FSK-18 Grübeleien
#9
Wenn der Weg viel zu weit ist - und ich das Ziel nicht seh...
Wenn der Tag viel zu lang ist - und ich die Nacht kaum übersteh
Und wenn die - dieselben Mauern wieder mal den Blick versperr'n

Dann breit ich meine Flügel aus und flieg

Wach endlich auf - anstatt vor Dich hinzuträumen
solltest Du lieber mal auf dem Boden bleiben
Sagst Du - Doch ich hör gar nicht zu

Hast Du jemals gelächelt - bis Du weinen musstest?
Hast Du niemals gespürt - Dass endlich alle Angst vorüber ist?
Wolltest Du niemals was sagen
Und Dir haben vor lauter Glück die Worte gefehlt?
Dann breite endlich Deine Flügel aus und flieg!

Ach, hör doch auf - mir geht's gut - ja sicherlich
hatte auch ich mal Träume, doch die erfüll'n sich nicht
Sagst Du - Hör Dir doch einmal nicht zu!

Denn natürlich kannst Du fliegen
Du musst es einfach nur probier'n
Oder nicht
Aber ich will jetzt los
Ich wär wohl gerne noch geblieben
Aber der Himmel ist so groß
Und ich hab noch soviel nicht geseh'n....

Ich hab noch soviel nicht geseh'n...

JA, NATÜRLICH KANN ICH FLIEGEN...
Und wenn Du willst, dann komm doch mit
Oder nicht
Aber ich muss jetzt los
Ich wär wohl gerne noch geblieben
Aber der Himmel ist so groß
Und ich - ich hab noch so viel nicht gesehen...

(Anjaka - Natürlich kann ich fliegen)



Es war seltsam, schwerelos. War es einfach die Verliebtheit, die man ihr auch so sehr ansah? War es einfach nur der Tatsache geschuldet, dass sie jemand an ihrer Seite wusste der sie so unfassbar glücklich machte? Unzweifelhaft war ein großer Teil ihres Glücks ihm zuzuschreiben. Seine warmherzige Art, die unbedingte hingebungsvolle Liebe die er ihr entgegenbrachte, die Tatsache dass er sie nie auslachte für ihre Gedanken, Äußerungen und Ängste, aber dennoch so viel Lachen in ihr Leben brachte.

All das war sicherlich nicht unerheblich beteiligt daran dass sie sogar äußerlich sichtbar strahlte wie ein Stern am nächtlichen Himmel über Amrahn. In seinen Armen hatte sie von Anfang an die Ruhe gefunden nach der sie sich so sehnte. Sie fühlte sich sicher und geborgen und so unendlich geliebt und beschützt.

Aber etwas in ihr ahnte dass es nicht nur daran lag. Es schien als wäre etwas geschehen was sie selbst nicht greifen konnte. Als wäre ein Fingerzeig direkt vor ihrer Nase und es würde ihr nur nicht gelingen ihn festzuhalten. Als würde etwas direkt immer am Rande ihres Sichtfelds lauern, nur darauf dass sie es endlich entdeckte. Doch seltsamerweise beunruhigte es sie nicht. Sie wusste was es war. Es handelte sich um eine Erkenntnis. Einen Fingerzeig der Götter dem sie zu irgendeinem Zeitpunkt begegnen würde wenn der Moment gekommen war.
Und so lange genoss sie einfach das tröstliche Gefühl begleitet zu sein.

So oder so war sie gelassener geworden. Sie hatte so viele Ängste einfach hinter sich lassen können. Ihr Leben schien gefühlt ruhiger zu verlaufen. Auch wenn das natürlich ausgemachter Humbug war. Denn eigentlich hatten die momentanen Begebenheiten es erst richtig durcheinander gewirbelt. So viele Geheimnisse. So viele Möglichkeiten und so viele Pfade. Und noch vor 3 Monden hätte sie nicht einmal im Traum daran gedacht dass ein einziger davon einer sein könnte den sie beschreiten würde. Der Pfad der Schneiderin hatte zum Pfad der Fassadenkletterin geführt. An der Stelle hatte sie einen kleinen Graben übersprungen und war auf einem Weg gelandet der durch immer verzweigtere und verwunschen wirkendere und dunklere Pfade quer durch undurchsichtige Wälder und dann wieder schmale städtische Gassen führte. Und keiner dieser Wege schaffte es sie fürchten zu machen. Natürlich hatte sie manchmal Angst oder Sorge. Aber es war als würden diese nur an der Oberfläche, nur an ihrem Verstand kratzen. Als könnte keines dieser Gefühle bis zu ihrer Seele durchdringen. Als würde diese in einem klaren tiefen See, vor allem Ungemach verborgen sein. Sie fühlte sich als würde sie fliegen, treiben, schwimmen, schweben. Sie sah immerzu neue Wege auf sich zukommen. Sah wie ein Pfad zum andren führte. Sie konnte nicht erkennen welche Pfade sie in der Ferne sah. Aber sie sah unglaubliche Abenteuer auf sich zukommen. Sie sah Geschichten. Sie sah ein Lagerfeuer und hörte Melodien von Menschen die dort sangen.

Und wärend sie so auf der Wiese lag und diesen ihren Tagträumen nachhing und diese Gedanken und Emotionen auf sie einströmten überlegte sie ob es ein winziger Fingerzeig war welchen Wegen sie folgen würde.
Sie würde fragen müssen. Vielleicht hatte er eine Idee was es zu bedeuten hatte.
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Grübeleien - von Anabella - 07.06.2013, 18:52
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RE: Grübeleien - von Anabella - 22.06.2013, 18:00
Feuer - von Anabella - 02.07.2013, 15:05
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