Auge um Auge...
#7






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Freiungstag, 10. Hornung 1404


Ihre nerve surrten angespannt. Mit der Kapuze tief im Gesicht stand sie im Schatten als sie die beiden näherkommen sah. Sie duckte sich tiefer und beobachtete die Blonde neben der verkleideten Freundin.

Widerlich. Wie gerne die sich reden hört. Hält sich für ein Geschenk was? Bist du auch...gleich gleich...

Eine Windböe trug das Geplänkel der beiden herüber. Natürlich. Um Kleider ging es. Wahrscheinlich hattte sie vorher noch groß und breit erzählt, ie sie ihre Haare zum glänzen bringt...oder ihre Wehr.

Verdammt, wieso trägt das Weib heute eine Wehr?

Egal, Hauptsache keinen Helm.

Ihre Hände legten sich fester um den Knüppel und sie lauerte weiter, bis die dumme Mithrasgans endlich Platz nahm.

Sie sprang von der Bank aus den Schatten, nahm den Schwung mit um den Knüppel gegen ihren Hinterkopf prallen zu lassen. genau so, wie Sievert es sagte: Mäßiger Schwung aus der Schulter und kontrolliert. Nicht zu fest und nicht wie...naja...ein Mädchen.

Das Biest schwankte, wollte Schreien, doch die Freundin war schnell genug um ihr die Hand auf den Mund zu pressen. Ihr gab es genug Zeit, den Knüppel am Gürtel zu verstauen. Die Nortgarderin sackte zur Seite. Sie packte sie an ihrem Zopf, zog den Kopf in den Nacken und nah eine Phiole aus der Tasche. Gekonnt, drückte sie den Daumen gegen den Verschluss und ließ ihn aufploppen. Ein Nicken deutete Dyn an, die Hand wegzuziehen und sie goss ihr den Schlafmohn in den nunmehr offenen Mund.
Sieh dir an wie sie schluckt, wie sie würgt! Wo ist ihr denn Gott jetzt?

Sie leerte den kompletten Inhalt in das eben noch so plappernde Mundwerk und versuchte den Flakon zurück in die Tasche zu schieben.

Verdammt!

Fluchte sie innerlich. Das Glas entglitt ihr und zerschellte auf dem Boden.

Egal...mach weiter...los...los...los!

Die nächstgrößere Flasche, die sie aus ihrer Tasche befreite, barg den Alkohol. Mit einer Hand weiter den Zopf haltend entkorkte sie auch jene. arit wehrte sich, zappelte und trat nach Dyn.

Beeilung Nia!

Der gelöste Korken ließ den Schnapsgeruch aus dem Flaschenhals entweichen und sofort, kippte sie die Flüssigkeit wieder in den und. Sie goss zu schnell und zuviel, es floss links und rechts aus ihren Mundwinkeln wieder heraus, doch zum Glück blieb auch genug darinnen, bis sie sich selbst die Hände vor den Mund schob, um den Fluss zu stoppen. Sie zog kleckernd die Flasche zurück und verkorkte sie schnell um sie sicher zu verstauen. Sie bäumte sich auf, trat noch einmal und mit hämischer Mimik beobachtete sie, wie das Laudanum seine Wirkung tat und erschlaffte.

Ein Nicken zur Anderen und sie hoben sie ohne Umschweife an.

Bei den Göttern? Was aßen die in der Kirche? Ganze Schweine?

Die Frau war schwer...viel zu schwer. Sie lief rückwärts, stieß an das Gartenmäuerchen und richtete sich rücklings wieder aus und tippelte rücklings zur Türe, jene mit den Ellenbogen aufdrückend. Langsam bugsierten sie die Frau in das leere Haus. An der Wand abgelegt, begannen sie jene zu entkleiden. Wehrstück um Wehrstück, Hemd und Hose, während das blonde Biest weichen Träumen nachhing.

Vermutlich vom nackten Mithras oder so...

Dynaeh hatte derweil die besorgte Kleidung ausgepackt und so nach und nach begannen sie, die große Frau in die Dirnenkleider zu hüllen. Dabei gingen sie sogar recht behutsam mit ihr um.

Unfassbar! Sogar das Dirnengelb steht ihr noch gut!

Die Wehr wurde liegen gelassen im Haus, als sich die beiden Frauen daran machten, die bewusstlose Gestalt zur Vordertür hinaus zu bugsieren. Jene, bewacht von Amhrans besten Schmieresteher Lucian, wurde einfach offen stehen gelassen. Das schaukelnde Gewicht zwischen sich setzten sie dann unter der Laterne ab.

Perfekt, genau vor den beiden Ritterhäusern. Was haben wir für ein hübsches Geschenk für euch!

Sie richteten sie auf, richteten sie aus, richteten sie heraus und ihre Eitelkeit...richteten sie hin. Denn sie stellten ihr eine kleine Tafel zwischen die Beine, die keinen zweifel mehr daran lassen konnte, was Marit wirklich war.

Sie nickten sich zu und verschwanden durch den nächsten Durchgang. Sie striff die weite Robe ab um schneller laufen zu können und stopfte sie in die Tasche. Dyn streifte das Kleid ab und liess es noch an Ort und Stelle zurück, während sie in die Nacht davon rauschten.


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Die Rache fühle sich gut an, viel zugut. verboten gut! Sie rächte so vieles und jeden, der sich von den roten Fanatikern bedroht fühlte.

Für Dynaeh!
Für Shin
Für das Viertel
Für die Mondwächter!

und zuletzt,
auch für sich selbst!


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Auge um Auge... - von Niamh Cavanaugh - 06.02.2017, 18:20
RE: Auge um Auge... - von Marit Stein - 08.02.2017, 09:57
Angst... - von Niamh Cavanaugh - 08.02.2017, 14:57
RE: Auge um Auge... - von Dynaeh - 08.02.2017, 17:16
RE: Auge um Auge... - von Niamh Cavanaugh - 08.02.2017, 19:10
RE: Auge um Auge... - von Niamh Cavanaugh - 09.02.2017, 17:52
RE: Auge um Auge... - von Niamh Cavanaugh - 11.02.2017, 01:27
RE: Auge um Auge... - von Dynaeh - 22.02.2017, 19:21



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