Frage Leibeigene?
#41
(31.05.2013, 14:07)Trunkenbold schrieb: Woher soll eigentlich dein 40 Jahre alter Char Details darüber haben, wie überall auf der Welt mit allen Leibeigenen in den letzten 20 Jahren umgegangen wurde?

Die Frage ist so schön passend für dieses Thema. Es geht um Wissen, dass der Spieler haben will, nicht der Charakter - um eben diesen Charakter glaubwürdig darstellen zu können. Für dSv Caleb gibt es da eine Informationslücke und er fragt nach. Ich schließe mich der Frage an, da sie mich auch interessiert - so als Spieler. Gerade als Spieler eines Chars aus Silendir ist so ein Basiswissen recht interessant.
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#42
Aber genau das ist doch der Punkt. Es ist eindeutig, dass es nicht eindeutig ist. Die eigene Intetpretation der HP-Texte bilden die Grundlage für den Charakter. Und wenn man sich niht sicher ist und fragt, bekommt man genau das: die Interpretationen der anderen Spieler.
Wenn du es nicht fressen, saufen oder mit ihm ins Bett gehen kannst... stiehl es!
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#43
(31.05.2013, 12:22)Trunkenbold schrieb: ...Man darf die Leibeigenen allerdings niemals in die falsche Richtung prügeln, sonst werden sie nur unartiger; ich würde vorher als Lektüre etwas von Poe empfehlen.
und wer am thema wirklich interesse hat, uuund noch des lesens ganzer buecher maechtig ist, der koennte sich an Dostojewsky halten (z.b. "tote seelen") oder an die unbekannteren werke von Tolstoi. oder an die werke des Charles Dickens (der ist auch leichter zu lesen, als die beiden vorgenannten)
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#44
(31.05.2013, 09:14)lien schrieb: Das 'Befreien' von Sklaven zu Leibeigenen war soweit ich das sehe nicht aus irgendwelchen hochtrabenden Ideen. Problem mit Sklaven war, das sie weniger produktiv waren, da ihnen nichts am Ergebnis lag und es regelmäßig Sklavenaufstände gab, hatten ja nichts zu verlieren. Leibeigene dagegen durften einen winzigen Prozentsatz ihrer Erzeugnisse (waren ja vor allem Bauern) behalten - und hungerten also, wenn sie nicht genug produzierten. Bzw hatten Anreiz noch mehr zu arbeiten, weil sie dann nämlich etwas mehr behalten durften und nicht hungern mussten (was eher die Standardsituation war).
Nur mal so nebenbei...

Hallo,

Der Hintergrund sieht das anders:

Ganz Amhran war versklavt. Im Jahre 0 hat es sich Servano von den Fesseln der Sklaverei befreit. Dementsprechend gibt es auch die Trennung zwischen Sklaven und Leibeigenen. Deswegen ist man Freier, ausser man wird freiwillig (oder weil Verbrecher) Leibeigener.

Mithras und Mydrion (1. Koenig) waren die Befreier des versklavten Servano. Wer also seinen Leibeigenen wie einen Sklaven behandelt ist weder tief glaeubig, noch glaubt er an die Idee des Koenigreichs. Wer Sklaverei akzeptiert, fuer den gilt wohl das Gleiche.

Liebe Gruesse,
Cerades
"Loss of blood... my only weakness!" - Warlord Khan, Magicka

Ansprechpartner für...
Primär: Probleme mit Administration und Stafflern, Beschwerden über Support
Sekundär: Kampfsystem, Magiesystem
Zuständigkeit: Konzepte, Balancing, Zahlen


28
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#45
(31.05.2013, 15:51)Hinnerk schrieb: ...der koennte sich an Dostojewsky halten (z.b. "tote seelen")...

Zum Klugscheißen komm ich zurück - "Tote Seelen" ist Gogol Wink
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#46
(31.05.2013, 15:58)Cerades schrieb:
(31.05.2013, 09:14)lien schrieb: Das 'Befreien' von Sklaven zu Leibeigenen war soweit ich das sehe nicht aus irgendwelchen hochtrabenden Ideen. Problem mit Sklaven war, das sie weniger produktiv waren, da ihnen nichts am Ergebnis lag und es regelmäßig Sklavenaufstände gab, hatten ja nichts zu verlieren. Leibeigene dagegen durften einen winzigen Prozentsatz ihrer Erzeugnisse (waren ja vor allem Bauern) behalten - und hungerten also, wenn sie nicht genug produzierten. Bzw hatten Anreiz noch mehr zu arbeiten, weil sie dann nämlich etwas mehr behalten durften und nicht hungern mussten (was eher die Standardsituation war).
Nur mal so nebenbei...

Hallo,

Der Hintergrund sieht das anders:

Ganz Amhran war versklavt. Im Jahre 0 hat es sich Servano von den Fesseln der Sklaverei befreit. Dementsprechend gibt es auch die Trennung zwischen Sklaven und Leibeigenen. Deswegen ist man Freier, ausser man wird freiwillig (oder weil Verbrecher) Leibeigener.

Mithras und Mydrion (1. Koenig) waren die Befreier des versklavten Servano. Wer also seinen Leibeigenen wie einen Sklaven behandelt ist weder tief glaeubig, noch glaubt er an die Idee des Koenigreichs. Wer Sklaverei akzeptiert, fuer den gilt wohl das Gleiche.

Liebe Gruesse,
Cerades

Aber.. aber genau das mein ich doch. Im Spiel hab ich gehört dass sogar n Mithraspriester draufhaut/nichts dagegen hat. Ist auch ein Grund warum ich Nachfrage, ich krieg die Brücke nicht gebacken von Mithras befreit die armen Sklaven zu: Leibeigene? Dreckiges wertloses Pack mit dem man machen kann was man will.

*seufz* Es muss ne klare Antwort geben.. schlägt der König seine Leibeigenen? Oder fickt die weiblichen? Der Hintergrund mit Mithras hört sich zu edel dafür an.
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#47
also Pardon... eine Idee ist meist edler als die Tat. Was der König mit seinen Leibeigenen macht, wird eh keine Sau wissen... außer vielleicht Hofangestellte. Zumal ich bezweifle dass der König überhaupt Kontakt mit Leibeigenen hat.
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#48
Ich denke der König war nur exemplarisch gemeint... als theoretisch edle Persönlichkeit, welche sowohl tief gläubig, als auch dem Reich verpflichtet ist.

Quasi die Personifizierung der von Cerades genannten Eigenschaften.
Rotes Haar, Feuer im Blut.
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#49
das ist halt das Ding... ich glaube nicht, dass es eine exemplarische Lösung gibt. Der König ist schon gar nicht ein Vorbild in diesen Dingen...
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#50
(31.05.2013, 16:48)Caleb Gabion schrieb: ich krieg die Brücke nicht gebacken von Mithras befreit die armen Sklaven zu: Leibeigene? Dreckiges wertloses Pack mit dem man machen kann was man will.

Dann will ich mal:
Leibeigene haben auch Rechte abseits des bereits angesprochenen Rechts darauf keine bleibenden körperlichen Schäden davon tragen zu müssen. Der Eigner muß sich um deren Ernährung, Kleidung, Obdach und Arbeitsgerät kümmern. Mit anderen Worten, der Leibeigene hat überhaupt keine Lebenshaltungskosten. Und wenn sein Herr keine Arbeit für ihn hat oder der Leibeigene nicht arbeiten kann (z.B. weil dessen Herr ihm beide Arme gebrochen hat), dann ist das das Problem des Herren. Durchfüttern muß er den Leibeigenen so oder so, ob dieser arbeitet oder nicht. Außerdem hat jeder Leibeigene ein Einkommen zu erhalten, auch wenn es gering ist. Sprich, der Leibeigene hat das Recht auf persönlichen Besitz über den der Herr keinerlei Handhabe hat.
Das sind alles Dinge, die ihn klar vom Sklaven abgrenzen und über ihn stellen. Wenn ein Sklavenhalter seinen Sklaven nicht ernähren will, dann kann er ihn verhungern lassen. Wenn er dem Sklaven das Arbeitsgerät in Rechnung stellt, z.B. indem er von dessen Rationen etwas einbehält, dann ist das sein gutes Recht. Und wenn er dem Sklaven dessen Familienerbstück abnehmen will, dann ist das ebenso sein gutes Recht wie den Sklaven aus einer puren Laune heraus zu töten. All das ist bei Leibeigenen strikt verboten durch Reichsgesetz. Sprich, da kann nicht mal ein Fürst sagen, dass er das anders handhabt ohne gegen die Lehenstreue zum König zu verstoßen.

Quelle: http://www.arx-obscura.de/society/#schichten

Und ja, so mancher IG-Leibeigener könnte jederzeit seinen Herren anzeigen, weil er zwar alle Pflichten eines Leibeigenen übernommen hat aber so gut wie keine Rechte. Oder anders herum, weil sein Herr regelmäßig gegen die Pflichten des Halters von Leibeigenen verstößt. Nur stehen da halt noch entsprechende Urteile aus, mag sein, dass ob seines geringeren Standes bestenfalls zu erwarten ist, dass das Lehen die Leibeigenschaft für ungültig erklärt und er somit aus dem Dienst entlassen ist (und dann auf der Strasse steht). Könnte aber auch sein, dass die Gerichte da überaus hart urteilen, da langfristig eher gewollt ist, dass Adel und Bürgertum sich Leibeigene halten, nicht aber Freie und die Gerichte da dann mit der Einstellung heran gehen "Wenn man mit der Verantwortung nicht umgehen kann sollte man es eben lassen". Bliebe halt ab zu warten.

P.S.: Was mir gerade auffällt. Erst Freie und höhere Stände dürfen Waffen zu ihrem Schutz erwerben, besitzen und mit sich führen.

Quelle: http://www.arx-obscura.de/society/reichsbulle/

Wie ist das gemeint? Darf der Herr eines Leibeigenen diesem gestatten Waffen mit sich zu führen oder ist das als generelles Verbot zu sehen unabhängig von dem was Herr und Leibeigener miteinander ausmachen? Letzteres wäre nämlich dann kritisch wenn der Leibeigene vor der Leibeigenschaft bereits Waffen besaß, jene müßte er dann entweder veräußern oder seinem Herren zur Aufbewahrung überlassen so er sich nicht strafbar machen will. Dazu kommt: Wer definiert was Waffen sind? Und was wäre wenn der Herr seinen Leibeigenen zum Schmied schickt um z.B. den Degen ab zu holen den der Herr sich dort hat anfertigen lassen?
Herr Mithras,
schenke mir die Erleuchtung um einige Menschen zu verstehen,
schenke mir die Geduld sie zu ertragen,
schenke mir die Güte ihnen zu verzeihen,
nur bitte Herr, schenke mir keine Kraft,
denn wenn ich Kraft habe dann haue ich ihnen eine rein.
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