Drachenfeuer
#6
Bislang hatte Tara keinen direkten, persönlichen Groll gegen die Mithraspriesterin gehegt, doch das hatte sich leider seit dem Abend der Mitte grundlegend verändert. Stockhiebe wären Stockhiebe gewesen, doch ein Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht war für eine Galatierin ein Angriff auf die Ehre. Zusätzlich die Worte, dass sie Mithras anerkenne solle, wenn nicht gäbe es mehr als diesen Schlag? Was bildete sich diese Frau ein? Es ärgerte Tara, dass sie noch am Tag zuvor einen Schritt auf sie zugegangen war, ihr erklärt hat, dass sie ihr nicht im Wege stehen würde, so sie innige Freundschaft mit einigen Fuchsmitgliedern aufrecht erhalten wolle. Dies war der Dank, ein weiteres Mal wäre sie nicht so dumm und würde nur ihren Instinkten vertrauen.
Tara vibrierte vor ohnmächtiger Wut, wäre ihr am liebsten sogleich an die Kehle gesprungen und hätte ihr Grenzen aufgezeigt, doch hielt ihr Verstand sie zurück, drängte das heißspornige Aufwallen beiseite.
Ein Gutes hatte es. Es war nun bewiesen, dass die Priesterin ohne Rücksicht auf Verluste wortwörtlich widergab, was am Küchentisch des Hauses Fuchsenfelde gesprochen wurde, es dem Fürsten als versprochenen Bericht darbrachte.
Ein Familienmitglied wollte sie sein, eine gute Freundin der Füchse? Tara fragte sich bisweilen, wieviel Informationen diese Frau schon in Jahren zuvor unter ihrer Rotkutte gesammelt, und an interessierte Stellen weitergeleitet hat. Doppelzüngig war dieses Weib, auf Galatia wäre sie entsprechend bestraft worden, verbannt von Land und Clan. Tara wusste grad nicht, was gefährlicher gewesen sei, sie hier in Candaria zu lassen, oder mit Rashka der Spur der Drachen zu folgen. Ersteres erschien ihr zur Zeit bedrohlicher. Galatier kannten Mithras nicht, wie also sollten sie ihn nicht leugnen? Die Priesterin Hannah und ihr Möwen mordender Wachhund jedoch warfen ihr dumme Sturheit und Kleingläubigkeit vor, drohten ihr mit weiteren Strafen. Tara ehrte und glaubte an die alten Götter seit sie denken konnte, so wie es ihr Clan seit Jahrenhunderten tat und auch weiterhin tun wird. Doch den Glauben mischen und in einen Topf werfen, ihm einen neuen Gott zuhinfügen, oh nein, so einfach war das sicher nicht. Einzig und allein würde Tara zustimmen hier in Candaria, den Glauben der Anderen zu akzeptieren, sie weder dafür auslachen, noch schief ansehen. Sollten sie von ihr aus an die Kröte im Weiher glauben, es wäre ihr einerlei. Doch die Kröte gleich einem Gott zu behandeln, das wäre Druidenentscheid, nicht der einer Schmiedin und Drachenfeuersucherin.
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Drachenfeuer - von Tara Skareon - 08.11.2015, 18:09
RE: Drachenfeuer - von Tara Skareon - 20.11.2015, 11:47
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