Und plötzlich: ein Wolf! (offen für beteiligte)
#2
Sie kam erst spät in die Heilerstube zurück, die Augen bereits müde von der Last, die sie den Tag über tragen musste. Eliska blickte nur kurz von ihrem Tisch auf. Sie sah selbst bereits erschöpft aus, hielt aber tapfer die Stellung. Lyanna schenkte ihr ein freundliches Lächeln.
"Oben ist jemand Neues. Fleischwunde. Wurde offenbar schon umsorgt aber du solltest es dir trotzdem nochmals ansehen." Die junge Frau stockte kurz, nickte dann aber und stieg die Treppen hinauf, einstweilen ihren Umhang von den Schultern streichend. Viele der in den Betten liegenden Personen kannte sie bereits - nur ein Bett war neu belegt. Den Mantel mehr oder weniger sorgfältig zusammengelegt, wurde achtlos auf dem Tisch platziert, ehe die Heilerin auf das Bett zusteuerte. Der Mann, der darauf lag, schlief offenbar. Sie platzierte ihren Handrücken behutsam auf seiner Stirn um die Temperatur zu messen. Leicht erhöht, nicht weiter bedenklich. Noch nicht. Dann besah sie sich seine Wunden genauer. Sie waren zwar behandelt worden, aber nicht von wissender Hand. Dessen würde sie sich annehmen müssen, wollte man keinen Wundbrand oder dergleichen riskieren.
Leise seufzend wandte sie sich um und ging zurück zu dem Tisch, wo ihre Utensilien wahllos verstreut lagen, fischte gekonnt einige heraus und kam zum Bett zurück. Einen Lappen tauchte sie in den Kübel mit mehr oder wengier frischem Wasser, der neben dem Bett stand und täglich frisch erneuert wurde. Damit tupfte sie vorsichtig das Gesicht des verletzten ab, ehe sie den Lappen auf seiner Stirn platzierte. Nur kein Fieber riskieren. Dann wandte sie sich der Wunden zu - um ihn nicht zu wecken beließ sie es dabei, sie mit einer grünlichen paste zu bestreichen, die einen beißenden Geruch verströmte, der vermutlich selbst Tote wieder erweckt hätte. Sie hatte sich mittlerweile daran gewöhnt. Ansonsten ließ sie die Wunden offen - sie würde sie morgen frisch verbinden, jetzt hatte es keinen Sinn mehr. Er brauchte den Schlaf, in den sein Geist sich gerettet hatte nötiger. Mehr konnte sie derzeit nicht tun. Dennoch würde sie heute hier wachen.
Nach beendeter Arbeit marschierte sie wieder zu ihrem Tisch und ließ sich sinken. Sie kramte ein Buch hervor und begann darin weiterzuarbeiten - es sah aus, als würde sie es mit Zeichnungen füllen. Zu weit fortgeschrittener Stunde legte sie ihren Kopf einfach ab und schloss die Augen. Nur ein wenig ausruhen. Diese Stadt braucht mehr Heilkundige! Mit diesem Gedanken schlief sie ein.
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RE: Und plötzlich: ein Wolf! (offen für beteiligte) - von Tinkabell - 28.07.2013, 03:24



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