10.09.2017, 00:30
Wer in den letzten Tagen die Schultheiß Löwensteins beobachtete, erkannte rasch, dass sie einen deutlich geschäftigeren Alltag als sonst zu absolvieren hatte. Von der ersten Morgendämmerung bis in den späten Nachmittag war sie, wenn nicht gerade die Vogtin oder andere Pflichten sie abberiefen, auf den Straßen der Stadt. Flüchtlinge wurden willkommen gehießen, persönlich begrüßt und befragt. Alle Details wie etwa die Herkunft, das Alter, gelernte Berufe, die Wehrtüchtigkeit und eventuell vermisste Verwandschaft wurden eingetragen und die Flüchtlinge dann mit Kind und Kegel mitgenommen, um sie einzuquartieren. Leere Wohnungen gab es noch genug, sowohl im alten Hafen (dort wurden eher die abgerissenen, zwielichtigen Gestalten und jene, die scheinbar für sich selbst sorgen konnten untergebracht) als auch im neuen Hafen (wo Handwerker, Bauern und Familien bald schon eine eigene Wohnung auf Zeit fanden). Zudem erhielten sie Ratschläge und Hinweise zum Leben in der Stadt, wo man alles fand, das man zum Leben benötigte, und wie und wo man am Besten nach Arbeit anfragen könne. Fürs Erste wurden für die Flüchtlinge keine Mieten erhoben. Hungernde erhielten eine ordentliche Mahlzeit. Nur wer eindeutig nach Indharim aussah oder allzu verdächtig daher kam, wurde von der Stadtwache etwas in die Mangel genommen. Löwenstein war, so die Schultheiß, eh nicht gegen Eindringlinge abzuriegeln, zu groß war das Tor und zu rege der Warenverkehr, der auch in Kriegszeiten hin und her floss. Gerüchte sprachen davon, dass bald eine erste Sammelstelle im Theater eingerichtet würde, doch fürs Erste musste sie die Flüchtlinge auf der Straße einsammeln, wo sie ihrer habhaft wurde. Und obwohl sie jeden Tag mehr als hundert Menschen ein neues Zuhause auf Zeit verschaffte, schienen es trotzdem nicht weniger zu werden, die in den Straßen lagerten.
Wer die Schultheiß abends zu ihrem Heim verfolgte, erkannte bald, dass sie mit gutem Beispiel voran ging, was Löwensteiner Willkommenskultur angeht. Ihr feudales, geräumiges Stadthaus in der Altstadt war nicht mehr allzu geräumig, denn eine ganze Sippe candarischer Bauern, samt 3 Kindern, einer alten Matriarchin und dem Hofhund hatten sich bei ihr einquartiert. Man könnte vermuten, dass auch diese Umstände dazu führten, dass die Augenringe der Schultheiß mit jedem Tag ein wenig breiter wurden.
Wer die Schultheiß abends zu ihrem Heim verfolgte, erkannte bald, dass sie mit gutem Beispiel voran ging, was Löwensteiner Willkommenskultur angeht. Ihr feudales, geräumiges Stadthaus in der Altstadt war nicht mehr allzu geräumig, denn eine ganze Sippe candarischer Bauern, samt 3 Kindern, einer alten Matriarchin und dem Hofhund hatten sich bei ihr einquartiert. Man könnte vermuten, dass auch diese Umstände dazu führten, dass die Augenringe der Schultheiß mit jedem Tag ein wenig breiter wurden.
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