Dungeons, Miteinander und die Spannung

[Henrike Rotheych]

Dungeonlandschaft

Es hat sich in der Vergangenheit abgezeichnet, dass auf Grund von Unterbeschäftigung im Spielgeschehen gerne Dungeons (und deren Vernichtung) als Notnagel gegen Langeweile herangezogen wurden.
Wie schon bei den Spielerquestanträgen haben wir auch hier nun einen neuen Kurs eingeschlagen. Wir versprechen uns davon eine Entlastung unseres kleinen Teams und dafür mehr Zeit für richtige Quests.
Das bedeutet, dass wir es ab nun nicht mehr zulassen werden, dass die Dungeonlandschaft zerstört wird. Denn jedes Mal wenn ein Dungeon platt gemacht wird, müssen wir uns einen alternativen Ort suchen (diese Orte sind aber nun mal begrenzt) oder den Dungeon ganz sein lassen. Das würde dazu führen, dass es irgendwann keine Dungeons mehr geben wird. Daher werden wir Dungeons in Zukunft wie folgt handhaben:

Dies ist eine Sache, zu der ich mich gerne zu Wort melden möchte, da es mich schließlich direkt betrifft. Folgendes ist unabhängig von der Ankündigung, künftig Dungeons mehr oder minder aus dem RP-Geschehen nehmen zu wollen (das ist dann eben so).
Ohne Zweifel geht es hierbei um den rollenspielerischen Mithras "Kreuzzug" gegen die Dämonenbeschwörer in Candaria, der letztlich zum Resultat hatte, dass besagter Dungeon nun leer steht.

Zunächst einmal sei gesagt, dass obenstehendes nicht die ersten Kommentare hierzu seitens des Staff sind, die in diese Richtung gehen. Die uns eine mutwillige Zerstörung einer vermeintlichen Spiellandschaft zur Last legen - und das aus bloßer Langeweile.
Und so langsam wird ein Schuh aus all den Bemerkungen, die ich bislang nie wirklich verstanden hatte.

Folgende Aussagen muss man mir nun einfach glauben.

1) Der sog. "Candaria-Feldzug" war eine rollenspielerische Initiative der Mithraskirche als Reaktion auf das bloße Vorhandensein eines Dämonenkultes. Da ich ihn initiiert habe, kann ich ganz klar sagen, was die (OG) Absicht war: Nämlich die Darstellung einer aggressiveren, wehrhaften Kirche, die halt v.a. gegen derartiges vorgeht und das Einbinden von vielen internen und externen Charakteren und Spielgruppen in eine Art Glaubens-RP, die ich auf AO bis dahin und auch seither schmerzlich vermisse. Vor allem die Sonnenlegion hatte endlich mal eine Rolle verdient, die ihr laut Hintergrund (der, der auf der HP und im internen Mithrasforum nachzuschlagen ist) zugeschrieben ist.

Zu behaupten, das wäre aus Langeweile geschehen, geschweige denn solchem RP eine böse Absicht zu unterstellen, ist schon hanebüschen.

2) Soweit ich mich erinnere, wurde kein einziger Questantrag den zumindest ich gestellt hatte vom Staff mit einer Antwort ersichtlich bearbeitet. Ich hatte hier eigentlich immer nur um ein bisschen Support, sprich: "Um Unterhaltung für die Spieler, die sich dort engagieren möchten" gebeten. Es wäre z.B. klasse gewesen, hätte auch nur ein einziges mal jemand diesen Dämonen gespielt; dann wäre auch nicht jeglicher Abstieg zu selbigen zu einer Low-RP Moschorgie mit Engine Abusing verkommen.
Von der Zerstörung des Dungeons war nie - ich wiederhole: Nie die Rede. Einen solchen Questantrag gab und gibt es nicht. Tatsächlich wurde sogar immer beteuert, dass man wohl wüsste, dass der Dungeon nicht "zerstört" werden würde - ich hatte hier immer allerhöchstens mit kleineren Änderungen gerechnet; wie aber bereits gesagt: Wir wollten nur ein bisschen Support. Nicht mehr. Nicht weniger.

Keine Antwort heißt aber auch: Es wurde nie ein Riegel vorgeschoben, nicht einmal die Andeutung gemacht, dass man auf keinen Fall weiterhin in diese Richtung spielen solle. Warum nicht? Wie soll ich denn die Art und Weise verstehen, Questanträge völlig zu ignorieren, weil ... ja, aus welchem Grund? Wenn man nicht offen miteinander umgeht, kann man auch keine Rücksicht bzgl. nicht nachvollziehbarer Dinge erwarten.

3) An dieser Spielerquest konnte sich jeder beteiligen, auf welche Weise auch immer. MWn haben sich letztlich über mehrere Monate hinweg sowohl Mithrasgläubige, Söldner, als auch Mondwächter und sogar der Hexenzirkel maßgeblich beteiligt. Die Quest war imho ein Erfolg schon alleine deshalb, weil sie für Unterhaltung sorgte.
Für die letzte mehrtätige Quest bedanke ich mich noch einmal ausdrücklich bei derjenigen, die dafür gesorgt hat, dass meine Bitte um Support dann doch einmal erfüllt wurde. Es war die beste Quest die ich auf AO und überhaupt seit sehr langem erlebt habe und bis auf ein paar Spezialisten habe ich mich sogar pudelwohl mit allen Mit- und Gegenspielern gefühlt.

Dass der Dungeon durch besagte Quest zerstört wurde, ist eine Entscheidung die einzig und alleine der Staff getroffen hat und die auch im Spiel eigentlich nicht wirklich nach zu vollziehen war (immerhin wurde der letzte Angriff übel zurückgeschlagen). Dennoch: Ich hatte mich ganz ehrlich über diesen rein von Spielern bewerkstelligten Erfolg gefreut und ich hatte mich darüber gefreut, dass die Mithraskirche als Hintergrundinstitution und Religion sich zur Schau stellen konnte - bislang ist das ja nur einzelnen Priestercharakteren (und Garion) vorbehalten.

4) Statt die Kultistenminen also umzugestalten, damit der Dungeon und die viele Mühe, die dahinter steckt, nicht verloren geht, hat man sich also offenbar dazu entschlossen, den Dungeon an einen anderen Ort zu verlegen. Ok. Auch das ist weder iG noch oG für mich nachvollziehbar. Vielleicht stimmt es auch gar nicht? Ich war seither nicht mehr dort in der Mine.
Ist auch sehr schade um den Dungeon. Aber das war jetzt nun nicht von Spielern forciert oder gewollt - dennoch hat sich auch daraus eine gute Grundlage zum RPen für viele Spieler entwickelt.


Letztlich bin ich sehr enttäuscht und ziemlich irritiert. Niemand hat es verdient, derartig angegangen zu werden. Auch (oder erst recht?) nicht in einem Spiel. Als Spieler haben wir uns nicht dazu verpflichtet, diesen Shard zu steuern, sondern sind allerhöchstens ein Teil von ihm - es darf nicht in unsere Verantwortung gelegt werden, geschweige denn uns angekreidet werden, Spielinhalte zu "zerstören". Entweder Rollenspielaktionen haben eine Auswirkung auf die Spielwelt oder sie haben halt keine Auswirkung auf die Spielwelt - aus welchem Grund auch immer. Das ist doch nichts neues? Es ist mir schon klar, dass ich nicht den König ermorden und mich zur Herrschin küren kann. Aber es ist mir nicht klar, warum ich in meiner Rolle das Vorhandensein einer Schar von Hexern und Dämonenanhängern in einer Spielwelt, in der jeder Hexerchar gnadenlos RP-getötet wird, ignorieren soll. Lieber spiele ich mit 30 anderen Spielern gegen Dämonenanhänger NPC und Questgegner, als einem einzigen Spieler seinen Charakter zu nehmen, weil ich ach so "evil" wär und weil "Dark Fantasy" und so.
Dass man das nicht würdigen kann und stattdessen aber bedingungslos zweitere Spielweise unterstützt, trifft bei mir auf kein Verständnis. Und auf keinen Respekt.

Das was seinen Umlauf macht - hauptsächlich hinter den Kulissen, ist einfach würdelos. Es ist würdelos sowohl den Spielern, wie auch den Stafflern (Questlern) gegenüber, die anderen viele Stunden Spielspaß beschert haben.

Es tut mir wahnsinnig leid um die viele Arbeit, die hier verloren gegangen ist. Aber ich sage zu guter letzt noch ein einziges mal: Nicht unsere Absicht, nicht unsere Schuld. Niemand hat das erwartet, damit gerechnet oder es herbei erzwungen. Alles was iG gespielt wurde, geschah ohne Forderung und diente lediglich dem Ausspielen einer oder mehrerer Rollen.
Willkommen im Rollenspiel.



Edit-Korrektur: Es wurde irgendwo mal die Aussage gemacht vom Staff, dass der Dungeon nicht "einfach so" verschwinden würde bzw. eine Unternehmung der Mithras nicht von Heute auf Morgen Erfolg hätte. Ich glaube das war im Zuge eines Kommentars von Admin Arakiel zu einem internen Beschwerdepost eines ehemaligen Mithraspielers. Das ist afaik die einzige mir bekannte Aussage hierzu gewesen.