Chronos Fluch und das Lager der Galatier >> Mitmachthread <<
#19
Heute habe ich ganz deutlich Gefühle anderer menschen verletzt.
pff.. Gefühle.. ein Zustand in seinen Varriationen der Denkweise und Entscheidungen hochgradig gefährdet.

Doch was heute alles geschah war mir selbst etwas unheimlich.
Nachdem ich einen völlig Fremden ins Lager brachte, ihn zusah wie er den Wolf bezwang welcher grade zwei Pferde der Juren riss, und wir dann mit Lasair und Rashka am Tisch saßen, wurde ich erneut mit Erinnerungen bedrängt.

Lasair gefiel ganz Offensichtlich meine Denkweise, meine Sprache und mein Umgang nicht. Sie deutete mehrfach an mich hinaus zu werfen.
Ein Umgang mit dem ich stetig zu tun hatte.

Schon damals in der Heimat schob mein Trunksüchtiger Vater mich ab. zu Anfang in Gasthäusern und andere Zwielichtige Orte. Doch nach weniger Zeit schon musste er sich vor anderen rechtfertigen um den Umstand seiner Erziehung. Da beschloss er mir was gutes zu tun, und schickte mich als kleinen Jüngling in die örtliche Bibliothek. Ein neu errichtetes Gebäude, gefüllt von Büchern mit Wissen über Religion, Lehen und anderer wichtiger Kram.
Das einzige an was es mangelte war Kontakt. die Tradition bewussten Galatier fanden sie selten bis gar nie dort ein. Während Kinder spielten, lernten und ihre Feste feierten, war ich immerzu da, dazu gewillt meine Langeweile mit Lesen zu beschlichtigen.
So vergingen die Jahre, mein einziger Kontakt war in der Zeit mein Vater, der mich morgens hin brachte, abends sturztrunken abholte. Zumeist vergaß er mich auch dort und ich war gezwungen zwischen den Regalen zu nächtigen. Doch mit meinen 18ten Geburtstag war es vorbei. Mir stand es zu selbst zu entscheiden, den Weg nach draußen zu suchen.

Doch nach 15 Jahren Einsamkeit war die Kontaktaufnahme schwieriger als man denken könnte. Die anderen kannten mich nur flüchtig, zählten mich nicht zu ihren Freunden. Ich Tat das was ich für richtig hielt, ich erzählte ihnen allen von den tollen Geschichten, korregierte sie freundlichst wo ich nur konnte und prahlte mit meinen Wissen.
Doch schon nach kurzem wanden sich sich ab, meine Art sagte niemanden zu und als ich dann ein Fest ruinierte, unabsichtlich natürlich, entschieden sie dass es besser wäre, ich würde meine Erfahrungen machen und setzen mich in das nächste Boot.
Da war ich dann.. wieder abgeschoben.. schon wieder allein.. ich mein vorher sollte ich wissen wie man sich verhält.. der einzige mit dem ich redete war ein betrunkener Säufer... und auch nur dann wenn ich ihn fragen musste wo der Alkohol war, den ich ihm zu bringen habe.

Nun bin ich seid einigen Tagen hier angekommen, habe das Lager gefunden und wurde herzlichst aufgenommen. Doch dann zu heute Abend. Lasair war sichtlich wütend über meine Art, wenn nicht gar verletzt. Sie meckerte und redete auf mich ein. Aber anders wie bei anderen, waren ihre Worte rau und trafen mich auf eine Art, die ich vorher nicht kannte.

Tränen schossen mir in die Augen als ich ersuchte meinen Standpunkt dazulegen und mich so zu verteidigen. Ich sagte dass es schwer sei als völlig unerfahrender etwas zu wissen, nach etwas zu leben, was nicht tief in mir inne wohnt. Etwas symbolisches, welches jeder Logik wiedersprach und einfach nur gelebt werden will. Wie hätte ich sowas von Büchern lernen können, doch anstelle des Lehrens folgten bis zuweilen nur Aufgaben.
Und dann wurde ich laut, ich schrie fast meine Sorge, meine..
G-e-f-ü-h-l-e.. heraus.
Doch anstatt sie mich rauswarf.. tat sie das was alle taten. Sie schob mich ab. So wie es mein Vater immer tat, so wie es meine Sippe tat,.. So... wie sie, die meine erste bekanntschafft es nun tat.. sie schob mich ab.

Der Zorn brannte in mir, ich fühlte zum ersten mal das Verlangen mich zu wehren, sie umzustimmen, doch wiederlege das ihren Wünschen und so würde ich mir nur noch mehr schaden. Doch da geschah es schon.. die Wut zerwühlte meine Gedanken.. ich wusste nicht was ich tun soll.

Ich vernahm dann noch wie sie sagte ich solle Rashka fragen, "vielleicht" hab ich da mehr Glück. .. wieder abgeschoben.. saß ich da und sie verließ den Raum.
Ich konnt nicht anders.. ich ließ diese lästigen Gefühle heraus.. Stühle flogen durch den Raum, zu teilen auch über die Reling in mitten des Lagers. Der Tisch fand seinen Weg in einer der Ecken.. die Regale.. diese Ordnung die ich so schätzte.. ich hasste sie in diesen Moment und riss sie alle um.. Chaos und Unordnung erfüllten den Raum..
Noch immer wutgebrannt rannte ich dann Richtung Stadt.
Was war da geschehen.. diese verfluchten Gefühle. sie verderben einem alles.. ich werde morgen gewiss nicht wieder kommen. Ich werde nicht mit Rashka reden. Nicht diese Abschiebung hinnehmen. Nicht noch einmal.
Ich entschied mich dagegen und werde in der Stadt bleiben. Allein so wie ich es gewohnt war.

Doch während ich hier grade in der Zunft sitze und in dir schreibe, mein Büchlein, so muss ich den Umstand eines weiteren Gefühls wahr nehmen.
Eines was so gnadenlos in mir brennt und meine Einsamkeit noch unerträglicher werden lässt. Aber sie scheint ihren Ursprung im geschehen bei Lasair zu haben. Es war nicht Wut.
Ich habe davon schon gelesen.. ich glaube..

.. es nannte sich Trauer.
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Nachrichten in diesem Thema
RE: Chronos Fluch - von Lasair - 11.10.2013, 10:55
RE: Chronos Fluch - von Lasair - 21.10.2013, 20:32
Der Baum - von Séan Faolain - 23.10.2013, 09:57
RE: Chronos Fluch und das Lager der Galatier >> Mitmachthread << - von Luca Corbin - 19.12.2013, 03:45



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