[Rezeptforschung] [JdR] Vom Mondstahl
#7
Ein kreativer Querkopf. Das war Gerlach - eindeutig!
Gerlach hatte wieder rund ein Dutzend Änderungsvorschläge im Schädel und auf der Zunge gehabt, kaum dass Goran mit seinen Ausführungen zu seinem Entwurf des Helmes fertig gewesen war. Der Junge war einfach unverbesserlich. Schnaubend schüttelte Goran den Kopf ehe er widerwillig in polterndes Gelächter ausbrach. Eigentlich war der Junge gut so wie er war, nicht ganz normal, aber normal sein ist ja auch langweilig.

Die Krux an der ganzen Geschichte war eigentlich, dass sie beide und auch der Rest der Jünger, nicht über die nötige Erfahrung mit der neuen und heiligen Legierung verfügten, um mit Bestimmtheit zu sagen welche Materialstärke denn nun eigentlich für Mondstahl ideal sein sollte. Er fuhr sich grübelnd eine Weile lang durch den Bart, immer und immer wieder fuhren seine Finger die lange Kinnweise hinab, befühlten dabei unwillkürlich die raue Knotigkeit des Zopfbartes, bis schließlich der kahle Schmiedeschädel von der Antwort erleuchtet wurde.

Ihnen fehlten Erfahrungen mit Mondstahl, also mussten sie Erfahrungen sammeln - und zwar mit einem ausgiebigen Materialtest! Der Helm war eigentlich ein ganz gutes Versuchsobjekt dabei, nicht so filigran wie Handschuhe, nicht so schwer zu treffen wie eine Halsberge und nicht so materialaufwändig wie Armschoner, Harnisch oder Beinlinge. Ja der Helm war ein sehr gutes Teil der Rüste um damit Versuche zu starten. Und falls sich keine prüfwilligen Krieger fanden konnte man ihn zumindest auf eine kleine Melone oder dergleichen stecken um das Ergebnis des Testes zu überwachen. Gut gut gut...

Schweren Herzens ging er in sein Schlafgemach und schob das schwere Stockbett zur Seite. Er musste einen Dolch zur Hand nehmen um die lose Bodendiele, die sich darunter verbarg aus dem Verbund mit ihren Geschwistern zu lösen, doch schließlich hatte er sie in der Hand und konnte sie zur Seite legen. Ächzend legte er sich auf den Boden und fuhr mit der Hand, wie dem Unterarm in den freigelegten Hohlraum. Schließlich beförderte er nach und nach einen kleinen Berg an Mondstahlbarren ans spärliche Tageslicht. Trotz der unwilligen Lichtverhältnisse glänzten und funkelten sie silbrig um die Wette, dass es eine Freude war. Dieser "Test" würde ihn ein kleines Vermögen kosten, aber was tat man nicht alles für eine qualitativ hochwertige Ware?

Er verschloss das Versteck sorgsam wieder, verteilte den Staub etwas um, damit nichts auffiel und schob mit einem Grummeln, welches vom Schaben der Bettpfosten auf dem Dielenboden übertönt wurde, die Schlafstatt wieder an ihre angestammte Stelle.

Bevor er sich auf den Weg zur Schmiede machte, griff er noch zu Pergament, Feder und Tinte und verfasste eine kurze Notiz für Gerlach:

[Bild: Schmiedsymbol_klein.gif][Bild: Schmiedsymbol_klein.gif]
Mithras mit Dir Gerlach!

Du hast mal wieder den Kopf voll mit wilden Ideen und sollst deine Chance bekommen zu beweisen, ob sie etwas wert sind.
Ich will dass du bis morgen Abend mindestens drei verschiedene Helmvarianten aus Mondstahl schmiedest. Versteh mich nicht falsch! Sie sollen sich nicht äußerlich unterscheiden sondern in der Stärke und Verarbeitung des Mondstahls. Ich werde ebenso drei Varianten herstellen. Morgen Abend, einen halben Stundenlauf nach der Achten treffen wir uns an der Schmiede im Eisenthal und finden heraus, welche Variante das beste Ergebnis bringt!

Mithras obsiegt!

[Bild: Goransig.png]
[Bild: Goransiegel.png]
[Bild: Schmiedsymbol_klein.gif][Bild: Schmiedsymbol_klein.gif]
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RE: [Rezeptforschung] [JdR] Vom Mondstahl - von Goran Felsenschlag - 24.07.2017, 16:47



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