27.05.2019, 20:39
Zelle eins - die erste von zwei, hochtrabend "luxuriös" bezeichnet - war nichts als ein fernes Gelächter im Vergleich damit, welchen Luxus ein Prinz normalerweise gewohnt war. Nicht, dass vom Prinzen al Hayats noch viel übrig blieb; seiner Männer, seiner Leutnants, beraubt, in der Heimat für tot geglaubt, aus dem politischen Rampenlicht gestoßen und fern den Tempeln seines Glaubens war vom Jüngling, der Ismad zu Beginn des letzten Zugs gegen die Häretiker gewesen war, nicht mehr viel übrig.
Zurück blieb ein latent zorniger, in sich geschlossener junger Mann, der sich im Stillen des Öfteren fragte, wie es dazu kommen hatte können, dass er besagte Zelle eins nun seine Heimat nannte.
Sonderlich hilfreich war der zunehmend riechende Kadaver, den die Wache zweckmäßig im Vorraum der Zellen aufgebahrt hatte, dabei nicht. Die Wächter hatten ihm allerdings unaufgefordert versichert, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Nicht dass Ismad sich an dem Kadavergestank störte.
Nein, was Ismad störte, war die schiere Respektlosigkeit gegenüber dem toten Fleisch. Dass es noch niemand einem Zweck zugeführt hatte. Dass die Häretiker darum herum standen, sich die Scheitel kratzten und das Haupt schüttelten, während sie "schlimm, sehr schlimm" vor sich hin murrten. Als würde ihre Aufmerksamkeit nach dem Ableben irgendetwas an dem Geschehen ändern. Wären die vereinzelten Besuche der schwarzberobten Rabendiener nicht gewesen, Ismad hätte wohl die Geduld verloren und lautstark darauf hingewiesen, dass man die Tote doch einfach fragen könnte, wer ihr Herz gestohlen hatte. Etwas Hilfe für seine Freisetzung wäre kein zu hoher Preis gewesen.
Dummerweise stand auf Totenbelebung dieserlands der Tod.
Kein Wunder, dass er ausgerechnet in diesen geistverlassenen Ort verlegt worden war.
Dennoch. Was konnte es schon schaden, es anzubieten?
Zum späten Nachmittag findet sich sodenn auch ein Schreiben auf dem Wachbuch der Rabensteiner Garde, das verkündet, dass der Kriegsgefangene ein Gespräch fordere. Nicht wünsche, fordere, so betont die krakelige Gardistenhandschrift.
Zurück blieb ein latent zorniger, in sich geschlossener junger Mann, der sich im Stillen des Öfteren fragte, wie es dazu kommen hatte können, dass er besagte Zelle eins nun seine Heimat nannte.
Sonderlich hilfreich war der zunehmend riechende Kadaver, den die Wache zweckmäßig im Vorraum der Zellen aufgebahrt hatte, dabei nicht. Die Wächter hatten ihm allerdings unaufgefordert versichert, dass dieser Zustand nicht lange anhalten würde. Nicht dass Ismad sich an dem Kadavergestank störte.
Nein, was Ismad störte, war die schiere Respektlosigkeit gegenüber dem toten Fleisch. Dass es noch niemand einem Zweck zugeführt hatte. Dass die Häretiker darum herum standen, sich die Scheitel kratzten und das Haupt schüttelten, während sie "schlimm, sehr schlimm" vor sich hin murrten. Als würde ihre Aufmerksamkeit nach dem Ableben irgendetwas an dem Geschehen ändern. Wären die vereinzelten Besuche der schwarzberobten Rabendiener nicht gewesen, Ismad hätte wohl die Geduld verloren und lautstark darauf hingewiesen, dass man die Tote doch einfach fragen könnte, wer ihr Herz gestohlen hatte. Etwas Hilfe für seine Freisetzung wäre kein zu hoher Preis gewesen.
Dummerweise stand auf Totenbelebung dieserlands der Tod.
Kein Wunder, dass er ausgerechnet in diesen geistverlassenen Ort verlegt worden war.
Dennoch. Was konnte es schon schaden, es anzubieten?
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Zum späten Nachmittag findet sich sodenn auch ein Schreiben auf dem Wachbuch der Rabensteiner Garde, das verkündet, dass der Kriegsgefangene ein Gespräch fordere. Nicht wünsche, fordere, so betont die krakelige Gardistenhandschrift.