FSK-18 Von den Göttern, dem Leben und der Liebe
#2
Er war gerade aus der Mine gekommen. Sein Tagwerk für den Stamm Hohenquell war erledigt. Die letzten Strahlen der warmen Sonne genießend folgte er den Kämpfern in etwas Abstand, bis sie die Dorf Palisade erreichten. Dort draußen lauerte der Tod in so vielen Formen, er war noch nicht bereit sich wieder in das Leid zu stürzen. Noch nicht. Seine Blick musterten jeden der Tapferen die das Dorf verließen um dem obersten Krieger Kordian zu folgen. Sogar der Amtmann und die edle Holzformerin begleiteten ihn. Doch sein Blick haftete am längsten auf einer Frau deren feuerrote Haare selbst unter der Kapuze zu erkennen waren.

"Gorm beten für sichere Rückkehr von Elda Rotschopf," hörten einige Umstehende ihn murmeln.

Die Sonne versank, der Kriegslärm wehte über die Stadt. Die irren Bemalten, wie Gorm die Indharimer nannte, nutzen böses dunkles Feuer um das Licht in den Herzen der Verteidiger zu verdunkeln. Nochmal wiederholte er sein Flehen an die Einundzwanzig, keinen von ihnen ließ er aus. Doch zu einer sprach er länger und intensiver als zu allen anderen. Mabon. Die leuchtende Schlange des Pantheons, gemeinsam mit Nodons und Bormo hütete sie die Geheimnisse um den Lebensfunken. Gorm überlegte zwischen zwei Gebeten, niemand wusste ob Mabon eine Frau darstellte. Er schob diesen Gedanken beiseite, jetzt war nicht die Zeit für sowas. Der Tross der Krieger kehrte heim. Sie hatten unterwegs Verstärkung bekommen. Die Kämpfe waren ihnen allen anzusehen. Dann war es als würde sein Herz einen Schlag aussetzen. Elda humpelte! Sie stützte sich mühevoll auf ihren Speer und schleppte sich ins Wachhaus. Seine schritte lenkten sich Richtung Wachhaus, in welches Ajara gerade eintrat.

Ascends

"Es ist nur ein verdammter Kratzer."
"Da Pfütze sagen was anderes?" Offenkundig diskutierten Ajara und Elda grade über die Behandlung. Es braucht nur einige freundliche Worte und Elda schob sich grummelnd ins Heilerzimmer.
"Zwei gegen eine ist unfair." Gorm war im Moment nicht nach einem Lächeln. Elda litt unter ihrer Verletzung und nur ihr Stolz verbot ihr dies zu zeigen. Ajara und Gorm halfen der verletzten Druidin sich zu entkleiden und auf das Bett zu legen. Jeder andere hätte diese Situation wohl schamlos ausgenutzt, doch die Blicke des Riesen waren nur auf den Wunden und den Augen der Verletzten zu finden. Es war klar, Ajara würde die Wunden nähen müssen, und das bei diesem Blutfluss.

"Gorm deine zweite Aufgabe wird etwas schwieriger. Ich möchte das du lernst, deine Gabe zu nutzen um anderen Mabons Segen zuteil werden zu lassen."

Die Worte von Anouk waren nun klarer für ihn als jemals zuvor. Er wusste was zu tun war. Auch wenn seine Gefühle für Elda tiefer waren als bloße Drang zu helfen. Für diesen Moment, in diesem Augenblick musste er in Elda eine hilflose Verwundete sehen. Nur so wäre er in der Lage Sorge durch Fürsorge zu ersetzen.

"Mabon, erfüllen Dunkelheit der Nacht mit Licht für Dienerin."
"Gorm bitten gleißende Schlange, dass gleiten sanft durch Leib von Elda Rothaar. Entzünden Licht von Leben wieder hell und stark."
"Licht erfüllte königliche Schlange von Leben, geben deinen Dienern Möglichkeit noch lange zu preisen deinen Namen."

[Bild: reiki_heilendehande.jpg]

Die Hände des Riesen lagen nahe der Wunde die Ajara behandelte und obgleich seine Gabe nicht fokussiert oder trainiert war, breitete sich eine freundliche Wärme im Bereich der Wunde aus. Grob war sein Eingreifen, aber nicht unvorsichtig. Jedes geflüsterte Gebet schien auch ihn in seiner Absicht zu bestärken. Die Wirkung war, wie erwartet, nicht über alle Maßen effektiv... aber es half. Wie der Arm, der den Einbeinigen überhaupt stehen lässt uns ihn stützt, so stützte nun Gorm die Bemühungen Ajaras und Eldas. Ja... seine Mühen waren groß zumal, ihm die Ausbildung fehlte die Gabe zu lenken und vor allem zu dosieren. So kam es wie es kommen musste, in seiner Anstrengung war es als würde er ein Wasserfass in einen Becher füllen wollen. Schon zur Mitte der Behandlung spürte er das Nachlassen seiner Konzentration. Es mag in diesem Moment gewesen sein, da Elda seine Hand berührte. Gemeinsam mit ihrem Blick, welcher auf ihn fiel, spendete diese Berührung die Kraft die notwendig war sich zu konzentrieren. Vom Rest des Abends blieben ihm nur die Erinnerungen an den Kuss auf seine Stirn, den Elda ihm schenkte und ihr Angebot ihm auch etwas bei zu bringen sofern Anouk dies gestattete. Nachdem Elda eingeschlafen war, legte er noch eine selbst geflochtene und rot eingefärbte Kordel auf ihren Gürtel. Jeder andere würde diese Geste oder dieses Geschenk gering schätzen, doch unter den Druiden und Schülern des Rabenkreises mochte man dieses Zeichen deuten können. Zumal das Fest der Sinne vor der Tür stand.

Elda würde es deuten können, da war er sich sicher.
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RE: Von den Göttern, dem Leben und der Liebe - von Gorm der Golem - 24.04.2018, 13:59



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