FSK-18 Träume
#24
Die nächsten Tage würden anstregend werden. Die letzten waren es schon gewesen. Den ganzen Tag war sie auf den Beinen gewesen und erst zum Schlafen konnte sie ihren Füssen ruhe gönnen und sich hinlegen. Nackt lag sie auf ihren Fellen und ließ die Wärme des Kamins über ihren Körper strahlen. Sie schloss die schweren Augenlider und driftete wieder in ihre Gedanken ab.
"Tut mir leid, ehrlich. Ich tat es nicht um dich zu kränken."
"Ich will es garnicht wissen."
"Doch es ist besser du erfährst es von der die es angestellt hat.... ich treffe ihn nicht mehr."

Und dann sah sie sie dort sitzen... Seine Hand in Ihren. Es hatte sie unendlich viel Beherrschung gekostet nicht über das Miststück herzufallen. Ihr ihre verdammte Doppelzüngigkeit mit dem Messer auszutreiben"... ich treffe ihn nicht mehr."
Sie musste unweigerlich auflächeln. Immerhin konnte sie noch ihren Standpunkt klar machen. Man konnte nur hoffen, das dieses laskandorische Stück ihre Worte ernst nahm. "Noch einmal in seiner nähe und ich schlitz dich auf wie einen rohen Fisch." Viel zu lange schon hatte sie diesen ganzen Mist einfach hin genommen. Warum hatte Lhaki überhaupt davon erzählt? Um ihr gewissen zu erleichtern? Egoistisches Miststück. Und das auch noch an diesem einen verdammten Abend, an dem Elda nicht mal mehr sich selbst ertragen konnte. Geschweige denn solch ein Geständnis, von einer praktisch Fremden.
Aki hatte sie gedemütigt, erniedrigt und ihr weh getan. Zu einer anderen Zeit, mit einem anderen Mann hätte sie dabei vielleicht noch Lust verspürt aber das... Die Rache, die in ihren Kopf den Abend über immer weiter form angenommen hatte, würde herrlich sein. Es würde ein wilder, blutiger Tanz werden. Er würde nicht sterben. Oh nein! Das wäre zu einfach. Er würde leiden. Unendliche Qualen ertragen. Sie würde ihn demütigen, erniedrigen und um Gnade winseln lassen, die sie ihm nicht gewähren würde. Und das alles nur wegen einer Nacht im Kerker. Er hatte es sich selbst eingebrockt. Er hat es eskalieren lassen und nun würde er dafür leiden müssen. Diese süßen Gedanken schickten sie langsam in den Schlaf. Konstantins warme Hand in ihrem Nacken.

Der Dolch steckte in seiner Kehle. Unermüdlich floss das dunkle Blut seinen Hals hinab unter sein hübsches, schwarzes Hemd. Seine Augen, die sonst wie eisiges Feuer brannten, waren erloschen und sahen sie stumpf und leblos an. Es war fast als wäre noch ein Fünkchen Leben in ihm. Ein letzter Rest seiner Macht, die immer noch unter seiner Haut pulsierte. Sie saß nackt auf seinem Schoß und legte nun die Arme um ihn. Ihre Tränen hinterließen saubere Spuren durch das Blut in ihrem Gesicht. Sie war nun frei und plötzlich traf sie die erschreckende Erkenntnis, was dies für sie bedeutete.
An diesem Abend hatte sie ihn verführt. Nach allen Regeln der Kunst. Alles was sie je erlernt hatte, hat sie auf ihn angewendet. Das Kleid das sie gestohlen hatte verdeckte nicht viel, doch das was nicht zu sehen war ließ genug Spielraum für die schönsten Fantasien. Ihren Brustansatz hatte sie leicht eingeölt um ihrer haut einen sanften Glanz zu verleihen und die spärlichen Sommersprossen zu betonen. Sie hatte sich so lang in Brust und Wangen gekniffen, bis diese in einem zarten rosa glühten. Das Haar hing schimmernd gekämmt ihren Rücken hinab. Er konnte nicht widerstehen. Ein Jahr war sie nun in seinem Besitz gewesen und das erste mal erhob sie sich gegen ihn. Das erste mal war sie es gewesen die ihn nahm. Keine Worte, keine Schläge und keine Schmerzen. Sie hatte für ihn getanzt, ihre Hüften einladend geschwungen und schlussendlich einfach das Kleid hinab gleiten lassen. Er war so unendlich schön gewesen wie er da saß. Das glatte, schwarze Haar fiel glanzvoll über seine schmale Brust. Er war Mensch gewordene Eleganz. Allein sein Lidschlag war grazil und absolut erregend. Als sie auf seinen Oberschenkeln platz nahm und ihren nackten Leib an ihn drückte, spürte sie wie er reagierte. Und sie wusste in dieser Nacht würde alles ein Ende finden. Er küsste ihre Brüste... liebevoll. Das war neu. Er strich über ihren geschundenen Rücken mit einer Zärtlichkeit die jede Wunde dieser Welt hätte heilen können. Er war so wundervoll. Eine herrliche, grausame Kreatur die sterben musste.
Sein Blick war pures entsetzen gewesen. Sie sah in seinen Augen wie sein Stolz brach, als er das Messer an seiner Haut spürte. Und ihr brach das Herz. Sie würde der Welt eine schwarzes Juwel entreissen. Es kam kein zurück mehr. Sie hatte ihren Herren hintergangen. Die Klinge an seinem Hals, bewegte sie sich jedoch weiter auf ihm. Ihre kleinen Brüste bewegten sich reizend auf und ab, als sie ihn seinem Höhepunkt entgegen trieb. Ein letztes Geschenk.
Dann war der Moment gekommen. Das erste mal seit sie sich kannten geschah es. Sie beugte sich hinab und berührte die weichen, wohlgeformten Lippen. Ihr erster Kuss. Sie steckte all ihre Liebe, ihre Hingabe und den schmerzlichen Verlust in diesen letzten Kuss. Dann hörte sie das Gurgeln in seiner Kehle, als das Jagdmesser seine Haut verletzte, tief eindrang und seine Halsschlagader durchbohrte. Sie behielt ihre Lippen auf seinen als sie dabei zusah wie langsam das Leben aus ihm floss.
"Es tut mir leid. Ich liebe euch.", hauchte sie seinen Lippen entgegen. Bis jegliche Körperwärme aus ihm gewichen war, hielt sie ihn in ihren Armen. Es dauerte ewig ihn los zu lassen und ihr Unterbewusstsein verzehrte sich immer noch nach ihm.


Es war immer noch dunkel als sie erwachte. Sie konnte nicht anders als daliegen und leise weinen. Das war der schlimmste aller Träume gewesen. Es war der Spiegel ihrer Erinnerungen. Eine der schmerzlichsten Erinnerungen. Mit seinem Tod hatte alles begonnen. Damit ging alles bergab. Entscheidung auf Entscheidung die sie selbst treffen musste, war die Falsche gewesen. Arden war nicht mehr da um ihr die Entschlüsse abzunehmen und sie anzuleiten...
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Träume - von Elda Abendroth - 14.06.2013, 12:22
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