[Forschung] Ein Stück Heimat
#3
Einige Tage brauchte es. 

Ich starrte lange Zeit auf die Zeilen die mir Carmelina schrieb und dann auf die Stoffe, die ich um die Puppe gewickelt hatte. Das Fell hielt ich bereits in den Händen und meine Gedanken wanderten bereits zu diesem Tag. Doch ich setzte keine Nadel an, griff nicht nach der Schere. Ich starrte einfach, gefühlte Ewigkeiten und noch länger. Vielleicht war ich unzufrieden, vielleicht aber auch nicht gewillt das was mich zufrieden machte wieder zu zerstören. Es reichte mir einfach noch nicht.

Einige Tage brauchte es. 

Also zog die Zeit ins Land und ich starrte, zog meine Runden, betrachtete es aus allen Winkeln und atmete mehrmals tiefer durch, als würde das irgendwas in meinem Kopf antreiben. Um so mehr Zeit verging, um so wahrscheinlicher war es auch, dass ich die Schere in der Hand hielt. Das bedeutete allerdings nicht das ich schnitt. Es war ein seltsamer Strudel und irgendwie kam man nicht voran. Also entschied ich mich dafür die Stoffe zu greifen, zusammen zu legen und meiner Freundin einen Besuch abzustatten, auf dass sie mich antreibt, wo es mir an Mut fehlte.

Einige Tage brauchte es.
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RE: [Forschung] Ein Stück Heimat - von Jakobine Dunkelfeder - 06.07.2017, 12:39



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