Tagebuch eines Gelehrten
#1
Irgendwo in einem alten staubigen Zimmer wird ein kleines in Leder gebundenes Buch liegen. Es ist abgegriffen und die Seiten duften nach altem Pergament. Die Initialen D. S. sind ins Leder eingefasst worden. neben dem Buch liegt eine schon recht zerfranste Feder an deren Ende getrocknete Tintenreste zu erkennen sind.

Löwenstein, 12. Scheiding 1401
Alles auf Anfang
Es ist nun schon eine ganze Weile her, dass ich nach Löwenstein ging. Die Angst vor dieser riesigen Stadt hat sich mittlerweile etwas gelegt, obwohl ich manche Ecken immer noch versuche zu meiden. Das Armenviertel und der alte Hafen scheinen ein gefährliches Pflaster zu sein. Ich könnte schwören, dass ich dort letztens eine Leiche hab liegen sehen. Es kann natürlich auch etwas Anderes gewesen sein. Schließlich war es dunkel... aber... man sollte wohl lieber aufpassen, oder?

Nach kurzer Zeit schon habe ich einen Posten bei der Stadt bekommen. Ich bin jetzt Schreiberling. Jaha! Du hast richtig gelesen liebes Tagebuch. Schreiberling. Dieser Ratsherr Nefyr ist auf irgendeine Art und Weise wirklich gruselig. Es scheint mir als würde irgendein Monstrum in ihm wohnen was ab und an an die frische Luft möchte um einfach jemanden anzuschreien, der etwas verbrochen hat. Er scheint mich jedoch zu akzeptieren. Das ist wohl ein großer Schritt für einen solchen Mann, wie? Wie dem auch sei bin ich froh, dass ich wenigstens ein paar Münzlein verdiene. Meine Geldkatze ist mehr als nur leer. Die Motten tummeln sich bereits darin.

Ich habe schon ein paar interessante Menschen kennen lernen dürfen. Da wäre zum einen dieser Tavernenbesitzer Caetano. Scheint mir ein netter Kerl zu sein. Er hat mich zumindest nicht ausgeschimpft als ich mich einfach in das falsche Bett gelegt habe. Das bin ich eigentlich gewohnt. Irgendwie tut er mir auch Leid. Dieser Totengräber Servok scheint ihm etwas zu bedeuten und jener hurt hier und dort einfach rum. Anscheinend auch mit einem der Ratsherren. Ich möchte den Namen hier jetzt wirklich nicht niederschreiben weil ich ansonsten mein Innerstes nach außen stülpe und dann noch deine kostbaren Seiten beschmutze. Aber alleine die Vorstellung... gut ok... jetzt ist mir schlecht aber ich halte mich zurück. Der gute Herr Caetano hat mir sogar ein Zimmer besorgt im lustigen Jägersmann bei Ceras. (Ich denke immer noch, dass "lüsterner" Jägersmann besser passen würde, besonders weil ich mir wünsche, dass Ceras ein solch lüsterner Jägersmann ist). Ceras hat einen ziemlich hübschen Hintern. Das hab ich letztens fest gestellt als er die Treppe vor mir hoch ging. Ich sollte ihn im Auge behalten. Aber so wie ich mein Glück kenne ist er mit irgendwem zusammen und hat 5 Kinder, die allesamt im Armenviertel hausen. (Vielleicht war die Leiche von einem der Kinder? Gruselig)

Ich hab noch einen Haufen anderen Schreibkram zu machen. Also gedulde dich gefälligst bis zum nächsten Mal.

Dein Daren
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Tagebuch eines Gelehrten - von Daren Silberfall - 12.09.2014, 11:54



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