Der Nebelschleier lüftet sich
#3
Schmerz, Wut und Blutdurst in der Finsternis…

Ein tiefes und kräftiges Schlagen in der Nacht… Ein weiteres tiefes Schlagen in der Dunkelheit… gefolgt von weiteren. Der kräftige Herzschlag erfüllte die Stille bevor ein Schrei, der in ein Jaulen überging, diese zerriss. Eine Hand, nein eine klauenbewehrte Pranke, reckte sich ins Dunkel drehte sich herum, ganz so als würde man sie von allen Seiten betrachten wollen. Schließlich schlug sie auf den Boden und etwas Dreck wurde aufgewirbelt. Das tiefe und gutturale Knurren eines mächtigen Tieres erklang, dann stürmte es in die Dunkelheit voran. Schemen und Schatten flogen vorbei während der Herzschlag das Blut mit kräftigen Schlägen in Wallung brachte.

Schmerz, Wut und Blutdurst…

In wilder Jagd verschwommen die vorbeihuschenden Schemen, das Peitschen kleiner Äste auf der Haut war kaum wahrnehmbar dann tat sich eine Scheibe aus weißem Licht auf rund und majestätisch. Und all die stürmische Bewegung gefror. Die Scheibe aus Licht erhellte die Umgebung und so wurde man des eigentümlichen Waldes gewahr der sich in alle Richtungen erstreckte. Wieder zerriss ein Jaulen die Stille der Nacht, gefolgt von einem Schnaufen, nein dem schnuppernden Wittern eines Tieres. Da ein Geruch, die Spur zeichnete sie klar ab und ein wortloser Befehl erfüllte dann alles.

„Töte und Labe dich am Blut“

Muskeln Spannten sich und schnellten dann nach vorn und die wilde Jagd ging weiter, dieses mal mit einem Ziel. Wieder verschmolzen die Schatten und Schemen der Bäume und Sträucher zu etwas das undeutlich vorbeiflog. Nur der Spur folgend die sich zwischen den Bäumen hindurch schlängelte. Ein kleiner rot-oranger Lichtpunkt in der Nacht wurde im näher kommen sichtbar. Der donnernde Schlag des Herzens erhöhte sich nochmals in Erwartung des Tötens und des Blutes. Zwei, drei, vier weitere Sätze und mit einem dumpfen Schlag kam das Ungetüm mitten im Lager auf. Männer sprangen in wilder Panik auf und schrien um sich.

„Zu den Waffen …“
„Das Untier …“
Kämpft um Euer Leben!“

Ein mächtiger Prankenhieb schickte einen der Männer in die Nacht, sein Flug wurde irgendwo begleitet von einem Krachen durch einen Baum oder Strauch gebremst. Das Surren von Waffenstahl der gezogen wurde erklang und die drei Männer stellten sich um das Feuer herum auf, kampfbereit schimmerten die Schwerter in ihren Händen. Im Vorbeistürmen wurde nach einem weiteren Mann geschlagen der Hieb ging aber ins Leere und zerschnitt nur einige Haare des Mannes. Wieder erklangen die Rufe der Männer auf diesen Angriff hin.

„Er umkreist uns seid wachsam!“
„Wo ist Kregan?“
„Er hat ihn erwischt, kümmer dich um dich selbst, Kregan ist erfahren genug.“
„Es ist ein Älterer dieser hat schon Erfahrung!“
„Es muss der Anführer des Rudels sein!“

Nach einer Lücke suchend wurde das Lager umkreist „Töte und labe dich an Ihrem Blut!“ erklang in den Gedanken und mit zwei Sätzen war er heran um verheerend unter den Männern zu wüten. Klingen, Zähne und Klauen wirbelten umher. Ächzen, Knurren und Schreie erfüllte die Nacht. Einer der Männer wich einem Biss aus und reckte dann die Hand nach vorn als wollte er das Untier schubsen. Ohne eine Berührung gab es einen Stoß nach hinten und kurz darauf ein Aufprall begleitet vom Knacken des Holzes. Ein weiteres Ziehen entfernte ihn weiter und der Blick auf das haarige Untier wurde möglich. Eine Masse aus Muskeln, Haaren, Klauen… Wut und Blutdurst die sich eben aufrichtete um sich wieder in den Kampf zu stürzen. Das Lager ein Stück weit entfernt wurde noch immer von den Männern gehalten wenn auch nur noch zwei standen und einer der beiden mehr schlecht als recht. Zum Satz bereit stockte die Kreatur und richtete den Blick nach oben und erwiderte den Blick aus wilden Augen. Dann schimmerte kurz eine Erkenntnis in diesem tierhaften Blick und ein Jaulen erklang in welchem etwas mitschwang. „Aaauuuuuulf“

„BRUDER!“ schrie er und schreckte von seinem Nachtlager hoch, Verwirrung haftete an ihm und seiner Umgebung wurde er sich nur langsam gewahr. Vor seinem inneren Auge blitzte das Untier auf. Dann wurde er sich langsam der Hütte bewusst und auch das er alleine war.

[Bild: Werwolfvision.jpg]

Er sah sich in der Hütte um und erkannte das durch einige Ritzen von draußen ein schwacher Lichtschein hereindrang. Der Tag musste bereits angebrochen sein und so machte er sich daran seine Habe zu packen um seine Nachtstätte zu verlassen. Er ging zum Tisch hinüber um auch die Karte an sich zu nehmen. Dort lag die Karte nebst einem Proviantipaket und einer einfachen Nachricht.

Ich musste früh los, Euer Schlaf war fest und solch einer ist selten in diesen Landen. Nehmt Karte und Proviant mit Euch und da Ihr Worte der Warnung ignorieren werdet, so statt dessen meine besten wünsche und gebt auf euch Acht und vielleicht sehen wir einander erneut.

Kregan

Er stockte kurz und nahm dann die Nachricht sowie Karte und Proviant mit sich und verließ die Hütte dann um seinen beschwerlichen Abstieg fortzusetzen. Der Karte nach war der Natternpass nicht sehr weit entfernt.
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Der Nebelschleier lüftet sich - von Ramires - 24.12.2017, 01:50
RE: Der Nebelschleier lüftet sich - von Ramires - 28.12.2017, 18:59



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