Golem Forschung
#4
4. Herz aus Stahl

Harroghast nahm vorsichtig die Stahlkerne der Golems aus Candaria aus der Schublade seiner Artefakturbank. Dies könnten die wichtigsten Funde sein die er in seiner Sammlung hatte, doch bargen sie die Gefahr das sie durch Magie erzeugt wurden die sowohl Kirche als auch Druiden als Ketzerei sahen. Wenn sie irgendwie gefangene Seelen beinhielten waren sie nicht nur nutzlos für Harroghasts Forschung, sondern er würde die Kirche kontaktieren müssen um sie auf dem korrekten Wege loszuwerden.

Die Juwelenaugen hatten ihn überrascht, die Magie die ihnen noch innewohnte war eindeutig hermetisch, aber ihre Erdaffinität war ihm zuerst seltsam vorgekommen. Augen nahmen Licht war, nicht Materie, aber dann erinnerte er sich an die grundlagen der Selvetik. Ehlai, Wissen, war ein Aspekt der Materie. Die grundlegende Selvetik konnte erschaffen, zerstören, beherschen und verwandeln, aber es gab kein Wort das benutzt wurde um ein Element wahrzunehmen.

Deswegen hatten Zauber die auf Licht basieren nie Sinn gemacht um die Welt wahrzunehmen, aber ein Zauber der Wissen erzeugte konnte Licht benutzen um festzulegen was genau er erzeugte. Harroghast kritzelte „Gaeis Ehlei Aesred?“ auf seine Notizen. Wenn sich dieses Prinzip bewahrheitete könnte es die Grundlage einer ganzen Serie von Zaubern werden mit denen sich Wissen finden lies.

Der erste Schritt seiner Untersuchung des Kernes war es eine exakte Skizze anzufertigen und alle Markierungen darauf zu dokumentieren. Die verschiedenen Zeichnungen und Baupläne die er gesammelt hatte ergaben bereits einen ordendlichen Stapel. Es war bestimmt die Beste Dokumentation von Golems die in Ahmran existierte zu diesem Zeitpunkt, wenngleich sie noch keine Theorien beschrieb wie man einen erschaffte, sondern nur bekannte Beispiele festhielt. Die komplette Theorie auszuarbeiten war noch etwas entfernt, und jeder Fund war ein kleiner Hinweis darauf wie diese am besten funktionieren könnte.

Der nächste Schritt war die Untersuchung durch magische Sicht. Wie zuvor legte der Magier den Stahlkern in den Ritualkreis in seinem Labor, und begann sich zu konzentrieren. Diese Technik war zur Routine geworden, hundertfach geübt über die letzten Jahre, ein wichtiges Werkzeug im Arsenal des Hermetikers. Er hatte sie auch benutzt um den Fluch zu finden der auf Seyla gelegt wurde. Anabella die Druidin hatte ihn dann durch eine Mischung aus Kräutern und Gebeten bannen können. Das war auch etwas das Hermetiker nicht beherschten, und mit der Abreise großer Teile der Sonnenlegion und wie verschlossen die Kirche geworden war würden soclhe Probelem öfter auf die Magier zurückfallen. Seyla hatte gesagt das die Schatten sie immernoch verfolgten, aber Harroghast hatte sie seid Wochen nicht gesehen. Er vermerkte mental nochmal nach Ravinsthal zu reisen um nach ihr zu sehen.

Nachdem er den Kern ausgiebig mit seinen glimmenden Augen betrachtet hatte griff er sich sein Artefakturwerkzeug von der Werkbank und lies sich damit in dem Kreis nieder. Das unpraktische an Ritualkreisen war das man selber in dem Kreis sein musste um viele der Schritte der Artefaktur auszuüben, daher musste man sich einfach daran gewöhnen auf dem Boden zu arbeiten. Seine Methode für Artefaktuntersuchung verriet leider nichts genaues darüber wie die Zauber in gewissen Objekten erschaffen wurden, aber es gab zumindest Auskunft darüber wie sie sich elementar zusammensetzten. Mit geübten Handgriffen prüfte er die Kontrollobjekte um eine saubere Resonanz von jedem zu finden, bevor er seine Werkzeuge an den Kern setzte um diesen zu prüfen.

Er notierte die Resultate seiner standard Untersuchungsmethoden. In Realität war der Großteil der Komplexität eines jeden Zaubers in dessen Gedankenmodell enthalten. Obwohl die Selvetik den Zauber in Kraft setzte war fast kein Zauber so einfach das er in nur drei Worten ausgedrückt werden konnte, egal wie vielschichtig diese Worte waren. Das Grundlegendste was all den Aufzeichnungen über Golems die andere Meister hinterlassen hatten fehlte war eine Beschreibung darüber was genau man sich vorstellen muss um einen nützlichen Zauber zu formen, und auch genau das würde sich nie von gefunden Objekten erfahren lassen. Harroghast musste das Modell selber ausarbeiten.

Grade ein Golem würde ein ungemein komplexes Gedankenmodell benötigen. Es musste die Erschaffung des Körpers, dessen Wahrnehmung und Bewegungen, und die Kontrolle darüber gewährleisten. Was Harroghast mehr und mehr klar wurde war das kein Golem jeh aus dem nichts beschworen wurde. Jedes Beispiel hatte eine materielle Komponente die Komplexer war als was er aus einfachen Ladungen erzeugen konnte. Schon von Jahren hatten Drakenquell spekuliert das die Erschaffung eines Golems eine Fusion aus Artefaktur und Thaumaturgie benötigte.

Was genau die beste Materielle Grundlage für einen Golem war war Harroghast allerdings noch schleierhaft. Er hatte nicht vor permanente Kreaturen zu erschaffen, da diese zum einen schwer im Konflikt mit den Druiden standen, und zum anderen weil er einfach selber nicht absolutes Vertrauen in seine Konstrukte hatte. Er war schon mehrere male von einem Klingengeist geschnitten worden über den er im Eifer des Gefechtes die Kontrolle verloren hatte. Das er die Klingengeister mit einem blosen Gedanken wieder auflösen konnte machte sie relativ harmlos. Ebenso konnten die Klingengeister nur existieren solange sich ihr Meister bei Bewustsein war, was verhinderte das sie sich verselbstständigten wenn ihr Erschaffer außer Gefecht gesetzt wurde, oder schlafen ging.

Derartige Sicherheitsmaßnahmen wären für mächtigere Konstrukte definitiv nötig, aber das erzeugte ein Paradox. Jeh teurer und aufwendiger der Körper des Golems war desto weniger konnte man es ich leisten diesen nur temporär zu verwenden, aber jeh mächtiger der Golem war desto gefährlicher war es einen zu erschaffen der nicht strikt von seinem Meister abhängig war. Ein extrem schwerer Golemkörper müsste auch direkt da wo er erbaut wurde erweckt werden, wie in der Golemschmiede aus der der Kern kam. Das war ebenso unpraktisch wenn der Golem nicht permanent eingesetzt werden sollte. Die Lehmschlange der Indharimer war wahrscheinlich das beste Beispiel eines temporären Golems der im Feld erbaut werden konnte, aber selbst diese bestand aus einer erheblichen Menge Erde und es würde Stunden dauern eine zu formen. Der geflügelte Golem der von einer Alraune belebt wurde zerfiel zu Staub als diese zerstört wurde, vielleicht war es möglich die goben Teile eines Golemkörpers herbeizurufen, solange die komplexen Teile vorher anwesend waren.

Plötzlich kam ihm der Gedanke das der Golemkern eine Möglichkeit bot Lichterlohs These zu testen das ein Golemherz am besten als hohle Kugel geschmieded wurde. Die interne Konfiguration des Stahlkerns war ihm bisher nicht bekannt. Harroghast sortierte das Artefakturwerkzeug zurück in seine Fächer und Kästchen um den Ritualkreis frei zu machen, platzierte dann den Stahlkern in der Mitte, und sprach die Lichtbruch formel mit der er bereits die Schlange untersucht hatte um in diesen hinein zu blicken.

Dies war das letzte Artefakt was er direkt zur Hand hatte, so sehr er sich streubte, die einzige Möglichkeit mehr herauszufinden war es nach Greifenanger zu schleichen und das Grab dort auszuheben. Anouk hatte ihm verraten das die Indharimer dort vor der Stadt verscharrt wurden nachdem man ihre Leichen verbrannt hatte. Das war die einzige Chance den Kopf einer Lehmschlange zu bergen.

[Bild: D9VZ3XW.jpg]
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Golem Forschung - von Harroghast - 18.12.2019, 02:57
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