De profundis clamavi ad te, domine
#2
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Ein Mensch würde nie dazu kommen, etwas zu tun, wenn er stets warten würde, bis er es so gut kann, dass niemand mehr einen Fehler entdecken könnte.

Aber manche Menschen denken das würde bedeuten stur weiterzumachen, bis man es schafft.
Tut es im Grunde auch.
Nur sollte man dabei intelligent vorgehen.
Wenn man vor einem soliden Mauerwerk steht und immer wieder dagegen anrennt, obwohl man mit jedem Versuch weniger Kraft und mehr Wunden hat, dann macht man etwas falsch.

Das ist nicht mit Durchhaltevermögen gemeint. Wenn man sagt: “Mach weiter, bis du am Ziel ankommst”, meint man damit nicht, dass man ständig dasselbe versuchen sollen ohne seinen Ansatz zu verändern. Mit dem Weitermachen ist nicht stures Wiederholen der bisherigen Handlungen gemeint, denn diese haben offensichtlich nicht ans Ziel geführt.
Es geht vielmehr darum kreativ zu sein und sich zu überlegen welche anderen Möglichkeiten es gibt, die große Mauer vor sich zu überwinden. Eine Idee wäre um sie herumzugehen, oder sich eine Leiter zu besorgen, oder aber jemanden zu finden, der einem eine Räuberleiter macht, damit man darüber klettern kann. Wenn man weiter stur dagegen anrennt, wird es nicht besser. Man verschwendet nur Zeit, falls man seinen Plan nicht anpasst.

Hartnäckigkeit bedeutet nicht ständig die Dinge zu wiederholen, die man bisher versucht hat, sondern offen für Neues zu sein und nach neuen Möglichkeiten Ausschau zu halten um das Hindernis zu überwinden. Wahres Durchhaltevermögen heißt sich zu überlegen, was schiefgelaufen ist, eine neue Strategie zu entwickeln und sich durch frühere Mißerfolge nicht von deren Umsetzung abbringen zu lassen.


Es ist im Grunde in wenigen Worten zu erklären:

“Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.”
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RE: De profundis clamavi ad te, domine - von Alexander Bernau - 27.08.2013, 18:44



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