Chronos Fluch und das Lager der Galatier >> Mitmachthread <<
#28
Ein jeder, der den Céad Gúin beizutreten gedenkt, wird sich der von dem Fürsprecher gewählten Aufgabe stellen müssen. So erging es auch Ley Animar.
Seine Seele zerrissen zwischen den Geschäften der Steinstadt, und dem Locken des tiefen Finsterwaldes, wünschte er sich uns anzuschliessen, sein galatisches Blut mit unserem zu verbinden, und unsere Traditionen zu wahren und zu leben.
So gab ich ihm die Aufgabe, eine, die ihresgleichen zu suchen hatte, eine Aufgabe, die keine leichte und dennoch seine Sinne zu entfachen schien. Die Suche nach Drachenspuren! Gewählt wurde sie, um unseren Schmied in seiner Berufung zu stützen, ihm zu helfen das Drachenfeuer zu finden, eine Flamme, so der galatischen Legende nach, sollte in der je eine Klinge geschmiedet werden, diese nie stumpf werden oder zerbrechen würde.

Ley bereitete sich vor, suchte Seile, Fackeln, Waffen, Rüstung, Stahlpfeile, Felle zusammen und wir zogen hinauf in die nebelumzogenen Berge, ließen die Steilküste hinter uns und kletterten weiter, hoch hinauf an die Grenze nach Ravinstal. Seine wachen Sinne, die denen eines Walsläufers glichen, suchten die Umgebung ab, jeden Laut wahrnehmend, jede Spur und Veränderung erkennend. Es war Nacht geworden bis wir die hohen Berghänge erreicht hatten, und suchten Schutz in einer verlassenen heruntergekommenen Berghütte, richteten unser Nachtlager aus Fellen, Ley zimmerte einen robusten Tisch, sogar ein Regal aus dem Holz welches er an der alten Jagdhütte zu finden schien.
Wir warteten auf den nächsten Morgen, dem Zeitpunkt, an dem ich ihn seinem Schicksal überlassen musste, etwas, was mir mittlerweile schwer fiel, da sich sein Herz mit dem meinen immer mehr zu verbinden schien.
Der fahle Mond erhellte das Felllager, schien auf seinen Haarschopf, ließ das dunkle Rot schimmern, während meine Hand sanft über seine Schulter strich, besorgt, ob diese Aufgabe nicht sein Leben beenden könnte.

Im fahlen Morgenlicht erwachend, kam Ley bereits schon von der ersten Erkundung der hohen Felswände zurück, seine Kleidung zerschunden, zerkratzt und staubig. Er hätte einen geeigneten Aufstieg gefunden, sei gekommen um die restliche Ausrüstung zu holen, nun würde es ans Besteigen des Berges gehen und er würde in einigen Tagen mit den erwünschten Neuigkeiten zurück sein.
Das ich ihm nicht folgen konnte, wussten wir beide nur zu gut. Nicht nur meine unabwendbare Angst vor der Höhe stand nun zwischen uns, sondern auch die Tatsache, das jeder Fionár die Aufgabe allein und ohne Hilfe zu bewältigen hatte.

Seine Hand strich zum Abschied durch mein Haar, ein aufmunterndes Lächeln, ein Kuss und schon war er verschwunden, dem schmalen Wildpfad in Richtung der Felshöhen folgend, um dort, wenn die Götter es wollten, die ersehnten Drachenspuren zu finden. Spuren, die Rashka zu dem Drachenfeuer leiten könnten. In Gedanken, dieses Feuer bereits das "Galatier-Feuer" nennend, stieg ich hinab, mich immer wieder umsehend um dann doch schliesslich vom tiefen Grün des Waldes verschlungen zu werden.



[Bild: Drachenfeuer.jpg]
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RE: Chronos Fluch - von Lasair - 11.10.2013, 10:55
RE: Chronos Fluch - von Lasair - 21.10.2013, 20:32
Der Baum - von Séan Faolain - 23.10.2013, 09:57
RE: Chronos Fluch und das Lager der Galatier >> Mitmachthread << - von Lasair - 20.01.2014, 20:40



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