Der Tropfen auf dem heißen Stein
#4
Das Ende.

Im Grunde hätte Draven es eigentlich erwarten können.
Viel zu nah war der erste kleine Erfolg in Löwenstein, viel zu greifbar.
Seine Redekunst brachte ihm die Stimmen der Hermetiker, doch scheiterte er an der Inkompetenz des Meisters, der lieber eine alte langweilige verschrumpelte Schabracke zum Stadtrat ernannte, als die Personen, die eindeutig als Sieger aus der Wahl hervorgingen.
Draven wusste schon länger davon und man merkte ihm an, dass er frustriert war. Er ignorierte seine Mitschüler, lies alle seine Posten in der Akademie fallen und wirkte immer recht barsch im Umgangston.

Nicht nur dass diese vertrocknete Kortinthe auch Stadtrat wurde, nein, sogar in den Stand der Bürgerlichen wurde sie erhoben. Draven hingegen verblieb weiterhin ein "Freier" und "Adept".

Freier, was war ihm schon frei?
So frei kann man in einer Theokratur überhaupt nicht sein, insbesondere nicht bei der Rechtslage für Hermetiker. Der Begriff "Freier" beschönigt nur den Umstand, das man ein Straßenköter ist, wie der gemeine Pöbel auch. Doch wozu soll man sich die Mühe machen aufzusteigen, wenn man mit dem Pöbel gleichgestellt wird?
Draven wusste es nicht und wollte es nicht wissen. Zumindest werden sich in den kommenden Tagen die Berichte über Angriffe von "Hexern" häufen. Dabei wird immer wieder berichtet, dass sie Roben tragen.

Adept, wozu noch?
Draven war der erste Adept, doch mittlerweile rennt jeder Esel in der Akademie mit diesem sinnlosen Titel herum. Ein Titel der nichts bedeutet.
Mittlerweile ist die Akademie für Draven wertlos geworden. Kein Unterricht, der ihm neue Sprüche beschert, keine Möglichkeit irgendwie im eigenen Schaffen und Tun voranzukommen.
Auf die Akademie würde er bei seinen zukünftigen Taten keine Rücksicht mehr nehmen, weshalb sollte er?

Vieles versuchte er, um selbst etwas Neues und Besseres schaffen zu können, doch im Endeffekt war alles wertlos.
Wenn er schon nichts erschaffen konnte, so nahm er sich nun zumindest vor so viel wie möglich zu zerstören, bis die eisigen Klauen des Todes ihn holen und in die tiefste Gruft zerren.
Er hatte eh nichts mehr zu verlieren.


Draven wird mit einem Kohlestift drei Worte gut lesbar quer über den Aushang schreiben und dabei den Kohlestift fest eindrücken, damit der Aushang beim Versuch die Schrift zu entfernen entsprechend eingesaut wird.
Sollte er dabei gesehen werden, so wird er nur mit den Schultern zucken und weitermachen als wäre nichts gewesen.

Er gibt sich aber keine große Mühe unerkannt zu bleiben, wohl hat er es aufgegeben sich anzustrengen, da alle seine Bemühungen immer unbeachtet geblieben sind.


Nicht meine Stadtratsvertreterin!

Mit dieser Zeichnung unter dem Aushang mag es beginnen...
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RE: Der Tropfen auf dem heißen Stein - von Draven Silberau - 17.06.2013, 21:20



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