Das Lied der Klinge
#12
Solange ich lebe, kämpfe ich.

Das sanfte rascheln von blättern, immer wieder ein sachtes tropfen auf den matschigen Boden, wen ein Tropfen des Regens der gestrigen Nacht , welcher seine Reise zum Erdreich auf den ein oder anderem Blatt pausiert hatte, das singen der Vögel, das knarren des ein oder anderen Astes, und all die anderen Geräusche des Waldes die ein Teil von dem waren das er das Lied der Welt nannte. Er im Gegenzug versuchte sich so geräuschlos wie möglich durch den Wald bewegen. Er war nur leicht bekleidet, hatte alles hinter sich gelassen was Heute hinderlich gewesen wäre, an dem Tag seiner aller ersten Jagd. Seit einem viertel Stundenlauf war er nun der Spur eines Rehs gefolgt. Immer wieder fand er spuren im Schlamm, den einen umgeknickten Ast oder niedergetrampelten Strauch, und er wusste das er sein Ziel bald eingeholt haben würde. Innerlich trieb er sich dazu nicht unachtsam zu werden, auf das Ziel fixiert zu bleiben. Ruhiger Atem, und Konzentration. Keine Ungeduld, keine hast. Und tatsächlich war es ihm gelungen das Tier nach weiteren zehn Minuten auf zu spüren. Die Gerüche das Waldes so kurz nach einem Regenfall, die Geräuschkulisse und seine bedachten Schritte hatten dazu geführt das es noch nicht auf ihm aufmerksam geworden war. Es hatte den Kopf geneigt und war gerade mit dem verzehr von irgendetwas, vielleicht Laub oder ein Strauch beschäftigt. Langsam griff er zu seinem Bogen, und wickelte ihn aus dem Tuch , immer wieder einmal nach dem Tier stierend ob es seiner Anwesenheit vielleicht bereits gewahr worden war, doch noch hatte er sich nicht verraten. Er griff zu seinem Köcher und zog fast im Zeitlupentempo einen Pfeil heraus, und legte ihn neben den Bogen bereit. Er versuchte konzentriert zu bleiben doch langsam begann Nervosität in ihm auf zu stiegen. Er befestigte die die Sehne, und blickt ein letztes mal zu seinem Ziel. Tief zog er die Luft durch die Nase ein, und stieß sie durch seine nur teils geöffneten Lippen wieder aus. Die Ohren des Tiers zuckten und es hob den Kopf, ungefähr im selben Moment griff er zu seinem Pfeil. Es war eine Frage von Sekunden, das Tier hatte ihn bemerkt, jeden Moment würde es los springen. Er legte den Pfeil an, spannte den Bogen, zielte, das Tier setzte an um seine Flucht zu starten, Schuss.
Während er Richtung seiner Opfers ging, sich immer wieder umsehend, ob er in seiner Konzentration auf sein Zeil nicht etwas anderes übersehen hatte murmelte er leise : “ Tapadh leat, Artio. “ Sein Schuss hatte das Tier zu Fall gebracht, jedoch nicht getötet. Es lag da, sein Atem raste, der Pfeil ragte ihm aus der Seite, die Augen... eine Mischung aus Panik, und Gewissheit des kommenden Todes. Langsam ging er auf die Knie, streichelte sachte mit der Hand die Haut des Tieres nahe der stelle wo er es getroffen hatte, die Hufe des Tieres zuckten noch leicht doch es wusste wohl das jeder Kampf ein verlorener gewesen wäre. Während er mit der einen Hand streichelte griff seine andere zum Messer an seinem Gürtel, das Jagdmesser das angeblich schon sein Vater vor ihm benutzt hatte. Er konnte bei all dem jedoch nicht den blick von dem ihm zugewandten Auge lassen. Dieser Blick. Würde er eines Tages den selben blick in den Augen tragen. „ Gabh mo leisgeul.“ Bat er das Geschöpf leise um Vergebung während er in der nächsten Sekunde ihm den Pfeil aus der Brust zog, und zeitgleich mit der Klinge dem Tier in einer Kräftigen Bewegung über die Kehle fuhr. Warmes Blut floss über seine Hände, rotes warmes Blut, fast so rot wie ihr Haar. Es war nicht ein Reh das hier zu seinen Knien lag, nein, sie war es. Mit unzähligen tiefen Wunden, aus denen etwas Blut rann. Ihre Toten Augen starrten in die leere, doch er hatte das Gefühl sie starrten ihn an. Ihre blutleeren Lippen begannen sich zu bewegen was dem Rest des Reglosen Gesichts einen zusätzlichen grauen verlieh. Mit heißerer Stimme flüsterte sie, doch für ihn war es ein Geräusch das sich tief in seine Knochen bohrte „ Du hast mich sterben lassen.“


Er öffnete seine Augen, und blickte zu Decke, eher er mit seiner Handfläche über sein Gesicht fuhr, um die feuchte Handfläche kurz darauf urverwandt an zu starren, Waren es Schweiß oder Tränen? Er wusste es nicht. In diesem Moment war er sich nicht einmal sicher wo er war. Er schlief in einem Bett. Ein blick zur Seite verriet ihm das neben ihn noch weitere Betten waren. Langsam, arbeitete sich die Erinnerung der letzten Tage wieder in sein Bewusstsein. Er war wieder bei der SSI, er war wieder bei Koridan, und Cahira, und Kyron sobald er wieder da war. Er war wieder in Ahmran. Doch wieso war er wieder hier? Er hatte schon vor ein paar Monaten an der Seite einer Kindheitsfreundin aus Galatia erfahren müssen das Ahmran ihn nicht gut tat, es brachte nur die Erinnerungen wieder. Langsam richtete er sich auf und Stieg aus dem Bett. Nein... das redete er sich ein, die Erinnerungen waren immer da, ob in Ahmran, Prenne oder dem Ende der Welt. Er hatte sich vor gemacht auf Prenne wieder zur Ruhe zu kommen nach allem, was er gesehen hatte, allem was geschehen war. Doch Tatsache war das er niemals zur ruhe kommen würde. Er warf sich einen Überwurf über und Verlies die Baracke , hinaus in die Nacht. Er reckte seinen Kopf gen Sternenhimmel, um ihn herum, ein anderer Aspekt des Lieds. Das zirpen von grillen, gelegentliche rufe der Nachtvögel und einige Blätter die im Wind raschelten. Er war sich nicht sicher aber irgendetwas sagte ihm das es ihm gut tat, wieder bei der SSI zu sein, auch wenn sie auch da war, die SSI ein Teil der Erringung war. Es gab Momente, da war es wieder wie früher, Augenblicke, bis ihm wieder gewahr wurde das sie nicht hier war, und es niemals wieder sein würde. Heute war ein Guter Tag gewesen, mit Alten Freunden, und neuen Bekannten, doch auf jeden Tag folgte die Nacht. Ob er jemals vergessen können würde? Er glaubte nicht, waren es doch immerhin inzwischen drei Jahre, und es war ihr Gesicht das er jedes mal vor sich sah wenn er die Augen schloss. Er öffnete den Mund zu einem Schrei, doch es war kein hallendes Geräusch das seine Kehle verließ, nur ein paar würgende, ächzende Geräusche eines erstickten Schreis.
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Das Lied der Klinge - von Kyron Mendoza - 06.03.2015, 13:44
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