FSK-18 Nachtmahre
#4
Es ist... absurd. Das Fell fühlt sich geschmeidig an, aber es ist absurd. So absurd... der Schmerz ist einem unangenehmen Pochen und Ziehen gewichen - Wundheil und Mohnsamen helfen auch darüber hinweg. Aber dennoch - absurd! Absurd und abstrakt erscheinen mir meine Träume, wie sie mich nun erfassen. Es muss an dieser Sache liegen. An den schrecklichen Stunden meiner Gefangenschaft. Das Lachen Mareis hängt in meinen Ohren, denn es beruhigt mich, an die Hochzeit zu denken und an die Festlichkeit. Ab den guten Wein und die freudigen Gesichter. Es lenkt ab, denn ich habe Angst, mich dem Schlaf hinzugeben, obwohl ich so unendlich müde bin. Ich kann das leise Atmen und Schnarchen der anderen wahrnehmen, während ich meinen Bogen befasse, zum prasselnden Feuer schaue und mich frage, was nur mit mir los ist. Wenigstens beruhigt mich der Gedanke, dass Wulfgang und Corbin noch Wache halten... doch das Glucksen des Flusses treibt mir kalten Schweiß auf die Stirn.
Ich frage mich, wie lange ich das noch aushalte - habe ich mich früher nach den kurzen Traumphasen gesehnt, um Lilianes Stimme zu hören und ihr Gesicht zu sehen, ängstige ich mich nun vor den Momenten, in denen ich zu ertrinken glaube, dick eingeschnürt wie ein Paket, an dem die Strömung reißt, tiefer zieht, den Fluss entlang, bis ins Meer. In meinen Träumen treibe ich in tiefschwarzer, erstickender Dunkelheit dahin, unfähig, mich nach oben an die Luft zu retten. Und dann merke ich, dass die Dunkelheit eine Augenbinde ist, und die Luftnot zwei starke Hände an meinem Hals, mir den Atem abschnürend.
Hände, die an mir herauftasten. Hände, die ich nicht abschütteln kann.
Hände, die...
Ich reiße meine Augen auf, das Feuer ist verschwommen vor meinen Augen. Ich drehe mich weg, das Fell wärmend über mich ziehend, damit es mein Zittern verbirgt. Ich weiß nicht, ob ich vor Angst zittere oder wegen diesem anderen Gefühl - der Gedanke an die Hände macht mir jedoch Angst. Gesprächsfetzen kommen auf. Gesichter und Eindrücke finden sich vor meinem Geiste wieder, sobald ich meine Augen schließe. Vielleicht kommt es von den Mohnsamen, die ich heimlich kaue und schlucke, um einschlafen zu können - ich habe gehört, sie verursachen merkwürdige Traumbilder. Doch warum verfolgen sie mich noch im Wachen?
Das Zittern wird schwächer. Hitze droht, mich zu ersticken. Und ich muss mich zwingen, die Hände von mir zu lassen, als der Traum wieder kommt und ich ergeben die Augen schließe, hoffend, dass ich mich, sobald ich erwache, nicht daran erinnern kann.
[Bild: style5,Ceras.png]

[02:58:55] <Lisbeth> Das sagst du nur bis ich Ceras Bolzen ins Bein scheiße
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Nachtmahre - von Ceras - 02.07.2013, 18:13
RE: Nachtmahre - von Ceras - 03.07.2013, 21:25
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