FSK-18 Auszüge aus dem Tagebuch von Larija
#5
Die nächste Erinnerung hatte ich erst wieder weit außerhalb des Stadttores auf einer Lichtung im Wald. Einer meiner Schuhe fehlte, dabei hatte der Tag doch so schön begonnen. Dass sich der verbliebende weigerte, beim schwungvollen Schütteln des Beines davonzufliegen, machte es eigentlich nicht besser. Hatte ich geflucht und wenn ja auf wen? Ein Mann mit grüner Kleidung, braunem Haar mit Pferdeschwanz sowie Schnauz- und Kinnbart fand das Ganze offenkundig so interessant, dass er mir unentwegt zusah. Ich habe mir damals mit Sicherheit gewünscht, der verdammte Schuh würde ihn treffen, wenn er endlich einmal von meinem verdammten Fuß gehen würde. Aber so etwas würde ich niemals zugeben. Wenigstens war ich nur für ihn der Gegenstand einer guten Possenreißerei, für den Blick der Wache war ich bei Weiten zu tief im Wald. Also setzte ich mich in das Gras der Lichtung, zog den Schuh mit den Händen aus und warf ihn in weitem Bogen in die Büsche vor ihm. Natürlich kam er nun auf mich zu und natürlich hatte auch noch eine Axt in der Hand. Dem alten Hafen hatte ich nur einen Schuh Tribut gezollt, um dann vor dem Stadttor auf einen Räuber zu treffen. Dabei hatte der Tag doch wirklich schön begonnen.
Erst als seine Worte das zweite Mal an mich gerichtet wurden, erreichten sie am Ende mein Bewusstsein: „… endlich mal wieder da. Komm hoch und belade jetzt das Pferd hier mit dem Holz und treib es zum Hof. Dann mach dir deine Kammer sauber, sei froh dass ich nicht alles als Lager genommen habe. Nun mach schon…“.Der Himmel über mir wurde fast schwarz: Ohhh bei den Göttern, nicht doch ein Ehemann.
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RE: Auszüge aus dem Tagebuch von Larija - von Larija - 29.06.2018, 11:08



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