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Normale Version: [MMT] Das Haus am Ende der anderen Strasse
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Mitten in der Nacht zum Quelltag, erscheint der rotschopftige Druide wieder an den Metalltoren, drückt diese zu beiden Seiten mit Nachdruck auf und stapft in Richtung Treppe. Die eigentlich recht blasse Haut scheint am Kopf gerötet und gäbe es einen Beobachter, so wirkt er wohl nicht sehr amüsiert. Oben angekommen, folgt er seinem Weg durch den Gang, direkt hin zur Tür nach rechts. Ein paar weitere nun bereits ruhigere Schritte, der Türgriff in der Hand und...

...veschlossen. Erst ein unterdrücktes Seufzen, dann entrinnt ihm ein leises Kichern, als er sich durch den Gang zurück auf den Weg zu seinem Zimmer macht. Dort brennt wohl bis in die Morgenstunden Kerzenlicht, zuerst nur begleitet von Stille, doch als Sulis Antlitz sich über die Welt erhebt, hört man durch die Türe das unregelmäßige Klimpern heller Saiten. Mit Mühe gelingt es einem vielleicht auch eine Melodie dahinter zu erahnen.
In den letzten Tagen sieht man nur wenig von dem jungen Leutnant der Stadtwache. Er scheint noch früher als gewöhnlich das Haus zu verlassen und auch erst in den späten Abendstunden heimzukehren. Kaum angekommen, sperrt er sich in seinem Zimmer ein und ist für niemanden zu erreichen. Wer besonders neugierig ist, mag Kerzenschein durch den Türspalt erkennen können, sowie leises, sich scheinbar ständig wiederholendes Gemurmel. Wenn man es wag einen Blick durchs Schlüsselloch zu werfen, so sieht man grob die Umrisse des jungen Mannes wie er unbekleidet, nur mit einer Gebetskette in den Händen vor seinem Bett kniet, die Augen geschlossen und im Gebet versunken ist. Hin und wieder wird sein Gebet von leisem Schluchzen unterbrochen. Jenes Schauspiel mag sich jede Nacht wiederholen. Und immer endet es damit, dass der junge Mann irgendwann vor Erschöpfung vor seinem Bett zusammenbricht.
Aus dem Nebenzimmer, wo seine Schwester residiert, dringt dafür ab und an ein hübscher, beruhigender Singsang - oder aber auch in wütendes Gezeter-Gezwitscher. Gleichzeitig mag man ab und an ein Fauchen und ein Bellen vernehmen. "Nein, Felizitas! Lass Lazladin in Frieden, er tut nichts!" Unwilliges Miauen. Gezwitscher. Flügelschlagen. Etwas fällt zu Boden. "Nein....Vogel! In deinen Käfig! In...ach!" Fluchen, tierischer oder menschlicher Natur, wallt immer wieder hoch, ehe sich dann wieder eine gespenstige Stille ausbreitet, die entweder von trauter Harmonie zeugt oder von Massenmord.
*Irgendwie finden drei Nachrichten ihren Weg in die Schlafgemächer von Irik, Elda und Ceras. Folgende Worte stehen darauf.*



Papa ist wieder im Geschäft. Wird Zeit die frischen Beeren zu pflücken!
Eines Tages wacht Ceras auf. Es stinkt. Er erhebt sich und geht durch das Haus, um zu sehen, wonach es stinkt. Bald schon führen ihn seine Schritte raus auf dem Hof, und da sieht er die Bescherung - schon wieder ein Haufen!

Noch schlaftrunken und müde greift er zu der Mistgabel und dem Eimer, um die Bescherung herauszutragen. Der Weg ist weit bis zum Eingang des Armenviertels - dort im Stall wird der Mist auf den hiesigen Misthaufen geworfen. Weiter geht es bis zum Brunnen vor dem Stall neben Nodin, wo der Eimer einmal ausgespült und dann befüllt wird. Langsam ist er etwas wacher, und er schleppt das Wasser zurück zum Hof.

Mit einem beherzten Platschen ergießt sich das Wasser auf die zugeschissene Stelle. Dann schrubbt er halbherzig mit dem Besen über die Steine. "Es wird Zeit, hier mal umzubauen", hört man ihn murmeln. Die Utensilien wegpackend, ist er allerdings so wach, dass er sich etwas zu Essen macht.

[Bild: suberungaz7pkqwx8f.jpg]
Am Tisch neben Darens Bett findet sich an diesem Abend nebst einer ungeöffneten Flasche Wein ein eingerollter Brief.
Der heutige Wäschestapel auf Darens Bett wird mit einer Lavendelblüte gekrönt.

Zudem kann man bemerken, dass am Tag jemand die Gemeinschaftsräume umdekoriert hat. Selbst Henry die Vogelscheuche wurde nicht verschont. Das Gebilde auf dem Küchentisch wirkt so gesetzt, dass man noch daran frühstücken kann.

Es riecht nach Honigwaben und Kürbissuppe. Der Herbst ist ins Haus eingekehrt.
Wer sich zu dem Zeitpunkt im Haus aufhält wo Daren die Lavendelblüte gefunden hat, der wird erstmal ein lautes Niesen aus seinem Zimmer hören. Die Lavendelblüte wird sofort aus dem Zimmer verbannt. "Ich hätte wirklich nicht so oft die Lavendelseife benutzen sollen."

Ceras wird aufgefallen sein, dass Daren wohl eine Weile das Zimmer nicht benutzt haben wird. Die Bettwäsche schien fast gänzlich unberührt und auch sonst war lange keine Spur von ihm zu sehen.

Allerdings wird sich der Blonde wohl irgendwann ganz still und heimlich wieder in der Zimmer geschlichen haben um Ceras dann doch noch eine Notiz zukommen zu lassen. Diese ist aus Ermangelung von Briefpapier allerdings eher auf einem Stück Hadern niedergeschrieben worden.


Wie wärs am Ende der Woche?
Quelltag vielleicht? 18te Stunde?
War ein paar Tage unterwegs. Bin aber jetzt wieder da.
Schön, dass man mich nicht vergessen hat.
Ich hoffe euch geht es gut Herr Ceras.

Anscheinend wurde die Lavendelblüte wiederverwendet, denn sie wurde zusammen mit dem Zettelchen unter Ceras Zimmertüre hindurchgeschoben. Sie sieht schon ziemlich lädiert aus. Außerdem hat man sich anscheinend Mühe gegeben ein weiteres Geschenk für Ceras dazu zu legen. Also hat Daren einfach aus einem Stück Hadern ein Herz ausgeschnitten. Sieht so aus als hätte sich seine Münzsituation eher verschlechtert als gebessert.
Herz, Lavendel und Brief sind im Verlauf des Tages verschwunden. Vermutlich hat der Hausbesitzer sie gefunden.
Am gestrigen Abend wird man lautstarkes Schrubben im Innenhof des lustigen Jägersmanns gehört haben. Besonders die Stellen an denen die Pferde ihren Dung haben fallen gelassen, wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Das Platschen von Wasser und darauffolgende Schrubben wird den ganzen Abend über zu hören sein. Bei einer getrockneten Urinpfütze hinter einem der Pfeiler wird kurz die Stirn gerunzelt. Diese wird dann allerdings schließlich auch entfernt. Auch die Treppen und teilweise die Fassade des Hauses werden vom Schmutz befreit. Danach, und das wird schon ziemlich spät gewesen sein, wird wohl jemand ins Bad gegangen sein um sich dort zu waschen. Während der Prozedur singt derjenige lautstark, ohne Rücksicht zu nehmen.

Außerdem wir Ceras wohl einen Strauß aus Wiesenblumen vor seiner Tür finden. Er ist locker zusammengebunden und nicht besonders aufwändig gestaltet. Daneben liegt ein Herz aus Hadern.
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