprache. Gläser waren sehr teuer im Mittelalter. Vor allem, wenn sie aus Venedig kamen – ergo goss man sie in Butter ein, damit sie heil blieben. Am Ankunftsort schmolz man das Butter einfach weg – voila: heile Gläser.

Auf dem absteigenden Ast sein: Man spricht in Adelskreisen von einem absteigenden Ast, wenn sich der Adel immer mehr mit bürgerlichem Blut vermischt, die Abstammungslinie also immer weniger 'blaues Blut' trägt.

Sich mausig machen: vorlaut / frech sein, drängeln – Jagdfalken sind nach der Mauser besonders lebhaft.


Jäger-ABC

Ich kann nicht schwer genug betonen, das das hier alles VORSCHLÄGE sind. Kein Muss. Niemand verlangt von euch, zu wissen, wie was genannt wird. Ich für mich werde Teile davon lernen... mit der Zeit. Hohe (meist überhöht und oft nicht einzuhaltende) Anforderungen AN MICH SELBST sind nicht auf andere gerichtet. Macht ihr, was ihr für richtig haltet *grins* Ich brech mir gern einen ab. Ich erwarte nicht, das ihr euch quält. Smile

Die schwarz geschrieben Wörter sind jene, von denen ich denke, das sie ig verwendet werden könnten. Die ausgegrauten Wörter sind jene, von denen ich denke, das sie mehr Verwendung in Hintergrundgeschichten und dem RP-Forum Verwendung finden könnten. Natürlich seid ihr eingeladen, die Wörter zu verwenden, wie ihr es wünscht Smile

Allgemein:

Bau: Behausung von Fuchs, Dachs, Fischotter, Kaninchen, Murmel, Iltis, Wildkatze
Burg: Behausung eines Bibers.
Kessel: Lager einer Rotte Sauen, Wohnraum im Fuchs-Dachsbau

Pflanzenfresser:

Abäsen: abfressen von Pflanzen
Äsen: Nahrungsaufnahme des Wildes (ausser Schwarz + Raubwild)
Äser: Maul von allem Haarwild (ausser Schwarz + Raubwild)
Äsung: Nahrung des Wildes (ausser Schwarz + Raubwild)
Kirrung: Lockfütterung Pflanzenfresser
Malbaum: Baum an dem sich Schwarz- oder Rotwild nach dem Suhlen rieb (Was kümmert es die Eiche, wenn sich die Sau dran schubbert? Die Eiche nicht, den Jäger schon *G*)

schälen: Elch-Rot-Dam-Muffelwild äsen Rinde von Bäumen ab (Schadet auch den Bäumen)
Verbiss: Junge Triebe an Büschen und Bäumen, wie auch Schösslinge werden gerne vom Wild gefressen – das Verbeissen verhindert Waldverjüngung.

Schalenwild: Schalen sind ein andere Ausdruck für Hufe.

Brunft: Begattunszeit alles Schalenwildes ausser Schwarzwild
Abbrunften: körperlich geschwächt durch anhaltende Brunft (Paarungszeit) und dem nach Brunftunwillig. Der Kerl kann einfach nimmer. Zu dieser Zeit ist sein Fleisch ungeniessbar wegen Hormonen.
Beihirsch: ein schwächerer Hirsch, der in der Brunftzeit beim Platzhirsch ist - um ein Weibchen zu bespringen, wenn der Platzhirsch nen anderen Beihirschen vertreibt.
Feisthirsch: Hirsch (genau genommen ein Hirsch, der gut im Speck ist) im Sommer in der Feistzeit, während er sich auf die Brunft vorbereitet.
Hexenring: Ring im Getreide, in dem der Bock die Ricke trieb
röhren: Lautäusserung des Rothirsches bei der Brunft


Hörner:
abwerfen: abstossen/-werfen des Geweihs oder Gehörn.
Bast: samtartige Haut um das Geweih während dessen Wachstums
fegen: Bast von Geweih beseitigen mittels 'fegen' des Geweihs durch Gebüsch und Baumstämmen (letzteres schadet dem Baum – er wird entrindet)

Gehörn: Trophäe des Rehbocks
Geweih: Trophäe beim Hirsch
Himmelspur: Stelle, an denen der Hirsch gefegt hat.
Rosenstock: Stirnzapfen beim Hirsch, wo die Hörner draus wachsen.

Schaufel: Geweih von Elch oder Damwild
Schnecke: Hörner des männlichen Muffelwildes

äugen: (hin)sehen bei Wild oder Hund.
brechen: von durch den Wald brechen – starkes (Schalen)Wild zieht hörbar ; Schwarzwild wühlt im Boden.
Einstand: oft benutzter Aufenthaltsort von Rot- und Damwildes.
Kahlwild: weibliches Wild und Kälber aller Hirscharten. Das Wort Kahl rührt daher, weil es keine Hörner trägt.
Kalb: junges Stück im 1 jahr.
Pfeifen: warnende Lautäusserung der Gams, Muffel und Murmel. Vielleicht kommt hier die Redewendungen: jemanden zu verpfeifen?
Schalen: Hufe des Schalenwildes
setzen: Gebären von Schalenwild ausser Schwarzwildes
Sprung: mindestens 3 Stück Reh vereint
steigen: Gams-und Steinwild klettern – Erinnerungshilfe: den Berg besteigen.

Schwarzwild:

brechen: von durch den Wald brechen – starkes Wild zieht hörbar ; Schwarzwild wühlt im Boden.
frischen: Gebären des Schwarzwildes – das Wort Frischling dürfte bekannt sein.
hauen: Ein Keiler schlägt Hund und/oder Menschen mit seinen Waffen.
Hauer: Unterkiefer-Eckzähne beim Keiler
Waffen: Eckzähne des Keilers, Klauen der Greifvögel, Klauen des Luchses und Wildkatze
Rotte: Gesellschaft von Schwarzwild

Geflügel:

Abbrüten – Beenden der Brutzeit – womit man denke ich, wieder Enten jagen kann
Aufstieben: Federwild fliegt erschreckt auf – heutzutage sagt man auch zu herumfliegendem xy Gestöber – wie das Schneegestöber. Ich denk mal, die Worte sind Sinnverwandt.
Ausgefiedert ist das Federwild nach beendeter Mauser
Balz: Gebaren vor und nach der Begattung
Balzzeit: Begattungszeit Federwild
Kette: Famile jagdbarer Hühnervögel. Sie rennen tatsächlich in einer Kette rum.


Fleischfresser:

Abbeissen: Wir kennen es als 'wegbeissen' – wenn Raubwild seine Jungen wegbeisst und damit aus seinem Revier treibt.
Fang: Maul von Hund und Raubwild, Füsse der Greifvögel
Keckern: Knurrende Lautäusserung Fuchs, Marder, Iltis – und ich meine manche Vögel und Eichhörnchen keckern auch *grins*
Luder: Totes Wild zum anlocken von Raubwild

Reissen: Bär, Luchs, Wolf und Fuchs fangen und töten Wild.
Riss: von Raubtier getötetes Tier
Schnüren: Fortbewegen eines Fuchses
Waffen: Eckzähne des Keilers, Klauen der Greifvögel, Klauen des Luchses und Wildkatze
Welpe: Junges von Wolf, Fuchs und Hund
werfen: Gebären von Haarraubwildes ausser Bär und Luchs
Wurf: Gesamtheit der Jungen bei Bär, Wolf, Luchs, Fuchs, Wildkatze und Hund

Greifvögel:

Ausgefiedert: ist das Federwild nach beendeter Mauser
aushorsten: jungen Greifvogel aus dem Horst nehmen.
Beize: Jagd mit Greifvögeln
Fang: Maul von Hund und Raubwild, Füsse der Greifvögel
Gewölle: ausgespieene Ballen von Greifvögeln und Eulen (unverdauliche Nahrungsreste wie Knochen, Fell)
Horst: Nest der Greifvögel und Rabenvögel
Jule: Gerät, auf dem Greifvögel mit der Langfessel angelegt stehen
Waffen: Eckzähne des Keilers, Klauen der Greifvögel, Klauen des Luchses und Wildkatze
rütteln: langdauerndes Halten eines Vogels in der Luft. Bekannt mag der Rüttelflug eines Greifvogels sein, bevor er im Sturzflug angreift.
Schwinge: Flügel

Schlachten:

Häuten: Wem die Ausdrücke zu schwer sind, kann auch einfach sagen: das Tier abhäuten.
Abbalgen: Abziehen der Haut von Raub- und Federwild (incl. Dem Federwild) ausser dem Reh, Dachs, Bär, Hase, Kaninchen und Murmel)
Abschärfen: Abziehen des Fells bei Bären
Abschwarten: Abziehen der Schwarte bei Schwarzwild und Dachs
Balg: Fell des Haarraubwildes und Federwildes (ausser Dachs, Bär, hase, Kaninchen, Murmel)
Decke: Haut des Hundes und allen Schalenwildes ausser Schwarzwild.
Schwarte: Haut von Wildschwein und Dachs
rupfen: Ausreissen von Federn/von Haaren erlegten Wildes

Ausnehmen: Auch hier, wem das zu schwer ist, kann sagen, er nimmt das Tier aus.
Aufbrechen: Gescheide und Geräusch (innere Organe) dem Schalenwild entnehmen
Ausweiden: herausnehmen des Gescheides bei allem Wild ausser Schalenwild.
Geräusch: Herz, Lunge, Leber, Nieren vom Schalenwild
Gescheide: Eingeweide allen Wildes

Hunde:

anzeigen: Hund macht Jäger auf Schweiss (Blut) aufmerksam
Appell: Gehorsam des Hundes.
Apportieren: Wild wird vom Hund gebracht
arbeiten: ausbilden des Hundes ; verfolgen einer Fährte, Spur oder des Schweisses (Schweissarbeit) durch den Hund
Aufstöbern: Wild mit dem Stöberhund aufjagen
Packer: Hund, der zum festhalten und niederdrücken von Schwarzwild geeignet ist.
Schleppe: Balg oder erlegtes Wild wird am Boden gezogen, um den Hund auf die Fährte zu führen

allgemeine Jägerarbeiten:

Ankirren: Anlocken von pflanzenfressendem Wild an eine bestimmte Stelle durch zb Maiskolben oder eine Salzlecke
Anlauf: Man hat Glück und begegnet Wild.
Anludern: Anlocken des Raubwildes durch auslegen von Luder (totes Tier)
Ansitz: Stelle, an der der Jäger auf Wild wartet. Wenn es ein Holzstand ist, wäre dies der Hochsitz.
Ansprechen: Wild erkennen und beurteilen
aussetzen: Freilassen von Wild.
Fallwild: Wild, das eingegangen ist – solange es frisch ist, kann der Jäger das mitnehmen und verwerten Smile Wenns nicht frisch ist, lässt es sich vielleicht noch als Hundefutter oder Luder verwenden.


Jagd:

Anschweissen: grosses Fluchtwild durch einen Schuss verletzen.
abfangen: siehe Redewendungen.
Abschlagen: Töten von Hasen durch Schlag hinter die Löffel ; Abtrennen des Gehörns
Anblasen/Abblasen: Jagdhornsignal zum Beginn/Ende der Treibjagd.
Schweiss: Blut von Wild
Stich: Halsgrube an der Vorderseite der Brust. Wenn ich mich recht erinnere, tötet man die Tiere, indem man da seine Klinge durchjagt bis ins Herz.
weidwund: Verletzung an den Organen

Sonstiges:

Bruch: abgeborchener grüner Zwei ; Symbol oder Verständigungszeichen
Gamshüter: Nebel
Kapital: ungewöhnlich stark
Klagen: Lautäusserung aus Angst oder Schmerz
Köder: Lockfutter

Sichern: Umgebung des Wildes wird aufmerksam geprüft
Suhle: Schlammiger Wassertümpel
Sulze: Salzlecke
Verenden: Gewaltsam gestorbenes Wild
Wittern: durch den Geruchsinn Orientieren
Witterung: Geruch, der von Wild ausgeht ; Wetter

Eine sehr schöne Seite voller Jägersprache, wobei auch der Hirsch mit seinen Eigenarten gut beschrieben wird.
http://www.jv-ma.de/site/600028_9CVLAPHJ...twild1.pdf

Das Benennen von Tieren in der Jägersprache:

Mümmelmann: Hase
Grimbart: Dachs
Isegrim: Wolf
Schwarzkittel: Wildschwein
Reinecke: Fuchs

Erpel: männliche Ente
Terzel: männlicher Greifvogel
Widder: männlicher Muffel
Bache: weibliches Wildschwein ab dem 3. Lebensjahr

Lustige Dinge:
Bär: Braunbär, aber das männliche Murmeltier ist auch gemeint.
Mönch: dauernd geweihlose Hirsche
Mörder: Rehbock oder Hirsch mit langen, dolchartigen Spiessen.

Reh
  • Rehbock
    • Bockkitz
    • Jährling, Spiesser, Spiessbock (2 Lebensjahr) ggf bei der Mutter zu finden.
    • Gabelbock
    • Sechserbock. Ab dem 6.ten Lebensjahr 'setzt das Geweih zurück'. Es wird kleiner.

  • Ricke, Geiß
    • Rickenkitz, Geißkitz
    • Schmalricke (2.Lebensjahr) häufig noch bei der Mutter zu finden.

    grosses Fluchtwild:


    Damwild:
    Damhirsch
    • Damhirschkalb
    • Spiesser
    • Knieper, Sprossler
    • Löffler
    • Schaufler - Auch alle, die älter sind, werden Schaufler genannt

    Damhirschkuh
    • Kuhkalb
    • Schmaltier
    • Damhirschkuh

    Hirsch:
    Rothirsch
    • Hirschkalb
    • Spiesser
    • Gabelbock
    • Sechsender
    • Achtender
    • Zehnender
    • Zwölfender - ab dem Zwölfender wird ein Hirsch als Kronhirsch bezeichnet.
    • Vierzehnender etc nach dem 12 Lebensjahr 'setzt der Hirsch zurück' dh sein Geweih bildet weniger Enden aus. Es wird 'schwächer'.

    Hirschkuh
    • Kuhkalb
    • Schmaltier
    • Hirschkuh, Hinde, Hindin
    • Alttier tragende Kuh bzw eines, das ein Kalb gesetzt hat
    • Gelttiere - zu alt um Kälber zu setzen oder generell Unfruchtbar
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RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Christiane Meier - 27.11.2012, 01:13
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 27.11.2012, 22:45
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 27.11.2012, 23:05
RE: Der Jäger - Rechten und Pflichten - von Niobe - 18.12.2012, 21:36



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