Frage Wirtschaft wirklich durchdacht?
#54
das ganze mit spieler- und NPChandel ist eine frage der prioritaeten. ich hab mir mal gedanken gemacht, was ich wirklich will.
resultat: RP und viele Klappers. oder war's viele Klappers und RP?
was sind meine "toolz" um das zu erreichen?
pixelfarming auf dem acker im gatter und pixelhunting im wald sind die mittel meiner wahl um an klappers zu kommen.
(urspruenglich wollte ich auch kochen, hab aber festgestellt, dass der anblick des kochmenues weniger attraktiv ist, als das RP mit all den koechinnen, die mein char kennenlernte)

fuers RP braucht es kontakte. die kommen nicht von alleine, hab ich festgestellt. man muss den spielern der anderen pixelhaufen gruende geben, sich mit einem abzugeben, wenn man nicht nur zuschauen will, wie die im dauerlauf oder galopp an einem vorbei ziehen.
die besten gruende, die ich finden konnte, waren zum einen, statt nen unsympatischen "ich bin der groesste" char, lieber einen char zu spielen, ueber den die anderen spieler und chars schmunzeln koennen.
zum anderen verlass ich mich auf die gier der anderen. ich muss also den anderen chars vorteilhafte geschaefte anbieten. (womit wir beim thema waeren)
vorher noch einen kleinen einschub:
was behindert mich in meinen zielen? (abgesehen von eigener bloedheit)
da haben wir die erklaerte absicht der spielleitung, uns das reich werden schwer zu machen. ankaufslimit, kosten, etc.
und die tatsache, dass ich mich mit meinem char keiner gilde/sippe/gruppe angeschlossen hab, also das automatische gruppen-RP entfaellt.
ende einschub.

wie ich schon mehrfach schrieb, kann ich auf knapp 150 feldern ackerland mit wenig zeitaufwand viel mehr produzieren, als ich je hoffen koennte, an spieler und NPC zu verkaufen. (der einzige grund, warum ich die pflanzen ungeerntet stehen lasse, statt weniger zu beackern, sind die grossauftraege, die mal fuer die eine, mal fuer die andere frucht eingehen. - ich hab mir jetzt sogar schon ein datenblatt eingerichtet, um zu verhindern, dass ich selten nachgefragte produkte ueberproduziere)
alleine der verkauf des ueberschuessigen saatgutes kratzt ans limit.

weil ich viel zeit habe, und es spass macht, geht mein pixie einmal am tag auf die jagd.
der ertrag davon besteht aus den trophaeen, die etwas mehr einbringen, als der nachkauf an pfeilen beim NPC kostet. (ja, ich weiss, ich schaeme mich ja auch dafuer, aber es ist so herrlich bequem. knoepfe verkaufen und gleich im nachbarladen pfeile nachkaufen.)
so langsam lerne ich auch, meine jagdausfluege so kurz zu halten, dass ich mit den verkaeufen innerhalb des limits bleibe.

meine festen kosten sind moderat. 1300 heller hauspacht, knapp 50 pacht fuer acker und gatter.
(da ich nicht an der beta teilgenommen hatte, und die relationen nicht kannte, hab ich mir erst am zweiten tag ein kleines gatter gepachtet. den acker hab ich erst bei der "Landreform" bekommen. das haus war das vorletzte, was noch zu vermieten war)
diese kosten bezahlt mein char aus der portokasse. - genauer, alleine der saatgutverkauf an den NPC deckt diese kosten weitgehend.
meine ackerfruechte verkaufe ich fast ausschliesslich an spieler.
nur vom ackern koennte mein char sich seinen lebensstil also gut leisten.
vom jagen alleine waers selbst mit meiner billigen wohnung im armenviertel schon enger.
ausser fellen, haeuten, federn und horn hab ich noch fast nichts an spieler verkaufen koennen. der ganze prell geht fuer wenige heller zum NPC.
das einzige gefundene rezept (fuer seile) hab ich einem schneider billig eingetauscht.

so, da steht mein pixelhaufen. er macht so viele klappers, wie das system ihn laesst, und hat noch jede menge ware uebrig.
wie komm ich an noch mehr klappers? *gierig um sich schaut*

ach ja, ich hatte ja eingangs geschrieben, dass ich hier nicht nur pixel-reich werden will, sondern auch rolle spielen.
reich werden und rollenspielen... rollenspielen und reich werden... gedankenblitz! reich werden durch rollenspielen!
wie?
hmmm, beobachten wir mal die anderen.
"hey, alder, willst was kaufen?" - von handwerker zu handwerker ziehen, und ware anpreisen.
*swooosh* HAB WAS ZU VERKAUFEN! *swoosh* - durch die stadt rennen, und ware ausrufen.
..... *rechtsdreh*..... *linksdreh* ..... - auf dem marktplatz die beine in den pixel stehen, und warten, dass man angesprochen wird.
"oh, beim NPC zahlst du 30, ich gebs dir fuer 29" - wucherpreise verlangen.
Aushang: diese waren hab ich, komm such mich und kauf. - dem kunden sagen, komm, mueh dich um meine ware zu bekommen.

das sind (auch kombiniert) scheinbar beliebte modelle, die ich beobachten konnte, um nachher jammern zu koennen, dass die wirtschaft auf Arx nicht funktioniert.
(und ja, die selben tollen geschaeftspraktiken kann man auch auf freier RL-wildbahn immer wieder bewundern)

in meiner unendlichen weisheit *stink* hab ich mir daher ueberlegt, dass ich was anderes bieten muss.
leichte erreichbarkeit. - jeden tag zur selben zeit am selben platz.
information - die angebotene ware ausrufen. (auch wenn immer mal wieder jemand meint, sich auf dem marktplatz ueber geschrei beschweren zu muessen)
verfuegbarkeit - moeglichst konstant immer die angebotene ware in ausreichender menge haben.
originalitaet - man muss in aussehen und benehmen fuer die kunden wiedererkennbar sein. auch ohne name. (kapiert, Euer Hochwohlgeborn?)
niedrige preise - ja, niedrige!!!!! preise! die gilden versorgen sich sowieso intern. womit die anzahl moeglicher kaeufer schon recht eingeschraenkt ist.
Geeeeeeduuuuld - es gibt genug spieler, die kaufen nicht, weil sie etwas brauchen, sondern, weil ihnen der akt des handelns und das verkaufsgespraech spass machen. (hatte heute grad einen, der hat ne handvoll himbeeren gekauft. in ueber 15 minuten. mir hats spass gemacht. ihm wohl auch.)
Gelassenheit - es gibt drei sorten markttage. die mit gutem verkauf (schon mal bis fast 30 schilling!), die mit gutem RP (unbezahlbar, wie mastercard werben wuerde), und die langweiligen, wo ausser gequetschten pixeln in der bauchgegend ueberhaupt nix passiert. - und latuernich kombinationen aus diesen moeglichkeiten.

auf jeden fall konnte ich meinem pixie-hinnerk auf diese art nicht nur ein angenehm klimperndes kopfkissen verschaffen (innerhalb des beschraenkenden systems!), sndern auch einen grossen, interessanten bekanntenkreis aufbauen. (ohne die muehen eines gildenleiters, oder die beschraenkungen eines gildenmitgliedes auf mich nehmen zu muessen)

also im fazit:
die frage, ob das wirtschaftsystem durchdacht ist, kann ich mal annehmen, sei ja.
ob es funktioniert? - ja. auch wenn hier und da noch etwas gefeilt werden muss und wird.

warum sich dann so viele beschweren?
jetzt werd ich nach dem lieblichen gesuelze da oben noch mal herzhaft bissig:

uo war nie ein reines rollenspiel. die engine-existenz der chars velangt zwingend nach einem mindestmass an handeln und wirtschaften.
Arx im besonderen ist einen interessanten weg gegangen. sozialfuersorge fuer die, die unfaehig oder unwillens sind, fuer ihre eigenen chars zu sorgen (so wie es uo eigentlich verlangt)
du willst nur vier stunden die woche online sein, waehrend der zeit ausschliesslich mit anderen labern - pardon - interagieren?
kein problem. Arx-4 versorgt dich mit EPs.
du willst schwarzeneggersche stats haben, ohne stundenlang in der ecke zu stehen und vor dich hin zu pixeln?
kein problem. Arx-4 versorgt dich mit APs.
du bist neidisch, wenn die vielspieler mehr erreichen, als du?
kein grosses problem. das Obscura-cap sorgt durch progressive besteuerung fuer eine relative ausbremsung der powergamer.

du kannst deinen kosten fuer dein haus in der neustadt nicht nachkommen?
das ist ein problem. allerdings nicht eines der gemeinschaft, auch nicht eines des staffes, sondern ganz alleine deines.
und das laesst sich so beschreiben:
ich will reich, beliebt, stark, gefuerchtet und superduper uebertoll sein - aber nix dafuer tun.
sehr phantaievoll, so ein standpunkt, ja.
aber reine phantasie kann man nicht auf einer platform mit realen ablaeufen verwirklichen.
selbst im pen & paper gabs regelwerke, die die reine phantasie ausgebremst haben.

was wollen wir und unsere phantasie dann von einem system erwarten, das so stur und bloed ist, dass es nur zwischen 0 und 1 unterscheiden kann?
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RE: Wirtschaft wirklich durchdacht? - von Elena - 01.06.2013, 01:56
RE: Wirtschaft wirklich durchdacht? - von Ayura - 05.06.2013, 19:19
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