Versuche zu verschiedensten Hausmitteln
#8
Toxikum
Getrieben von Rachsucht und der Angst, dass ihr Geheimnis auch noch andere Ohren erreichen könnte, brütete sie in den ruhigen Augenblicken des Tages darüber, wie sie Anabella das größtmögliche Ungemach bereiten könnte, ohne sie dabei direkt um zu bringen.
Sie malte sich die Vergeltung in bunten Farben aus: roter Ausschlag, Eiterbeulen und fortwährende Übelkeit... die Liste war lang. Am liebsten hätte sie, dass ihr einfach die Zunge so aufschwoll, dass es ihr das Lästermaul stopfen würde. Aber dann bestand auch die Gefahr, dass die Natter erstickte.
Nein, es müsste etwas subtiles sein, aber ihr trotzdem deutlich machen, dass mit ihr nicht zu spaßen war und dass sie ihre Zunge im Zaum behalten sollte.

Stechapfel und Tollkirsche waren zwar sehr giftig, aber sie gönnte ihr keinen Rausch der damit einherging.
Stattdessen hatte sie herumexperimentiert mit den Blättern der Kartoffelpflanze, getrocknetem Tabak, Rittersporn und Quecksilber.

Tabak hatte sie leider nicht so viel und war daher schnell verbraucht bei dem Versuch etwas daraus her zu stellen.

Die Maus, die sie gefangen hatte, war nach der Gabe des Quecksilbers verdünnt mit Wasser die Haare ausgefallen, was sie vielversprechend fand, allerdings hatte die Maus danach auch nicht mehr lange gelebt.

Sie hatte eine Zweite gefangen und die Dosis drastisch veringert und einen Tropfen Kartoffelblättertinktur hinzu gegeben. Wodurch die Maus auffällig unruhig geworden war, sie wurde auch kahler, aber nicht ganz haarlos. Von etwas Rittersporn wurde sie nur wieder ruhiger und lag apathisch in der Ecke der Holzkiste herum.
Mit diesen vielversprechenden Ergebnissen, hatte sie die Maus wieder freigelassen, die gleich darauf einer Katze anheim gefallen war.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Versuche zu verschiedensten Hausmitteln - von lien - 12.07.2013, 12:09
Der Bruder des Schlafmohns - von lien - 08.07.2017, 05:22



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