16.07.2013, 05:07
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.07.2013, 05:23 von Salena Maris.)
Zitat:Wie so oft trieb sie sich zwar deutlich erschöpft, aber schlaflos, durch die Straßen der Stadt. Der Entschluss für diesen Abend war recht schnell getroffen: Nach all der Zeit, die sie nun bereits fern der Heimat verbrachte, wollte sie sich einfach zumindest ein bisschen wie Zuhause fühlen. Met sollte ihr dabei helfen, bevor sie zum Hof des Ordens aufbrechen wollte.
Der erste Weg führte sie zur Bank. Das kleine Vermögen, welches sie sich über die Zeit in der Hauptstadt angespart hatte, sollte dem Orden Zugute kommen. Eine andere Möglichkeit blieb ihr nicht mehr, um sie zu unterstützen und vermutlich konnte man die Münzen dort besser gebrauchen als sie für sich selbst. Unter leisem Klirren wurden die Münzen nach und nach in einem Beutel verstaut, welchen sie an ihrem Gürtel befestigte, bevor sie sich auf den Weg machte. Zuerst die Heimat. Die Tavernen schienen wie leer gefegt. Nirgendwo gab es die Möglichkeit, sich den Wunsch zu erfüllen. Also blieb nur noch eines: der alte Hafen.
Wäre sie doch nur einige Augenblicke früher dort gewesen, wäre das vielleicht alles nicht passiert. Vielleicht ein ausgeklüngeltes Spiel der Beiden, damit er sich Zeit verschaffen konnte? Doch konnte sie die Frau auf der Suche nach der Akademie zu dieser späten Stunde doch nicht mehr alleine durch die Straßen irren lassen!
Schon wenige Augenblicke nachdem sie das heruntergekommene Hafenviertel betreten hatte, spürte sie die Hand auf ihrem Mund, welche ihr den Atem zu rauben drohte. Jeder Versuch sich zu wehren schien zwecklos. Der Griff des Mannes wurde immer fester, erbarmungsloser. Warum hatte sie damals nur auf ihn gehört? Warum hatte sie das Schwert niedergelegt? Aufgrund seiner Stöße mehr stolpernd als wirklich noch aufrecht gehend, verfrachtete er sie in die alte Lagerhalle. Ein kurzer Moment war es nur, während eine seiner Hände über ihren Körper wanderte, nachdem sie beharrlich auf die Frage nach ihrem Geld schwieg, und doch fühlte es sich wie eine Ewigkeit an, bis sie es schaffte, seinen Berührungen auszuweichen. Kurz darauf verzog sie das Gesicht unter Schmerzen als er ihr einen Dolch in die Seite stieß und ihr Körper daraufhin ein wenig in sich zusammen sank.
Unter einem leisen Poltern knallte die junge Frau auf den Boden, während er sie kraftvoll nach unten drückte. Während sie mit vor Furcht geweiteten Augen zu ihm blickte, schlang sich eine Hand um ihren Hals, immer fester zudrückend. Immer wieder durchstoß nun die silberne Klinge des Dolches ihren Oberkörper, wobei immer mehr Blut aus selbigem wich und sich über den Boden des Raumes verteilte, sich in ihre Kleidung saugte, bis ihr Körper vollends erschlaffte...