Questbeschreibung Aus den Tiefen
#3
Tage vergingen und unerkannt wanderte der Mann allerorts umher, ohne Verkleidung und wie er war. Niemand wusste was seine Blicke suchten und Keiner erkannte was hinter seiner Stirn vor sich ging.
Er hatte nichts davon gehört das jemand in Candaria gesucht wurde, die Leiche war verschwunden, er konnte wohl forscher vorgehen.
Löwenstein schien ein geeignetes nächstes Ziel zu sein. In der Reichshauptstadt war jeder so anonym wer er es sein wollte. Hier gab es im Grund genug Menschen, auch wenn der Krieg viele vertrieben oder ausgelöscht hatte.

Er machte eine Wache die täglich wechselte in der Städtischen Bibliothek aus. Im Eingangsbereich, gleich neben einer Spendenkiste bezog sie Stellung. Nachts, das konnte er ausmachen, war die Bibliothek offen und bis auf die Wache so gut wie unbesetzt. Die Wachablösung fand, dank des nahen Uhrenturms, präzise zu jeder zweiten vollen Stunde statt. Er hatte sich Zeit gelassen und den rechten Plan geschmiedet nun galt es diesen umzusetzen.


Des Nachts war die Altstadt an einigen Ecken erleuchtet und es zogen Wachtrupps umher. Er kannte den groben Zeitablauf und die Wege die die Patrouillen gingen. Er hatte nur ein kleines Zeitfenster und sollte etwas dazwischen kommen, dann würde es knapp werden. Er hatte aber an einen Fluchtweg gedacht.


Sein Griff wurde fester um den Katzbalger in seiner Hand, er bewegte sich vom Armenviertel aus vorsichtig die Gasse entlang. Die Bibliothek war nicht weit, er tauchte in den Schatten des Stalls und wartete ab. Sein Blick war auf den in der Nacht aufragenden Glockenturm gerichtet, auch wenn er die Uhr nicht sehen konnte. Er wartete eine Weile ab und irgendwann näherten sich Schritte von gepanzerten Wachen, drei Mann, aus der Gasse von Süden her. Sie waren etwas zu spät dran, das gefiel ihm nicht. Das konnte bedeuten das die nachfolgende Wachmannschaft auch später los ging um die zwei Stunden zwischen den Wachgängen einzuhalten oder aber sie gingen pünktlich zur vollen Stunde los. Im ersten Fall hätte er nicht mehr oder weniger Zeit wie eingeplant, im zweiten Fall allerdings hätte er etwa einen viertel Stundenlauf weniger Zeit. Es brachte alles nichts er musste sich eben beeilen. Die Wachmannschaft machte vor der Bibliothek halt und auch ohne hinzusehen wusste er das einer der Patrouille den Platz der Wache einnahm welche die Spendenkiste bewachte. Dann machten sie sich wieder auf den Weg und er wartete ab bis die Schritte sich ausreichend weit entfernt hatten.


Nun huschte er aus dem Schatten des Stalls zur Ostwand der Bibliothek. Mit dem Rücken an die Wand gepresst bewegte er sich langsam auf den Eingang zu. Sein Blick huschte wachsam umher, denn bei all der Planung konnte immer etwas Unvorhergesehenes passieren.
Es dauerte seine Zeit bis er den Eingang erreichte und vorsichtig hineinsah. Die Wache hatte Stellung bezogen und stützte sich im Stehen auf ihrer Hellebarde ab. Langsam und ohne Eile zog er ein Wurfmesser aus einer Tasche. Es war in ein Tuch eingewickelt und er packte es vorsichtig aus. Auf der Klinge des Wurfmessers glitzerte eine beinah transparente Flüssigkeit. Er spähte wieder um die Ecke und die Wache schien noch immer recht unaufmerksam. Er zielte und warf das Messer. Er traf und das Messer fiel klirrend zu Boden. Die Wache ließ die Hellebarde fallen und hielt eine Hand an seine Wange.
„Was zum...“ brachte sie noch hervor dann fiel sie zur Seite auf die Spendentruhe und blieb dort reglos hängen. Mit drei schnellen Sätzen erklomm der schwarz gekleidete Mann die Treppe und betrat die Bibliothek.


Er kam näher an die Wache heran. Ein junger Mann vielleicht Anfang zwanzig mit hellem Haar und magerem Gesicht. Ein leichtes Zittern ging von dem Mann aus und er konnte erkennen das der Mann wach war aber sich nicht bewegen konnte. „Ein heimtückisches Gift, das gebe ich zu“
Die Stimme des Vermummten und Schwarz gekleideten Mannes klang etwas heißer als er flüsternd zur Wache sprach. Nun machte er sich daran methodisch den jungen Mann um seine Ausrüstung zu erleichtern. Er zerschnitt er den Wappenrock, samt Gürtel und der Schärpe und zog es ihm vom Leib. Dann entfernte er Rüstteil um Rüstteil indem er hier und da Schnitte setzte und Halteriemen durchtrennte.
Der Mann zitterte stärker als er beinahe schon nackt war. Ein kleiner Stich mit dem Wurfmesser das noch immer am Boden lag und nach wenigen Augenblicken nahm das Zittern wieder ab. Nachdem er die restliche Kleidung mit der Waffe aufgeschlitzt und entfernt hatte, zog er den nun nackten Wachmann von der Truhe und ein Stück zur Seite auf den Boden wo er genug Platz hatte.


Als der Wachmann auf dem Rücken, mit ausgestreckten Gliedern auf dem Boden lag, richtet sich der schwarz gekleidete Mann auf und sah zu ihm herab. Aus einem Beutel zog er einen Ritualdolch mit gekrümmter Klinge und setzte diese an den Brustmuskeln an. Mit zwei feinen Schnitten durchtrennte er die Muskeln die zu den Armen hin führten. Er setzte noch zwei weitere Schnitte hinten an den Füßen an um die Achillessehnen zu durchtrennen.
Der junge Mann sah dem schauerlichen Werk mit geweiteten Augen zu, aber er war nicht fähig sich zu bewegen oder zu schreien. Der Täter setzte noch einen Stich von unten her in den Mund um die Zunge zu zerstechen und ausreichend zu beschädigen das sein Opfer auch wirklich nicht zum Rufen oder Reden fähig war.


„Du verstehst, die Wirkung des Giftes. Sie lässt nach und wir sind noch nicht fertig miteinander.“ kommentierte der Vermummte sein Werk mit leisen Worten. Ein leichtes Beben ging durch den Mann und er fing an sich kraftlos zu bewegen. Er warf den Kopf hin und her und zappelte mit den Beinen. Der schwarz Gekleidete platzierte sein Knie auf der Brust des Mannes und drückte ihm dann die Hand ins Gesicht.
Schwarze Flammen züngelten hoch und der Gestank von verbrannten Haaren und schmorendem Fleisch erfüllte den Eingangsbereich. Als er die Hand weg zog, prangte dort der Abdruck der Hand, ins Fleisch eingebrannt. Die Wache wehrte sich nach Leibeskräften, aber derart in der Bewegung eingeschränkt blieb ihr nichts zu tun als es über sich ergehen zu lassen.


Das Malträtieren ging weiter und der Junge starb einen grausamen Tod, spätestens in dem Moment als ihm zum Ende hin der Brustkorb geöffnet wurde und als das Leben endgültig seinen Körper verließ. Dann wurde ihm das Herz aus der Brust geschnitten und sorgsam verstaut.


Als er sein Werk vollendet hatte, trat er an die Spendentruhe heran und legte etwas hinein. Gerade als er sie schloss vernahm er Schritte die sich näherten. „Die Wachen!“ zischte er.
Sie waren schon nahe und er hatte kaum mehr die Möglichkeit ungesehen zu entkommen. Sie würden direkt zur Bibliothek kommen und wenn sie sahen was dort geschehen war, würden sie das Haus bewachen und er hätte keine Möglichkeit mehr vom Tatort zu entkommen. Verstecken war also nicht möglich. Er musste fliehen.
Mit einem beherzten Satz sprang er aus dem Eingang und setzte mit langen Schritten die Stufen hinab. Er hörte Rufe hinter sich „Haltet ein!“ doch seine Schritte wurden statt dessen nur schneller.
Er rannte um die Bibliothek und suchte den Abgang in die Kanalisation dahinter. Eilig hob er das Gitter und sprang hinab. Zwei Wachen folgten ihm aber in der Kanalisation konnte er sie schnell abhängen.
[Bild: _rainbowsheep.gif~c100]
Klick mich!
(jetzt wirklich)
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Aus den Tiefen - von Arakiel - 03.05.2019, 18:01
RE: Aus den Tiefen - von Systheria Calladottir - 03.05.2019, 19:35
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