FSK-18 Träume
#23
Seine eisigen Augen stachen ihr entgegen. Ein helles grau-blau umrandet von einem Ring von dunklem Blau. Sie brannten wie Feuer. Sie sahen so viel mehr, als man vermuten konnte. Der Blick nahm sie förmlich auseinander. Schaute in ihr Innerstes und ließ alles zu Asche verbrennen. Wie sie diesen Blick liebte. Dieses Gefühl vermisste. Sie war ausgeliefert vor ihm. Ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr Seelenheil in seinen schlanken, grazilen Händen.
Und dann kam der beißende Schmerz an ihren Oberschenkeln. Ein leises Zischen der Luft als einzige Vorwarnung. Sie konnte nicht anders als aufzustöhnen. Ob vor Pein oder Lust wusste sie selber nicht. Sie steckte wieder in diesem fluffigen Nebel aus Gleichgültigkeit und Verlangen. Wie immer wenn sie bei Arden war. Und er kam inzwischen jede Nacht zu ihr. Was genau dies zu bedeuten hatte wusste sie nicht, doch dankte sie den Göttern jeden morgen für diese Träume. Träume in denen... Wieder ein scharfer Luftzug und das Leder traf mit einem klatschen ihren Rücken... Träume in denen es keine Gefühle gab. Keine Liebe, keine Eifersucht, keine Schuld. Es gab hier keinen Platz für Konstantin, Venthos und all die anderen. Sie wurden unwichtig. Dumme kleine Figuren, die für ein paar Stunden von Spielbrett genommen wurden. Sie zählten nichts für sie. Hier wo es nur Schmerz und Wolllust gab. Die unzähligen Narben an ihrem Rücken kribbelten aufgeregt, als wollten sie sie anfeuern. Dann kam der nächste Schlag und sie schrie auf.
Dieses Vergnügen... diese zuckersüße Qual hatte sie nur noch in ihren Träumen. Inzwischen verstand sie nicht mehr warum Arden sterben musste. Warum hatte sie es getan? Wäre er immer noch, könnte sie ihr Leben in seine Führung geben. Müsse nicht mehr nachdenken und fühlen. Einfach nur da sein und ihm gehorchen. Wie damals....
"Ein Anfall von Freiheitsdrang.", beantwortete er ihre Frage, als hätte sie sie ausgesprochen. "Und auch hier gibt es Gefühle, mein Kleines. Du liebst mich. Immer noch. Ich weiß es. Ich rieche es förmlich. Und das wirst du immer tun. Egal was für ein Bengel da kommen mag, er wird dir nie geben können, was ich dir gab. Du wirst nicht glücklich. Sie sind alle zu schwach."
Er hatte recht. Es würde immer etwas fehlen. Sie würde immer Mehr suchen, in der Hoffnung etwas zu finden, was Arden zumindest nahe kam.
Sie fühlte wie der schlanke, blasse Körper an sie heran trat. Er schmiegte sich hinter sie. Öffnete ihre Schenkel und drang langsam in sie ein. Dann begann er wieder auf sie einzuschlagen, während er sie sich nahm.
Es würde niemals so sein wie in diesen Träumen. Sie würde niemals wirklich glücklich sein. Er hatte recht. Wie immer...


Ihr ganzer Körper fühlte sich taub an, als sie aus dem Traum erwachte. Sie fühlte ein seltsames Ziehen an ihrem Rücken. Es wurde immer realer. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper.
Was sollte sie nur tun? Sie konnte doch nicht in ihren Träumen leben. Es gab so viel in ihrem Leben, was ihrer Aufmerksamkeit bedurfte. Und das wirkte alles so belanglos. Es war alles so unwichtig. Anstregend irgendwie. Sie brauchte Führung. Eine starke Hand die sie anleitete, die sie liebkoste wenn sie etwas richtig tat und sie schlug wenn sie bestraft werden musste. Wie konnte sie sonst wissen was richtig und was falsch war?
Sie wollte doch keine Liebe, keine Freundschaft und sie wollte nicht mehr reden. Immer und immer wieder reden.
Sie erhob sich langsam und kleidete sich leise an.

Den Blick hatte sie starr aufs Meer gerichtet, als sie wieder am Pier saß. Das tröstende Rauschen der Wellen umspülte ihre Wahrnehmung und beruhigte ihre Nerven etwas. Sie führte einen inneren Kampf mit sich selbst. Tag für Tag und niemand merkte etwas. Außer Venthos wusste keiner was sie wirklich brauchte. Doch er war nicht derjenige der es ihr geben konnte. Vermutlich nahm er ihre Worte von damals nicht einmal ernst. Sie war ja nur ein junges, naives Mädchen...
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Träume - von Elda Abendroth - 14.06.2013, 12:22
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