FSK-18 Von Met, Bolzen und einem schmalen Grat
#5
"Angeblich sind die Maskierten nun in der Passwacht." Die Worte von Algrid weckten das sanfte klingeln im Hinterkopf. Die Maskierten... die Maskierten... die Maskierten.. als nächstes tauchte sicher eine Ausgabe der Gösselpost auf: Die Maskierten, ohne weiteren Text anbei.
"Wir haben heute das Gespräch mit der Magnifizenz der Akademie. Wir könnten danach jedoch von Seiten des Harpienpasses dazu stoßen." Der Rest des Gespräches verlief sich dann im Sande. Der Abend in der Akademie verstrich ohne das Erscheinen des Freiherren von Zweitürmen.
Der Ritt Richtung Ravinsthal war kurz und hart, als Algrid und Systheria ihre Pferde im scharfen Galopp die Reichs Straße entlang trieben. Zweitürmen näherte sich sehr schnell durch die pfeifenden kühlen Winde die ihnen entgegen peitschten. Nur wenige Stunden, und ettliche Kämpfe später waren sie mit den Truppen aus Ravinsthal vereint. Häuserkämpfe und das Sichern der Umgebung waren die geteilten Aufgaben im Gefecht. Erst als es weiterging wurden auch die Schrecken dieses Landstriches weiter offenbart.

Der Trupp, gesichert durch die Schützen und geführt durch kundige Späher stieß gen Süden vor und traf auf einen Reiter brennenden Heus. Teufelswerk, ruft die Mithraskirche, waren die Rufe die erklangen, als das unheilige Feuer gesichtet wurde. Systheria wurde klamm. Sie war nicht verkleidet, nicht durch ihre Zauber getarnt. Wenn sie nun nachforschen würde, könnte es der gesamte Kampftrupp sehen. Langsam lenkte sie ihre Schritte ein wenig abseits. Wenn sie die Pforte in ihrem inneren nur einen Spalt weit öffnete.. könnte sie die abyssischen Energien vielleicht erspüren. Es könnte möglich sein zumindest die Domäne zu bestimmen. Ob es die gleiche Pest und Seuchen verdorbene war, wie in Löwenstein?
Ihre Augen schlossen sich und einen Fingerbreit schob sie die Pforte in ihrem Innersten auf. Doch auf das was nun geschah war sie nicht vorbereitet.

Eisig kalt schlang es sich um ihre Fußgelenke.
In glühender Hitze schlang es sich um ihren Hals.

"Syyyyysssstheriaaaa"

Ein unsichtbarer Blitz durchzuckt ihren Leib.
Grollender Donner rumpelt durch ihre Ohren.

"Kleeeiiiiineeees Määääädchen"

Eintausend unsichtbare Hände reißen an ihr.
Eintausend und ein Dornen aus Schatten durchbohren sie.

Zwischen den endlosen Emotionen die durch sie drangen hob sich eine mehr und mehr hervor. Eine die sie hier und jetzt am allerwenigsten erwartet hätte. Sie presste die Hände in ihren Schoss und sank auf die Knie. Ihre Zähne und Lippen pressten sich aufeinander. Das konnte nicht sein! "Beli" Sie wollte den Namen nicht flüstern, sie wollte ihn nicht einmal denken. Jegliche Gegenwehr war umsonst. Die lachende Fürstin der dunkelsten Gelüste, überschwemmte ihren Leib und ließ sie auf den Knien ausharren. In einem Atemzug war es intensiv wie die Dornen, im nächsten hielt es an, wie die flammende Hitze um ihren Hals, doch Schluss endlich ließ, die Qualen liebende Erzdämonin, sie in einem Zustand tauber Kälte zurück. Ihre Gefühle eingefroren, auf einem Punkt allerhöchster Erregung und doch unfähig, sich zu beruhigen oder zu erfüllen. Nach außen hin war alles taub, doch in ihrem Kopf tobten Stürme. Systheria war gefangen auf einem Hochseil über einem gähnenden Abgrund und durfte weder vor noch zurück noch fallen.
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RE: Von Met, Bolzen und einem schmalen Grat - von Systheria Calladottir - 23.11.2018, 01:10



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