Ganz und gar
#16
[Bild: pre-p5490374.jpg]

Hastig sieht er sich im Raume um, welcher sich nach kurzer Orientierungslosigkeit als Empfangsraum des Nordhauses heraus stellte. Von der Türe dröhnt lautes Gepolter und Geschrei zu Ihm. Draussen scheint jemand mit Vehemens Einlass in das Haus zu fordern. Ein Blick über die Schulter und er kann flüchtig unter anderem seine Töchter und Gwendolin erblicken, welche mit angstvollem Gesicht in eine Ecke gekauert da sitzen. Den Blick wieder nach vort wendend erkennt er Gawin und Markus, beide stehen bewaffnet vor der Türe und schauen mit ernstvoller Mine einander an und diskutieren wohl wie es scheint. Er selbst wird erst jetzt gewahr das auch in seiner Hand eine Waffe liegt und wohl auf Ihre Verwendung wartet. Sein Atem geht schneller und sein Herz pocht fester. Er wendet sich neuerlich zu den hinter Ihm befindlichen um. "Geht hernieder in das Lager und verbarikadiert Euch im Archiv!", schnart er mit der gewohnt tiefen Stimme. Ohne lange zu warten machen sie sich dann auf durch die Türe hinab in den Keller. Guntram selbst wendet sich wieder vor gen Türe und greift die Klinge fester. Nur der schimmrige Kerzenschein erhellt das Zimmer und schaffte eine unbehagliche Athmosphäre. Ein Knacken an der Tür, dann ein knirschen und die stabile Türe gab unter dem Druck der auf sie Eindringenden von aussen nach. "Achtung, macht Euch bereit..!", meinte Gawin und da kamen auch bereits die ersten Halunken in das Haus gestürmt. "Wer nicht Zahlt muss eben anderweitig zahlen!", schrie einer der sie anführte und scheinbar das Oberhaupt war. Dieser verdammten Räuber hatten es also geschafft sich hinein zu kämpfen. Die wenigen Ganter leisteten erbitterten Wiederstand und konnten die Anstürmenden eine Weile aufhalten, doch Mann um Mann fiel. Sie zogen sich erst zurück ins Treppenhaus, dannm weiter die Treppe hernieder. Schlussendlich wurde Guntram durch einen Streich gegen seinen Kopf bewusstlos geschlagen.

Als er erwachte fand er sich am Boden des Archives wieder, um Ihn herum lagen die Unterlagen verteilt. Dokumente welche die Geschichte des Hauses Ganter und den ganzen Stolz darstellten. Von den Schränken waren keine unangetastet geblieben und drüben in der Ecke erkannte er Gaius, welcher zusammengesunken dort saß, eine klaffende Wunde an seinem Hals zeugte davon das sich das Leben aus seinem Körper verabschiedet hatte. Weiter links sah er einige der Räuber welche sich an den Mädchen zu schaffen machten. Hass stieg in Ihm auf als er gewahr wurde was dort gerade geschah. Er versuchte sich zu erheben und beginn finster zu grollen. "Nana, wo willst du denn hin Alterchen?", meinte eine Stimme hinter Ihm als er auch schon den Steich spürte gegen seine Beine, er sackte in sich zusammen und keuchte. Dann ein neuerlicher Hieb und Dunkelheit umfasst Ihn.

Wenige Augenblicke später schreckte er auf und sah rasch um sich, der Puls wie auch der Atem rasten und in der Dunkelheit versuchte er sich zu orientieren. Als er langsam etwas erkennen konnte wurde er gewahr das er sich auf seiner Bettstatt im Schlafsaal befand. Schweiß rann Ihm über das Gesicht. Nur langsam konnte die Ruhe in Ihm die Oberhand gewinnen und er erhob sich. Einen Mantel über werfend ging er die Stufen hernieder und nahm Kurs auf die Küche. Dort nahm er sich einen Kelch Weines und ließ diesen die Kehle hinunter stürzen bevor er sich an den Tisch setzte. Die Hand durch das Gesicht wischend seufzte er. "Das Haus hatte schon immer Feinde, aber nun gab es Jene die man sieht und Jene die man nicht sieht. Wir müssen uns schützen, schleunigst. Mögen die Götter uns gewogen sein.", raunte er in das Halbdunkel und nahm neuerlich einen Schluck des Roten um seine Nerven wieder zu beruhigen. Er hasste solche Träume, mögliche Vorahnungen auf das was kommen mochte. Doch das Schicksal mag man auch selber lenken, das war seine Meinung. Nicht alles was einem die Götter in den Träumen zeigten musste die unabwendbare Zukunft sein, es ist nur eine Facette.
-- Familie - Stolz - Ehre --

[Bild: 60.jpg]

Guntram Ganter
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Ganz und gar - von Gwendolin Grünthal - 11.05.2013, 19:39
Trommeln am Fluss - von Gwendolin Grünthal - 16.05.2013, 01:14
Von Toten - von Gwendolin Grünthal - 21.05.2013, 18:23
Von Lebenden - von Gwendolin Grünthal - 27.05.2013, 17:01
RE: Ganz und gar! Oder doch lieber blutig? - von Galaria Ganter - 30.05.2013, 19:23
Schuld - von Gwendolin Grünthal - 04.06.2013, 17:07
Sehen und gesehen werden - von Gwendolin Grünthal - 10.06.2013, 13:41
RE: Ganz und gar! Oder doch lieber blutig? - von Galaria Ganter - 10.06.2013, 15:35
Stille - von Gwendolin Grünthal - 15.06.2013, 20:04
Glühwürmchen - von Gwendolin Grünthal - 22.06.2013, 14:25
Mohn und Schmetterlinge - von Gwendolin Grünthal - 04.07.2013, 16:52
Von Kosten und Wert - von Gwendolin Grünthal - 12.07.2013, 16:23
Das ungeschriebene Wort - von Gwendolin Grünthal - 21.07.2013, 15:43
RE: Ganz und gar - von Guntram Ganter - 29.07.2013, 11:24
RE: Ganz und gar - von Godwin Ganter - 05.08.2013, 15:19
Vom Wesen der Schweine - von Gwendolin Grünthal - 07.08.2013, 15:48
Vor der Tür - von Gwendolin Grünthal - 15.08.2013, 19:35
Des Bastards neue Kleider - von Gwendolin Grünthal - 03.09.2013, 19:51
RE: Ganz und gar - von Galaria Ganter - 06.09.2013, 18:42
Familienangelegenheiten - von Gwendolin Grünthal - 18.09.2013, 16:53
Galates - von Gwendolin Grünthal - 24.10.2013, 16:51
Das Mädchen mit den Kerzen - von Gwendolin Grünthal - 05.11.2013, 13:29
Schritte in der Dunkelheit - von Teranas - 06.05.2014, 00:06
Mabon - von Gwendolin Grünthal - 13.07.2014, 14:22



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste