Die Farbe der Gedanken
#2
Der Augenblick der Erinnerung im Gefüge der Zeit

Wie geht man mit der Irrelevanz um, die zuvor noch so essenziell erschien?

Die Zeit ist nie etwas, was der eigenen Wahrnehmung entspricht. Mal vergeht sie scheinbar langsam und die Sekunden tropfen wie zäher Honig in die Stunden. Manchmal, scheinen die Stunden nicht in einen ganzen Tag zu passen, die man benötigen würde um seine Dinge zu erledigen. Tage des Wartens werden zu Wochen und die Monate bringen die Jahreszeiten mit sich. Ehe man sich versieht, ist ein ganzes Jahr vergangen und man fragt sich, wie das so schnell geschehen konnte und was man in diesem eigentlich getan hat. Zeiten hinterfragt, geplant und gelebt. Doch was bleibt in den Erinnerungen die wir weiter in uns tragen? Ständig suchen wir Möglichkeiten uns zu beschäftigen, die Zeit zu vertreiben, nur um in den anderen verbleibenden Momenten zu versuchen sie zu halten, weil sie uns etwas wunderbares schenkt. Sie küsst unsere Seelen, sie raubt uns die Ruhe. Wir geben uns ihr hin, ob wir es wollen oder nicht. Wir richten uns nach den Tageszeiten, den dunklen und den hellen. Wir richten uns nach Ebbe und Flut. Die Frage bleibt die Gleiche: Für was?

Für die Erinnerungen und was wir damit definieren. Fehlschläge und Erfolge. Erfüllte Wünsche und verlorene Ziele. Neue Erfahrungen, welche negativ und positiv erscheinen. Substanz und Trivialität. Denn auch hier auch erinnern wir uns nicht an alles was geschehen ist. Ist die Erinnerung in unserer Lebenszeit nicht eine Aneinanderkettung von Augenblicken? Die die uns prägten, die die uns führten. Ist es dabei aber nicht so, dass es eigentlich eine Reise durch die Gelegenheiten ist, jene die wir hatten und auch jene, die wir verpassten? Warum fühlen wir uns also so von der Zeit unter Druck gesetzt, wo die Lebensspanne doch absehbar ist und am Ende die Menge an Augenblicken, an die wir uns erinnern werden, im zählbaren Bereich liegt. Ist das Leben letztendlich ein einzelner großer Augenblick im großen Gefüge der Zeit?

Doch was macht es mit den Augenblicken, wenn man die Ewigkeit zur Verfügung hat? Was macht dies mit der Erinnerung, den Augenblicken. Verliert man sich am Ende in der Unzählbarkeit der Momente und vergisst?




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RE: Die Farbe der Gedanken - von Valentina Dämmerstein - 26.09.2016, 17:23



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