Fuchsgeschichten [MMT]
#2
Wie jeden Abend wagte die Rothaarige einen Spaziergang zu den Grenztoren Richtung Candaria. Natürlich waren sie weiterhin verschlossen. Also ging sie einfach an der Mauer entlang bis sie zum Wasser gelangte. Ihre Erinnerungen entführten sie in fast vergessene Zeiten in denen sie noch bei herrlich lauem Wetter die Felder ihres Hofes bestellte. Das Blöken der Schafe war allgegenwärtig und irgendwie beruhigte es ihr Gemüt.

Ab und an wenn der Wind besonders stark war wehte eine Brise über das Land welche nach Meer roch. Und ganz weit in der Ferne konnte man stets den Leuchtturm Candarias ausmachen. Über dem Kap der letzten Ruh ragte das Feuer der Hoffnung stets in die Höhe.

Und, vielleicht bildete sie es sich auch nur ein, sie konnte von der Grenze aus ein kleines Licht ausmachen. Konnte es sein, dass dieses kleine Licht das Feuer des Leuchtturmes war welchen sie als junges Mädchen so verehrt hatte?


Es war viel zu weit entfernt um ausmachen zu können was es genau war. Und wenn sie ehrlich zu sich war, so wäre das Licht über eine solche Distanz bereits erloschen. Nur ihre Erinnerungen leuchteten ihr den Weg, wie es einst der Leuchtturm tat.

Und obwohl sie sich stets um ein helles und fröhliches Auftreten bemühte, wurde ihr in diesem Moment unendlich schwer ums Herz. Sie wollte nicht mehr in Servano bleiben. Es war eine Qual und eine Strafe welche sie nicht zahlen wollte. Servano war sicherlich nicht schlecht und seitdem die Keuche verschwunden war auch sicher... aber sie sehnte sich nach ihrem Hof und ihren Schafen. Hoffentlich würde sich ihre Nachbarin weiterhin um ihre Tiere kümmern.

Und wieder einmal verschwand sie in der Dunkelheit...
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Fuchsgeschichten [MMT] - von Elfriede Fuchsenfelde - 19.02.2014, 14:39



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