FSK-18 Grübeleien
#8
Gedankenfetzen

(kleine ältere Textreste die ich dann doch irgendwo nicht verwurstet oder rausgeschnitten habe)

Von Hochzeiten und anderen Schrecken.



Die Hochzeit von Marei und Keltan war schön gewesen. Die beiden waren ein so zauberhaftes Paar. Sie schienen das Leben leicht zu nehmen, denn sie meisterten es gemeinsam mit viel Humor. Sie hatten einander gefunden und ergänzten sich perfekt. Sie würde jedem so ein Glück wünschen.
Sie hatte ein wenig die Zeit vergessen können und ihre Gedanken anderen Dingen zugelenkt. Doch ganz unbeschwert war es nicht gewesen. Carmelina ging es nicht gut. Sie sorgte sich, denn sie war allein auf der Feier, er musste zur Schlacht. Verständlich dass ihr nicht nach feiern war. Ana hatte ein etwas schlechtes Gewissen weil sie ihr nicht wirklich helfen konnte. Sie sahen sich wenig und wenn dann wusste sie nie recht was sie für sie tun könnte. Sie hatte ihr möglichstes getan sie etwas aufzumuntern, so wie auch Ceras, dem der Schock über die Entführung noch in den Knochen saß, auch wenn er es gut verbarg. Auch die Unterhaltung am späten Abend mit Gawin hatte sie sehr erscheckt. Sie konnte solche Dinge nicht verstehen und es zeigte ihr dass Mondwächter und Mithrasgläubige oft so erschreckend viel dichter beisammen lagen, als man denken mochte. Beide waren bereit eine Ehe einzugehen oder das Lager zu teilen mit jemandem für den sie nichts empfanden um mit dem sie nichts verband außer dass es ihnen irgendwie logisch erschienen. Beide waren so verrannt in ihre Vorstellungen dass sie nicht bereit waren etwas zu akzeptieren was über diese hinaus ging. Wieso waren die Menschen so schwierig? Und einmal mehr sehnte sie sich nach zuhause.

Aber sie würde Schritt für Schritt und Wort für Wort das ihrige tun, dass am Ende alle so sicher und glücklich durchs Leben gehen konnten wie die beiden heute. Sie würde allein nicht die Welt und die Menschen verändern, aber vielleicht konnte sie ein wenig dafür tun.

Wer Wind sät wird Sturm ernten


Sie kochte, sie kochte vor unterdrückter Wut. Ihr Kopf schmerzte immer noch und wenn Tiberius sie gesehen hätte, hätte er sicher sehr gescholten und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Von LEICHTER Bewegung war die Rede gewesen und nicht davon nachts durch die Krypta zu schleichen und Ratten gegen die Wand zu treten. Aber sie war so rastlos, so aufgeladen, sie spürte wie weder Feuer noch Wasser in ihrem Körper pulsierten sondern Sturm und Wind, es fühlte sich in ihr an als müssten Blitze der Wut aus ihrem Körper schießen und die Ratten einfach erschlagen. Aber da dies nicht passierte, bemühte sie doch Dolch und Stiefel. Doch schnell merkte sie dass hinsichtlich Aryns Unterricht das hier umher schleichen recht sinnlos war. Seine Erklärungen hinsichtlich menschlicher Anatomie waren sehr aufschlussreich gewesen. Was ihr an seinem Unterricht besonders gefallen hatte, war dass sehr oft er mit seinen Fragen etwas zu Tage förderte was sie im Grunde wusste und beobachtet hatte, aber sich nie bewusst gemacht hatte. Ein Mensch hatte so viele Schwachstellen und die wenigsten schützte man im Alltag. Aber an Ratten waren diese nicht so gut nachzuvollziehen. Sie hatte gerade beschlossen sich auf den Rückweg zu machen, als sie eine Gestalt erblickte und offenbar hatte er sie auch gesehen. Sie zog die Kapuze weiter ins Gesicht und ihre Haltung wurde achtsamer. Zügig huschte sie ums nächste Eck. Der verletzte Kopf dröhnte, doch der Sturm der in ihren Adern tobte half ihr sich davon nicht überwältigt zu werden. Sie trat ums Eck und fluchte innerlich als es unter ihren Füßen krachte und aus dem Loch unter der zerbrochenen Steinplatte Ratten hervorströmten die sich zum einen in ihrem Fuß verbissen, zum andren auch einen schrecklichen Lärm erzeugten.

Aber wie es so oft war entpuppten sich die Dinge als anders als erwartet. Die dunkle Gestalt hatte sie keine Stunde zuvor bereits gesehen und der kalt-zornige Blick den er ihr über Morkanders Schulter hinweg zugeworfen hatte, hatte im Grunde nicht ihr gegolten sondern einfach einer allgemeinen verbitterten Sichtweise auf sich, auf die Welt. Der Blick entsprang seinem Leben und seinen Erfahrungen und seiner Sicht auf die Welt. Entgegen der ursprünglich vermuteten Abneigung war sie nach dem Gespräch mit ihm, hingegen eher im Zweifel ob Kyron überhaupt in der Lage war eine persönliche Abneigung gegen jemanden zu hegen. Vielmehr schien seine generelle Abneigung gegen die Menschen und die Welt als solches, eher sachlicher Natur zu sein. Vielleicht, aber auch nur vielleicht hatte er einfach nur eine eingefrorene Mimik.
So oder so schaffte sie unbehelligt aus dem Dunkel zu entlfiehen.
Doch nach wie vor trieb sie der wie Sturm in ihrem Körper umhertobende Zorn dazu, weiterzuwandern. Sie streunte durch den Wald, kaum beachtet von den im Dunkel der Nacht herauskommenden Wildtiere, die Anabella wiederrum genau so sehr ignorierte. Wärenddessen führten ihre Schritte sie mehr unwillkürlich Richtung Ravinsthaler Grenze.

An dem Abend als sie verletzt daheim gelegen war und Welf nachts bei ihr war, war ihr klar dass er niemals je wirklich Partei für sie ergreifen würde. Nicht gegen seine Familie. Und auf die Veltenbruchs war sie täglich schlechter zu sprechen. Theresias Abneigung konnte sie ja noch verstehen. Sie bemühte sich ihr gegenüber zumindest anständig zu sein und hatte einen gewissen Grund wegen der Zunftgeschichte. Janusch hatte sie seid Wochen nicht gesehen, aber allein der Gedanke an Viktor, Albert und Konrad, löste in ihr gerade tiefe Wut aus. Dass Konrad Mitglied der Sonnenlegion war, hatte sie irgendwie nie begriffen.
Und wieder schmerzen ihre Arme als zuckten Blitze hindurch, war ihr flau im Magen als tobe dort ein Sturm. Funkelten ihre Augen wütend wie ein Wetterleuchten… Warum bei den Göttern hatte niemand sie zur Rechenschaft gezogen?! Sie wusste ja dass die Diener der Kirche Mithras nicht gut auf sie zu sprechen waren. Auch wenn bisher niemand in der Lage gewesen war ihr einen guten Grund zu liefern. Sie wusste dass sie auf sie herabblickten und eine tiefe Abneigung gegen sie hegten. Aber bisher hatten sie sich nicht als übermäßig dumm erwiesen. Vielleicht etwas eingeschränkt im Blickwinkel, aber nicht dumm. Aber einen ihrer Schreine anzugreifen, so unverhohlen und dumm-dreist… genau das war das Problem. Es war so dumm, so sinnlos. Wieso sollte jemand so etwas unfassbar Dummes tun? Hatte sie deren Intellekt so sehr überschätzt? So etwas müsste unweigerlich zu einem Krieg führen. Aber diesen zu provozieren würde einfacher gehen. Und warum sie es einfach so hinnahmen war ihr auch nicht klar. Aber unabhängig davon, dass dieses dreiste Verhalten nach Rache schrie, wollte sie Antworten. Sie wollte sie verstehen, sie wollte daran glauben dass es nur ein Missverständnis sein konnte. Sie wollte nicht so zornig sein. Doch immer mehr fiel es ihr schwer. Sie musste diese Antworten haben auf diese drängenden Fragen. Mit Welf war nicht zu sprechen über dieses Thema und zudem zweifelte sie doch sehr daran dass er Antworten darauf hätte. Also musste sie die zur Rede stellen die dafür verantwortlich waren. Aber sie konnte nicht einfach hingehen und sie zur Rede stellen. Oder doch?

Lehrmeister, Liebeleien und gezähmte Füchse



Askir hatte sich Hals über Kopf in eine Beziehung mit Arys gestürzt. Sie wünschte den beiden so großes Glück. Sie hatte gesehen wie Askir gelächelt hatte als sie sich kennenlernten. Sie war dabei. Aber am Ende fand sie dass es etwas zu schnell ging. Askir schien in der Hinsicht etwas wankelmütig und Arys hatte vor kurzem noch von der großen Liebe mit ihren früheren Freund geträumt. Aber beide waren gute Seelen und verdienten alles Glück das sie bekommen konnten. Sie musste die zwei unbedingt einmal zusammen sehen. Denn Arys so gezähmt, einmal still haltend. Das konnte sie sich nicht vorstellen.



Der Tag war noch drunter und drüber gegangen. Es waren wieder Leute entführt worden von den Briganten. Ana hatte die Gespräche belauscht und ihr… Lehrmeister… hatte sie abkommandiert mit dem Bogen erste Erfahrungen in Schlachten zu sammeln. Mehr als die Hitze der Schlacht, hatte sie die Tatsache beunruhigt ob sie erkannt werden würde. Vielleicht war es gut, weil es sie abgelenkt hatte. Sie hatte keinen Gedanken daran verschwindet sterben zu können oder verletzt zu werden oder entführt.
Erst als sie Aryn später blutüberströmt am Weg liegen sah, kamen solche Gedanken auf, da war die Schlacht aber schon vorbei. Die Geiseln hatten überlegt und sie hatten niemand verloren.
Sie war so erleichtert als sie später im Heilerhaus gewiss sein konnte das Aryn überleben würde. Shania hatte sie nicht erkannt und auch sonst niemand. Na ja.. fast niemand. Ceres und Mandras hatten ihre Verkleidung durchschaut. Morkander hatte sie später gebeichtet. Er hatte wohl ihre Beweggrunde für den Unterricht verstanden, aber glücklich schien er nicht. Seine Meinung über die Grauwölfe war nicht die Beste und sie konnte es irgendwo verstehen. Auch ihre Sorge kund zu tun was die Gegenleistung für den Unterricht sein würde, lies ihn doch sehr misstrauisch reagieren, und auch ihr macht es etwas Sorge. Aber eine Lösung würde es immer geben. Sie ahnte dass er einen Gefallen fordern würde, Und so gerne sie ihm einen zu tun bereit war, so wenig war sie bereit ihm jemals einen zu schulden.
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Grübeleien - von Anabella - 07.06.2013, 18:52
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Feuer - von Anabella - 02.07.2013, 15:05
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