Steilküsten und mehr.....
#18
Die Vorgänge in Hohenquell überschlugen sich, einer erhebender als der andere. Es schien, als wäre wieder Leben in Brannagh's Seele gezogen. Sie gehörte einem großen Ganzen an, der Fuchsclan gab ihr Zuversicht, aus der sie erneute Kraft zog. Erst kürzlich hatte sie die Baronin als Leibwache zum Ritter von der Passwacht begleitet, hatte der faszinierenden Entwicklung gelauscht und war froh, Teil dessen zu sein. Es schien, dass sich etwas regte in den Lehen um Löwenstein herum, als würde tief unter ihnen ein Wesen aus seinem tiefen Schlafe erwacht sein und sich regen und drehen, was wiederum die Menschen zu neuen Taten bewog, Taten, die Großes versprachen und die Welt um sie herum aus dem Winterschlaf zu reissen schien.
Bran hatte vorerst Frieden geschlossen mit sich und ihrer unsteten Unzufriedenheit, Galatia musste noch warten, endlich schien sie sich am rechten Platz zu fühlen, sie wurde gebraucht zum Wohle aller Mondwächter.
In Hohenquell entstand eine neue Zusammenkunft, eine Stimme aller Mondwächter, Nodons' Schild, einem Ort, an dem der Alten Glauben Wertschätzung erfahren sollte und Menschen in ihrer Not gegen Mithras, Zuflucht und Beistand finden konnten.
Doch in der vergangenen Nacht fragte sie sich, ob sie noch der Weissagung der Vatin folgen würde, war sie noch dem rechtem Wege, hatte sich nicht alles längst geändert, war die Gefahr gebannt? Gwenolin, die barfüßige Vatin hatte das Land verlassen, sie war unauffindbar wobei Bran doch grade jetzt ihren Rat so dringend benötigte.
Bran's portweinschwangere Nacht war durchsäht von Wortfetzen der Vatin, immer wieder hörte sie deren Stimme, mal hallend und bohrend, mal geisterhaft flüsternd : "Epona! Halte dich an sie auf deinem Weg", sie ist diejenige, die dir Schutz gewähren wird, wenn du ihn brauchst. Sie und jene, die ihr folgen. Und den Schutz wirst du brauchen."
Bran wälzte sich im Schlaf, die Stimme der Vatin bohrte sich in ihr Hirn. "Morrigu! Es muss nicht unbedingt Schlimmes heißen. Aber es wird Blut geben. Du wirst kämpfen müssen. Und du wirst Härte zeigen müssen, und wenn nur, um zu überleben. Am Ende wartet...Branwen. Du wirst nicht alleine alt, Brannagh. Aber es ist offensichtlich, dass dir ein Weg bevorsteht, ein recht holpriger dabei. Wir haben hier lauter Gegensätze..., Lugh und Artio, Morrigu und Branwen...Es wird ziehen und zerren an dir, Hindernisse und schwer Entscheidungen sind nicht zu vermeiden. Epona als Schutz kann auch eine harte Entscheidung bedeuten, die dein Heil eines Tages in der Flucht zu suchen.
Epona kämpft nicht. Sie flieht. Sie versteckt sich. Sie führt auf geheimen Pfaden. Es wird der Moment kommen, da wirst du deine Waffen strecken und laufen müssen. Tust du es nicht...endest du mit Morrigu. Folgst du Epona...wird Branwens Segen am Ende warten.
"
Schweißgebadet erwachte Bran, die Sonne stand bereits hoch und ließ die kleine Kammer hell erstrahlen. Die letzte Nacht war kurz gewesen und ein stechender Schmerz bohrte sich in ihren Schädel.
Sie blickte sich um, ließ den Blick suchend über ihr Lager wandern, sachte und schlaftrunken stieg die Erinnerung in ihr Bewusstsein, ein weiterer suchender Blick zur Türe. Da hämmerte auch schon jemand dagegen, kaum dass sie ihre Gedanken sortiert bekam. Ein Bote der eine Nachricht von Nara überbrachte. " Bei allen Göttern...was zum Henker will Nara? murmelte sie leise und stützte sich am Türpfosten, die leicht aufsteigenden Überkeit unterdrückend.
Man sah sie später lange noch nahe des Wassers sitzen, hineinstarrend, wohl über etwas nachsinnend.

[Bild: 10603720_865909590094703_3766689666999587578_n.jpg]
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RE: Steilküsten und mehr..... - von Brannagh Dal Cais - 07.06.2015, 13:59



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