Dungeons, Miteinander und die Spannung
#29
Da in diesem Thread von einzelnen Stafflern direkt oder indirekt um ein Feedback gebeten wurde in Bezug auf die generellen Arbeitsweisen aber vor allem auf die im ersten Post angesprochenen Thematiken, will ich auch mal meinen Senf, mein Feedback diesbezüglich anbringen. Ich möchte hier vorab anmerken, dass einzelne Passagen notgedrungen auf einzelne Events/Charaktere eingehen werden, da ich es vorziehe konkret zu schreiben und nicht hypothetische Beispiele vorzubringen wo sowieso jeder dann weiß was konkret gemeint ist, diesen Spielern oder Spielergruppen, auch den daran beteiligten Staffies mache ich keinerlei Vorwurf! Ich hoffe diese Anmerkung wird im folgenden beachtet:

1) Miteinander & Transparenz:

Ich habe mir erlaubt den Punkt "Miteinander" um die "Transparenz" zu erweitern, da ich hier einen sehr direkten Zusammenhang sehe, dazu aber später mehr. Wie das Wort "Miteinander" bereits ausdrückt, handelt es sich hierbei um keine Einbahnstraße, ein Miteinander geht davon aus, dass beide Seiten (bzw. alle Seiten) sich daran beteiligen und das impliziert eindeutig auch den Staff, da dieser ein mehr als relevanter Akteur auf Arx ist. Genau das aber vermisse ich massiv. Konkret: Die Einbindung von Spielern in wirklich relevante Entscheidungen. Bevor man schlicht sagt: "stimmt doch gar nicht, wir beziehen euch immer ein" ein paar Beispiele um diese Behauptung zu untermauern:

1.1) Die Trennung der Baronien im Sinne von Bürgerschaften, Kaufrechten, aktives und passives Wahlrecht sowie von Funktionsausübungen wurde ohne jede Beteiligung der Spieler quasi "über Nacht" entschieden. Von Spielerseite gab es aus meiner Wahrnehmung keinerlei Wunsch nach so einer Trennung und die Regelung wurde im Anschluss zumindest im damaligen Stadtrat höchst kritisch beurteilt. Dennoch ist diese Regelung bis heute intakt. Das diese Änderung streng genommen sogar der Reichsbulle zumindest nur "kreativ interpretiert" entspricht, dass man sehr streng genommen sogar durchaus dagegen klagen könnte, dass so eine Änderung auch handfeste politische Implikationen bedeutet (Trennung von einheitlichen Systemen, Stärkung von Spielerzentren, Schwächung von Periperie, etc) wurde hoffentlich Staffintern besprochen, jedenfalls aber nie den Spielern gegenüber in irgendeiner Art und Weise (IG/OG) kommuniziert.

1.2) Stadtwache darf keine Adeligen festnehmen. Auch diese Regelung wurde Anlassfallbezogen schlicht beschlossen, kein Spieler wurde beteiligt, es folgte auch keinerlei RP gerechte Argumentation, es war einfach so. Das auch diese Änderung besonders für Stadtwachencharaktere aber auch Adelscharaktere massive Änderungen bedeutet war wohl schlicht eingepreist. Das ein Hauptmann sich vielleicht denken könnte, dass er irgendwie massiv versagt hat wenn solch fundamentale Rechte entzogen werden wurde nicht bedacht oder ebenfalls eingepreist.

1.3) Akt der Feigheit. Diese Regelung kam ebenfalls aus dem nichts, nachwirkend wurden die adeligen darüber informiert, nach dem Motto "das war eh schon immer so, es wurde euch nur noch nicht gesagt", diese Regelung ist unfassbar Schwammig (teile davon) und man kann die abenteuerlichsten Dinge damit anstellen wenn man nur will, keine Spielerbeteiligung und erneut kein - für mich - erkennbarer Spielerwunsch nach dieser Regel. Wie es sich für Avon angefühlt haben muss nachträglich eine Regel präsentiert zu bekommen gegen die er verstoßen hat will ich nicht weiter ausführen.

1.4) Absetzung des Stadtrates und Ernennung des neuen Vogts. Auch hier wurden sämtliche Institutionen schlichtweg übergangen. Weder die Akademie, die Kirche, die Stadtwache noch der Rat wurde auch nur gefragt wie sie sich das vorstellen könnten, damit das besser geht als der aktuelle Rat. Es wurde nichtmal IG oder OG Kritik offen an die Spieler des Stadtrates kommuniziert. Es ist mir schlicht unbegreiflich wieso man hier über gut ein dutzend Spieler hinweg entscheidet obwohl all diese doch mehr oder minder Eindrucksvoll (manche mehr, manche weniger) bewiesen haben, dass sie sich für Löwenstein interessieren.

Ich könnte die Liste gerne erweitern, will es aber nicht, ich denke man kann sagen das wirklich selten die Spieler in Entscheidungen OG oder IG einbezogen werden die sie wirklich direkt beeinflussen. Die einzige Ausnahme die mir einfällt, wo das wirklich gemacht wurde, ist das neue Adelssystem und interessanterweise hat sich darüber - meines Wissens - auch wirklich niemand beschwert.

Zusammenfassend: Ja es gibt sicher Neid und Missgunst unter Spielergruppen, hier und da auch Anfeindungen mit Stafflern, aber ich sehe hier tatsächlich den Staff mindestens so sehr in der Verantwortung wie die Spieler. Um mal am aktuellsten Beispiel zu bleiben, dem Vogt, was habt ihr euch denn erwartet? Ihr macht irgendeine nicht erkennbare Wahl, dann ein Abendessen wo ein neuer Vogt vom Truchsess benannt wird, ihr übergeht nahezu alle Spieler die bisher in Verwaltung und Institutionen tätig waren und präsentiert als Vogt einen silendischen, Nekromanten der stv. Zunftsleiter und Tavernenbesitzer ist. Ich will den Charakter hier gar nicht schlecht machen, ich bin sicher er wird das gut machen, aber euch muss klar sein, dass eine MENGE Charaktere IG darin - konsequent gespielt - eine völlige Hau-Ruck-Aktion des Truchsess mit sehr fragwürdigen Ergebnis sehen. Direkter gesagt: Der Truchsess züchtet sich gerade sehr erfolgreich Rebellen. Und OG? Die Spieler haben keine Ahnung wie es dazu kam, wieso es dazu kam, was dem Rat vorgeworfen wird und wurden bei der weiteren Gestaltung der Verwaltung Löwensteins völlig ausgeschlossen zugunsten eines Spielers (der wenn er will weitere Spieler einbezieht), habt ihr euch wirklich erwartet, dass das auf volle Zustimmung stößt? Und da habe ich Details wie das kurz vor der Vogt-Ernennung noch Falschinformationen gestreut wurden von Staff-NPCs die es selbst nicht besser wussten gar nicht erwähnt.


2) Konsequenzen & Konsistente Spielwelt

Auch hier habe ich mir erlaubt einen weiteren Begriff dem Ursprungs Überbegriff hinzu zu fügen, ich denke aus dem folgenden Text sollte klar werden warum. Auch hier will ich vor allem darauf hinweisen, dass auch die Konsequenz keine Einbahnstraße ist, auch diese gilt für den Staff und auch diese sollte der Staff in seinen Entscheidungen einbeziehen, ganz besonders wenn er schon bei den Entscheidungen Spieler nicht einbezieht. Denn es kann gut passieren, dass eine durchaus sinnvolle Entscheidung, schlecht oder gar nicht kommuniziert und nicht von den Spielern mitgestaltet zu Konsequenzen führt die der Staff so gar nicht wollte. Besonders ärgerlich werden solche Konsequenzen wenn dadurch die Konsistenz der Spielwelt an sich gefährdet wird, wenn auf einmal Charaktere die nie vor hatten gegen Staffchar X vorzugehen es auf einmal quasi als ihre Pflicht ansehen, oder wenn man auf einmal gegen Spielercharaktere vorgeht nur weil sie durch eine ungeschickte Entscheidung in etwas gezogen wurden für das sie nicht das geringste können.

Ich muss hier ehrlich sagen, dass ich nicht das Gefühl habe, dass der Staff die Entscheidungen seiner Staffcharaktere entsprechend im RP berücksichtigt und um ganz offen zu sein: Ich habe überhaupt nicht mehr das Gefühl, dass ein Großteil der Entscheidungen von Staffcharakteren überhaupt auf RP-Logik basieren, sondern eher aus OG Kalkulationen heraus entstehen. Ich meine bei allem Respekt, aber in den vergangenen 2-3 Monaten wurden in Candaria zwei "Jahrhunderte" lang verfeindete Baronie zusammengelegt, diese Baronien erhielten eine Mondwächterin als Baronin. Nun ist mir schon bekannt, dass der Konflikt zwischen den beiden ehemals getrennten Baronien "köchelt" und das finde ich sehr schön, dennoch eine mehr als dramatische Änderung. Jetzt wurde ein ca 600 Jahre währender Stadtrat über Nacht aufgelöst und durch einen Vogt ersetzt, auch nicht gerade eine alltägliche Handlung. Auch hierfür gibt es weitere Beispiele einige sind ja bereits unter Punkt 1 angeführt. Ich will diese Entscheidungen NICHT kritisieren, aber was ich sage ist: reine RP Entscheidungen waren das keine, zumindest glaube ich das. Aus einer reinen OG Sicht heraus, erscheinen einige dieser Punkte nämlich auf einmal erstaunlich logisch, es gab in Candaria eben nicht mehr Spieler die in Richtung Baron spielten, also legte man zwei Baronien zusammen und der Glaube soll auch nicht Grund für eine "herrschaftslose Baronie" sein. Auf einmal macht das mehr als Sinn. Das Problem was ich hier aber sehe (und das bei sehr vielen Staffentscheidungen bisher) ist, dass diese zwanghaft in irgendein bisweilen skuriles RP gepresst werden, damit das ja auch im RP Rahmen vermittelt wird. Dies - denke ich - geschieht aus der guten Absicht heraus, alle Entscheidungen des Staffs im RP zu vermitteln, das aber macht es teilweise nicht einfacher sondern ERHEBLICH schwieriger damit umzugehen. Sagt der Staff OG einfach: hört mal es geht nicht anders, akzeptiere es, dann muss ich mich nicht darum kümmern wie mein dummer Charakter darauf reagiert, dann ist das halt so und basta. Wird das aber ausschließlich im RP vermittelt, empfinde ich es als meine Pflicht im RP auch entsprechend zu reagieren und das führt dann eben zu Anfeindungen und auch zu einer sehr wirren Spielwelt die wirklich nicht mehr Konsistent erscheint. Aktuell scheint in Servano und auch Candaria schlicht das völlige Chaos zu herrschen, essentielle Regelungen und Funktionen werden einfach so abgeschafft, neu erschaffen oder massiv verändert, gleichzeitig aber sind dann Änderungen wenn man sie als Spielerchar fordert völlig absurd weil das ja "Jahrhunderte alter Traditionen" widerspräche. Das ist nicht konsistent und führt dazu, dass StaffNPCs schlicht und ergreifend als widersprüchlich, verlogen, intrigant bis dumm angesehen werden. Ob das wirklich gewollt ist, bezweifle ich dabei massivst, oft sogar merke ich (durch OG und/oder IG Kontakt) das die entsprechenden Staffler gar nicht bedacht haben, was ihre Entscheidungen eigentlich bewirken bei den jeweiligen Spielern/Spielergruppen.

Zusammenfassend kann ich dazu also sagen: Konsequenzen? sehr gerne, aber wundert euch (Staff) nicht wenn eure Entscheidungen ebenfalls zu Konsequenzen führen und beginnt diese einzuplanen (bislang habe ich nicht den Eindruck, dass das passiert). Erneut kann ich hier nur sagen: Ein offener Kontakt zu den Spielern wäre hier sehr hilfreich.

Nun zum zweiten Punkt: Konsistente Spielwelt noch etwas spezifischer. Ich muss hier ganz offen mal einfach Kritik anbringen. Die Fülle und die Massivität an Staffchars ist schlicht und ergreifend unüberschaubar für Spieler. Dabei will ich darauf hinweisen, dass dies ein Spieler sagt der durchaus mit vielen Staffchars in Berührung kam. Der folgende Punkt enthält für einzelne Spieler wohl Spoiler dementsprechend ist er auch so markiert.

Spoiler
Das Carl kurz vor der Konklave bemerkte, dass sein direkter Chef (Viktor Zornbrecht) mit dem er nun seit fast 1,7 Jahre RP Kontakt hat einen direkten Verwandten in der Grenzbaronie von Ravinsthal besitzt spricht Bände. Wieso ist soetwas wirklich notwendig? Wieso gibt es in Ravinsthal überhaupt Barone? Das ist so ein "aufgeblasener Apperat" es ist als Spieler wirklich schlicht unmöglich da einen Durchblick zu bekommen. Wann immer man versucht mit Staffchars zu interagieren und das vllt auch mal nicht zu freundlich kommen auf einmal Neuigkeiten zum Vorschein die die gesamte "politische-Matrix" verschieben: Renar ist auf einmal best friend vom Truchsess, Viktor hat verwandte in Ravinsthal, Guldenmacher ist auf einmal Geheimdienstchef, dann doch nicht, dann war er es nie, Der ehemalige Staffhauptmann ist erst extrem Korrupt dann doch nicht mehr. Um offen zu sein, habe ich bisweilen das Gefühl, dass selbst der Staff sich "verheddert" in dieser schieren Masse an Staffchars, denn wenn ich anfange Hochzurechnen das es ja noch Druiden/Kirchen/Hexer/Akademiker/sonstwas NPCs gibt schätze ich die Staffchar-Anzahl langsam fast so hoch ein wie die Durchschnittsanzahl von Spielern pro Tag auf Arx. Das kann es echt nicht sein. Vor allem entsteht daraus auch keinerlei echter Nutzen. Manche Chars sind sicherlich wichtig, aber zb. die Tochter vom Truchsess - bei aller liebe zu dem Char - hat doch keinerlei Daseinsberechtigung mehr? Hier würde ich dringend Raten unnütze Chars zu entfernen und in neuen Regionen (Ravinsthal) nochmal durchzugehen ob da wirklich nur wichtige NPCs dabei sind.



Zusammenfassend: Als gesamt Fazit lässt aus meiner Sicht sich nur etwas unzufrieden feststellen, dass wenn man Spieler derart massiv, häufig und ohne Zwang übergeht, wenn die eigenen Entscheidungen kaum bis gar nicht und wenn nur an sehr wenige Spieler erklärt werden, dann eben das "Miteinander" leidet und genauso die Bereitschaft zu "Konsequenzen" oder aber sich Konsequenzen einstellen die man so gar nicht wollte (wohl jeder von uns). Ich finde es gut, dass der Staff dies hier so anspricht und ich werde mich bemühen mich (wie hoffentlich alle) an der eigenen Nase zu packen, aber ich muss ganz klar sagen: Bei diesen beiden Punkten hat der Staff einen massiven Anteil dazu beigetragen das wir dort sind wo wir sind und meine Bereitschaft weiterhin "dem Shard zuliebe" auf logische Konsequenzen zu verzichten ist gegen Null tendierend, denn - mit Verlaub - dieses Problem ist nicht neu, ich sprach es zum ersten mal vor recht genau einem Jahr an im Zuge der damaligen Stadtratswahlen.
[Bild: ckzing2s.png]
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RE: Dungeons, Miteinander und die Spannung - von Magdalena - 06.01.2015, 20:47
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RE: Dungeons, Miteinander und die Spannung - von Carl Gustav Jehann - 07.01.2015, 17:02



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