FSK-18 Auszüge aus dem Tagebuch von Larija
#4
Löwenstein kann man eigentlich mit einem Krapfen voller Zuckerguss vergleichen, der bereits ein paar Tage in einer Pfütze liegt, obendrauf lecker, etwas weiter unten noch genießbar und ab der Mitte nach unten widerlich vergammelt. In diesen Pfuhlen sollte es doch irgendwo eine Müllhalde geben, wo ich eine Kommode finden würde. Folgerichtig wanderte die neue Kleidung dann in die Bank und ich begann mit meiner Suche. Immerhin war ich einen bindenden Vertrag eingegangen und musste ein schickes Möbelstück liefern. Ich hatte ja sowas wie Ehre, naja und ich brauchte vor allem noch neue Schuhe.
Es gab eine Gegend namens alter Hafen. Eigentlich leicht zu finden. Man folgt dem Geruch nach alten Fisch für die grobe Richtung, passiert die Tavernen mit den tagelang liebevoll immer wieder aufgefüllten Pfützen von Erbrochenem und Urin an ihren Ecken und sucht nach dem süßlichen Duft aus einer Mischung von geronnenem Blut und der Lust von Freiern und Dirnen. Diese Wegbeschreibung kostete mich 3 Heller und einen Blick auf meine rechte freie Schulter. Eigentlich roch die Kajüte des Kapitäns auf dem Schiff genauso. Nur war der Weg dorthin nicht so voller Unrat und Scherben. Wahrscheinlich würde ich einen Schnitt in den Fuß nicht überleben. Tapfer folgte ich der Spur und sichtete wider Erwarten keine Haufen alter Möbel.
Trotzdem hatten einige der Buden, denn als Häuser geht sowas selbst in einem Alkoholrausch nicht mehr durch, etwas Vertrautes. Kannte ich die Gegend? War ich hier mal gewesen, tags oder nachts?

Oh bei den Göttern: KANNTE ICH MICH HIER ETWA IM DUNKELN AUS?
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RE: Auszüge aus dem Tagebuch von Larija - von Larija - 07.06.2018, 15:42



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