FSK-18 Träume
#22
Einfach nur dieses nackte Verlangen zu spüren bekommen. Keine Gedanken über Gefühle. Kein Gewissen das zur Vorsicht mahnt. Keine Liebe. Nur zwei nackte Körper und dieser natürliche, wilde Trieb. Es war so einfach gewesen. Erst wollte sie sich nur Unterhalten. Dann wollte sie etwas mit dem Nortgarder schäkern. Am Ende ging sie mit ihm nach Haus. Seine Lippen an ihrem Hals, an ihrer Brust. Es war so einfach gewesen. Sein Bart hatte sie gekitzelt und verpasste ihr eine Gänsehaut. Ihre Hände legten sich um seinen muskulösen Nacken. Und dann war da Konstantin. Drängte sich zwischen ihre wollüstigen Instinkte und jeglicher Reiz war verloren. Es hätte so einfach sein können...
Elda rollte sich auf den Fellen zusammen und starrte ins letzte Glimmen ihres Kaminfeuers. Sie wollte doch eigentlich nicht mehr über so etwas nachdenken. Darüber nachzugrübeln war sie so leid. Und doch tat sie es wieder. Aber wie könnte sie auch anders, wenn der Mann der all ihre Begierde und ihre Impulse im Griff hatte nur wenige Meter weit weg lag und schlief. Wenn er denn schlief...? Holzdielen, ein paar Felle und ein bisschen mehr als zwei Schritt Luft trennten sie von ihm. Sie würde ihn lieben gern zu sich heraufholen aber...
Ihre Hand fuhr hinauf an ihr Gesicht. Fingerspitzen strichen über ihre Lippen. Es wäre zu einfach gewesen. Armer Einar.
Sie strichen ihr Kinn hinab, ihren Hals entlang hinab zum Ansatz ihrer Brüste. Sie wollte nach dem hübschen Greifenamulett tasten, das einige Tage ihren Hals schmücken durfte.
"Du hast da drin 'ne Familie die sich wohl doch mehr kümmert, als du denkst."
Ob sie ihn je wiedersehen wird? bestimmt, aber würden sie sich immer noch so nahe sein?
"Ich werd' immer für dich da sein, Venthos. Ich liebe dich... aber häng dein Leben nicht an mich."
Ihre Handfläche kribbelt leicht. Aber das Gefühl war ein anderes als sonst. Sie sah auf die Narbe hinab, die ihre Hand verunstaltete. Sie war alles andere als schön, doch Elda fand sie bis zu dem Tag makellos und wunderschön.
"Für mehr hätte es nie gereicht."
Sie fühlte sich so hintergangen. So unglaublich schlecht und egoistisch. Alles auf einmal. Und vor allem vermisste sie ihn. Die Ruhe die er ausstrahlte und wie er ihr damit allein schon Halt gab. Seine klaren blauen Augen und die unschuldige körperliche Nähe. Einfach seine Freundschaft.
Sie atmete tief durch. Verdammte Gedanken. Sie wollte doch nur schlafen, sich ausruhen und auf Träume hoffen, die sie in eine Welt entführten in der alles in Ordnung war.
Stattdessen stand sie auf trat an das Regal heran. Ihr hinkender Gang füllte das stille Haus mit einem leisen, barfüssigen Tapsen. Sie riss ein Stück Papier von einem alten Aushang und beschrieb ihn eilig.
Seines Schrittes trat sie hinab und hinterließ die Botschaft bei Konstantin. Ob er schon schlief wusste sie nicht. Sie hoffte es einfach. Sie legte den Zettel auf seine Ausrüstung und eilte dann flink wieder zu ihrer Schlafstatt.
Nun konnte sie nur noch auf Schlaf hoffen. Den wichtigsten Gedanken hatte sie zu Papier gebracht und mitgeteilt.
Sie seufzte gehaltvoll auf und schloss dann ihre Augen... Die letzten Worte dieses Abends hallten noch in ihrem Kopf herum.
"...für dich entschieden."
"Ich weiß, sonst wärst du nicht hier."

Hätte sie mehr sagen sollen? Bei ihm bleiben sollen? Sie wollte es ihm nicht so leicht machen. Sie wollte seinen Jagdinstinkt wecken. Sich wieder interessant machen. Würde es nach hinten los gehen? Mit etlichen Zweifeln, ob der Zettel eine gute Idee war, ob sie ihn verlieren würde, ob sie vielleicht einfach verschwinden sollte, wie Nikolaj ihr riet, schlief sie irgendwann doch ein.



Wir sollten
Ist das dein


Ich bin es einfach leid darüber zu reden.
Lass uns bitte nicht mehr reden, sondern einfach machen.


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Träume - von Elda Abendroth - 14.06.2013, 12:22
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Eldas Geburtstag - von Elda Abendroth - 15.07.2013, 13:15
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