Und schon fällt der Regen - wie gerufen.
#3
Es war Nacht, Camilla war alleine draußen und hatte vor es eine Weile zu bleiben und da sie in Gedanken war, war es irgendwie nur natürlich, dass bereits Wolken aufzogen. Rabenstein war nie wirklich ihre Heimat gewesen - sie hatte mit ihrer Familie dort Zeit verbracht, aber es war nie wirklich Heimat geworden. Sie ging auf diesen Wegen zwar vor langer Zeit in der Uniform einer Wache, aber diese Zeiten waren längst vergessen. Die Gesichter hatten sich verändert und sie war in ihrer Abwesenheit zur Fremden geworden. Und entsprechend fühlte sich auch diese Siedlung für sie fremd an. So fremd wie Löwenstein. Sie hörte einmal jemanden sagen "Stadtluft macht frei", und wahrscheinlich hätte sie dem zugestimmt. Durch eine aufgeschnittene Kehle ließ es sich sicher sehr frei atmen.
Die Zeit in Rabenstein hatte sie unruhig gemacht, denn sie hatte nicht gefunden was sie gesucht hatte, wahrscheinlich eher etwas verloren. Das Haus ihrer Familie in Ravinsthal stand nicht zur Debatte - sie hatte ein halbes Dutzend guter Gründe dem nicht zu nahe zu kommen und entgegen weitläufiger Meinung war sie gewiss kein wankelmütiger Mensch.
Manche Menschen behaupten immer man solle glücklich sein mit dem was man hat. Meinten sie mit dem was einem immer zu Verfügung stand? Eine Genügsamkeit entwickeln die dazu führt dass man immer glücklich sein könnte? Camilla war nicht feingeistig genug um diesen Gedanken zu lange und mit zu großer Freude nachzuhängen.

Aber mit dem Regen als ständigen Begleiter, könnte sie auch genauso gut lernen es zu genießen. Das war ihr Gedanke als sie ihre Sachen gepackt hatte und nach Löwenstein aufbrach.
Und natürlich - schon fiel der Regen. Wie gerufen.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Und schon fällt der Regen - wie gerufen. - von Camilla Hall - 16.09.2015, 09:41



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste