[MMT] Vom Zelten mit den Juren
#4
Wieder verging ein Abend im Jurenzelt und Serbitar war sich nicht sicher wie spät es war als er zur Heimreise antreten wollte, wobei er doch sovieles von den Juren gelernt hatte. Viele Dinge, die die Schamanin zur Sprache brachte, erfüllten in ihm den Wunsch nurnoch mehr zu hören. Sie hatte durch ihre offene Art ein Ventil geöffnet, durch das sich nurnoch mehr Fragen ergaben. Im gleichen Maße, war der Khan für ihn immermehr ein sympathischer Anführer mit einem sehr interessanten Hintergrund. Sie teilten viele Ansichten, in anderen standen sie sich in einem extrem gegenüber und doch waren die Gespräche niemals von unbehagen behaftet. Abgesehen von denen wo es um dicke Eier ging. Die Juren hatten eine erstaunlich bildliche und direkte Auffassung von Dingen die so manchem Ahmraner den Schauer über den Rücken laufen lassen konnten. Serbitar versuchte sich zwar nicht immer etwas anmerken zu lassen, aber es gelang ihm meistens nicht.

Die Diskussion über Freundschaft mit Lilya war eine ebenso schwierige, sie würde ihn töten wenn er ihr einen Grund gäbe, und davon gäbe es wohl manigfaltig viele. Dennoch hat er den Gedanken das sie ihn für Morrigu opfern würde beiseite gelegt. Sie hätte nichts davon und sein Tod im Jurenzelt würde wohl mehr Probleme verursachen als der Ruhm wert wäre. Jedenfalls waren das seine rationalen Gedanken, die Frage war, wie rational Opferungen wohl sind.

Im letzten Anlauf als er sich auf die Heimreise begeben wollte, boten ihm die Juren sogar Feder und Papier an, damit er seine Berichte schreiben konnte, und er hatte eines gelernt. Die Juren sind bei einem "Nein" nicht beleidigt, und das ist etwas, das er erst verinnerlichen muss.

So lag er dann wieder am Feuer und kritzelte unmengen von Worten. Die umso später es wurde, umso verschwommener wurden. Verdammter Met. Wo ihm einfiel, hatte ihm die Schamanin nicht jemanden angeboten? Mit einem verstohlenen Blick sah er dorthin wo er diejenige vermutete und schüttelte den Kopf. "Schwachkopf" sagte er sich leise und kritzelte weiter, die einzelnen Worte verschwammen immer mehr und er merkte das der Met ihm nicht bei seiner Aufgabe unterstützen würde. Die Schamanin sagte "Heute wirst du Schlaf finden" wieder ein verstohlener Blick in die Ecke, aber er legte sich nur auf den Rücken und betrachtete den Zelthimmel. Wie soll man nur Schlaf finden, wenn es soviel zu tun gäbe? Das knistern des Feuers ließ die Augenlieder des Hauptmannes schwer werden und so lag er nun da, die Papiere zur Feuer abgewandten Seite, mit offensichtlich langweiligen Berichten über Wälder und Patrouillen, auf der anderen Seite eine Schale Met.

Er sah heute Anders aus, ohne seine Plattenpanzer und mit den kurzen Haaren, das Schnarchen nach dem Alkohol, war aber das Gleiche.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Vom Zelten mit den Juren - von Dhena - 06.01.2015, 12:50
RE: Vom Zelten mit den Juren - von Gast - 06.01.2015, 17:31
RE: Vom Zelten mit den Juren - von Serbitar Morgenstern - 07.01.2015, 05:29
RE: Vom Zelten mit den Juren - von Lilya - 08.01.2015, 05:07
Exil - von Gast - 12.01.2015, 19:05
Nachtwache - von Gast - 13.01.2015, 19:29



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