Tipps und Tricks: Charakterkonzept entwickeln!
#2
Die ursprüngliche Idee für den Charakter wird bei mir hauptsächlich durch Filme, Bücher, Musik und ganz vielen anderen Impressionen inspiriert. Nicht in dem Sinne dass ich mir Facetten von bestehenden Charakteren klaue (auch wenn das nicht ausgeschlossen ist), sondern dadurch interessante Szenarien zu sehen und zu versuchen mich da reinzuversetzen.. und dann wird halt extrapoliert. Und ich schaue natürlich vorher ob die Idee in meinem Kopf überhaupt mit dem Shardkonzept und der Geschichte vereinbar ist, aber die Impressionen die ich in den Char quetsche sind meistens sehr grundlegend (Gierig, Größenwahnsinnig, Hässlich, Egoistisch, oder sowas.) - deswegen ist das meist kein Problem. Ich brauche darüber hinaus mindestens einen Ankerpunkt der sich mit meiner eigenen Persönlichkeit vereinbaren lässt, sonst habe ich früher oder später in der glaubwürdigen Darstellung des Charakters Probleme, oder die Motivation schwindet einfach irgendwann.


Naja, und wenn ich dann die Grundzüge vor Augen hab und die Idee für ein paar Tage in meinem Kopf herumtitscht, dann verwerfe ich sie für gewöhnlich wieder. Wink

Doch manchmal bleibt was hängen, und manchmal so sehr dass ich den Drang habe den Charakter in Geschichten zu verarbeiten. Das dient dann zweierlei Funktion: ich lerne den Charakter "kennen", weil meine kreative Seite schneller arbeitet als die korrigierend rationale, und da kommen dann oft Sachen bei rum die zwar ziemlich "out there" sind, ich aber doch in irgendeiner Form behalte - und es gibt mir natürlich Bezugspunkte auf denen ich dann Rollenspiel basieren kann.


Ich dokumentiere da nicht jeden Tag seit der Geburt aber versuche mir einen Fundus an wichtigen Erfahrungen des Charakters zurechtzulegen damit ich einen ungefähren Kompass habe der mir ermöglicht kongruente Entscheidungen zu treffen (Ganz simpel: Wenn er als Kind fast ertrunken wäre und sich dementsprechend geweigert hat Schwimmen zu lernen, dann schwimmt er jetzt halt nicht). Bis auf massive Traumata oder Erfolge sind das aber auch meist nur lose Skizzen in meinem Hinterkopf die dann koloriert werden wenn nötig. Sowas ist mir jedoch persönlich sehr wichtig weil ich sonst in die Neulingsfalle tappe einen Avatar meiner selbst zu spielen statt eine eigene, in sich abgeschlossene, Persönlichkeit, und irgendwann merkt man dann dass alle 3 Chars auf alles gleich reagieren würden, dass sie bis auf den Namen austauschbar sind, und warum man was man da tut eigentlich "Rollenspiel" nennt.


War nicht immer Fan von backstories und bin auch der Meinung dass man kein großes Konzept braucht um einen Charakter glaubwürdig umzusetzen (entwickelt sich dann halt im Spiel statt auf dem Papier), aber habe mittlerweile Spaß an diesen Trockenschwimmübungen gefunden. Außerdem habe ich kein anderes Ventil bis die Beta beginnt.
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RE: Tipps und Tricks: Charakterkonzept entwickeln! - von Asar - 10.07.2011, 16:42



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