Tugenden im Leben
#3
'Das Schild zum Schutz'

Er trainierte selbst jetzt, fernab der Heimat regelmäßig in der immer wieder selben Härte, wie er es von seinem Vater gewohnt war. Es war befreiend und zugleich konnte er sich so kontrollieren. Niemand musste so befürchten dass Marcus durchdrehte. Durchdrehte, wie damals ...

~

Brennende Lungen ließen ihn wieder auf dem feuchten Waldboden erwachen. Wie ein Blitz schoss ihm wieder der Gedanke seiner Mutter durch den Kopf. Von Andrenalin aufgeladen sprang er auf, der Griff um seinem Dolch wieder fester. Er kannte diese Wälder und wusste, dass es nicht mehr weit war. Bald würde seine Mutter retten. Diese Wut vernebelte wieder seine Gedanken, feuerte ihn nur noch mehr an, weiter zu rennen. Er musste sie retten!

~

Sein Vater brachte ihm bei, im Kampf wenig Rücksicht auf sich selbst zu nehmen, unter der Bedingung, dass man sein Umfeld schützen kann und die Gewissheit hat zu überleben. Koste es, was es wolle.

'Opfer gehören immer dazu, aber man kann sie minimieren.'

Wie ein Hauchen schwirren die Worte seines Vaters im Kopf umher.

Gemeinschaft, Zusammenhalt, Teamarbeit..

'Die Klinge in Blut getränkt'

Er musste diese Tugenden für den Moment abschütteln. Er war an die Hausmauer unentdeckt angelangt. Die Wachen schienen niemanden zu erwarten. 'Umso besser' dachte sich Marcus. Die erste Wache war kein allzugroßes Hindernis. Von ihm abgewandt den Eingang bewachend, dauerte es nicht lange, bis die Klinge den Hals durchschnitt und das Blut nur so daher floss. Die Wache war nicht mal in der Lage einen Laut von sich geben, da war Marcus schon im Innern, sein nächstes Opfer suchend, von Rache benebelt. Wie von einem Schleier betäubt wurde eine Wache nach der anderem, ein Familienmitglied des Entführers nach dem anderen, recht unkompliziert aber schnell ermordet.

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Inzwischen konnte man sich selbst in der kurzen Klinge nicht mehr sehen, so sehr war von Blut verschmiert. Marcus selbst sah nicht viel besser aus. Selbst das Schneeweiße Haar war Blutbeschmiert. An der Türe, welche sich als Gefängnis seiner Mutter entpuppte, vernahm man Stimmen. Die eine seiner Mutter, die andere.. es war eine Fremde..und es musste die Stimme des Entführers sein. Die Tür wurde unter Augenschein genommen, ehe einem auffiel dass der Schlüssel von Außen steckte..

~

Ein tiefer Atemzug, ehe der Schlüssel in der Tasche verschwand, die Türe ruckartig aufgerissen wurde und Marcus hineinstürzte. Trotz seiner Körperlichen Unterlegenheit überraschte er den Entführer, der sich ruckartig umdrehte und zusehen musste, wie die Blutverschmierte Klinge mit der Spitze voran in seinen Schädel gewuchtet wurde. Der Blick des Entführers wurde leer, geschockt. Einige Wimpernschläge später, sank der Mann einfach nur zusammen. Dann sah er seine Mutter, unversehrt und selbst geschockt, von der Tat, die ihr eigener Sohn da vollbrachte.
Marcus hingegen verlor selbst seine Kraft, nur wenige Augenblicke später sackte er zusammen, die Gedanken verdunkelten sich. Nichts als leere spürte er.


'Gegenwart'

Immer wieder von diesen Bildern träumend, es hat sich zu einem Alptraum entwickelt, wachte er aufgebracht und unruhig auf. Der verbundene Kopf brannte wie glühende Kohlen. Der rechte Arm fühlte sich an, als würde jemand immer und immer wieder mit einem Messer in die selbe Stelle schneiden. Immer wieder das selbe träumend, es machte nichts einfacher. Er war nach wie vor zum Ausruhen verdonnert worden.

'Den Zorn einer Dame, egal wie Jung sie ist, solltest du dir nie einhandeln' pochte es leise zwischen all dem Schmerz in seinem Kopf. Die Worte seines Vaters. Er war unruhig, das lange ausruhen, es tat ihm nicht gut, es tat ihm nie gut. Er musste wieder etwas tun...
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Tugenden im Leben - von Marcus Jarcath - 08.06.2013, 05:08
RE: Tugenden im Leben - von Marcus Jarcath - 10.06.2013, 04:58
RE: Tugenden im Leben - von Marcus Jarcath - 13.03.2014, 21:26



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