FSK-18 Tagebuch einer Kurtisane - die zwei Schwestern
#2
6. Gilbhart im Jahre 1401

Die Schrift wirkt auf der nächsten Seite etwas größer und runder. Um die vereinzelten Tintenkleckse wurden drumherum Striche gemalt, damit sie wie Sonnen aussehen.

Du bist eigentlich Jaels Tagebuch, aber ich habe dich gemopst und werde dir auch meine Geschichten erzählen.
Ich bin böse, ich bin eine böse junge Frau, die Hand an sich legt und an ihre Freier und Freierinnen (Heißt das so? - * Jael fragen!). Was daran böse ist? Es macht mir Spaß, die weiche Haut zu berühren, meine Finger über ihren Körper tanzen zu lassen. Meiner Zunge die Gelegenheit zu geben zu schmecken, zu fühlen und herauszufordern. Jeder Mensch schmeckt anders, was nicht heißt, dass es gut sein muß, aber es ist faszinierend. Jeder riecht anders und verhält sich anders. Kurz vor der Extase zeigt jeder sein wahres Gesicht. Die einen Schreien, die anderen Stöhnen, es gibt auch Menschen, die sind dann total ruhig oder aber sie werden brutal.

Mein Körper ist in meinem Beruf zwar nur ein Instrument, was aber nicht heißt, dass sich meine Seele ausschließt. Jael und ich haben unterschiedliche Vorlieben. Ich mag es hart und schnell. Jael liebt es verspielt. Ich spiele auch, aber anders. Manchmal will ich einfach nur schreien: "Verdammt, trau dich endlich!" Die Menschen sind von uns fasziniert, die Gesellschaft findet uns abstossend. Aber die Erfahrung lehrt, die prüden und unscheinbaren sind die versautesten. Sie sind im Bett oder Tisch oder Stall, wo auch immer nicht mehr schüchtern, sie wissen was ihnen gefällt, sie wollen experimentieren. Und da komme ich ins Spiel. Ich bin ein böses kleines Mädchen. Ich bohre und dehne immer noch ein Stückchen weiter, keine Region des menschlichen Körpers ist mir fremd. Ich liebe es unterschätzt zu werden. Die Menschheit ist so blind und dumm. *eine kleine Fratze wurde hinter den Satz gemalt*

Während ich am Tisch sitze und schreibe bin ich nackt, so bin ich gekommen und oh ja, so werde ich gehen. Liebes Tagebuch, wie gut, dass du auf dem Tisch liegst und nicht drunter schauen kannst und frag bitte nicht nach meiner linken Hand. *die Schrift wirkt nun etwas verwackelt* Auch gestern war ich nackt, sowie Jael. Sie schmeckt gut, je älter sie wird, desto besser schmeckt sie. Ich sollte ihr das sagen, es wird sie freuen. Die Dame gestern konnte ich noch nicht probieren. Ihre Haut und ihre Lippen waren so weich und sanft. Ihre Hand auf meinem Hintern kalt und brutal. Sie hat wundervolle Brüste, so üppig, so warm mit harten Knospen. Ich wollte mehr, aber sie wollte nur zusehen. Der Kunde zahlt, der Kunde bestimmt. Also habe ich Jael zu einem Höhepunkt verholfen und der Dame sicher zu einem feuchten Höschen. Ich weiß, wie ich Jael am effektivsten befriedige. Ich habe zwar keinen Schwanz, aber meine Zunge und meine Hand haben sie noch nie enttäuscht. Wir werden die Dame wiedersehen und dann geht es hoffentlich weiter. Auf der anderen Seite freue ich mich aber auch schon auf den nächsten männlichen Freier. Männer sind auf ihre Art so perfide zu befriedigen, aber ihre Kraft, ihr animalischer Trieb lassen sie für mich doch unberechenbar werden. Tagebuch, du wirst wieder von mir lesen.

Liebe Jael, sei nicht sauer, ich kaufe dir, wenn wir das Buch hier vollgeschrieben haben ein Neues, versprochen.

Deine Destina *ein Herzchen wurde daneben gemalt*
Je suis tout et de rien!
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RE: Tagebuch einer Kurtisane - die zwei Schwestern - von Destina Wolkenstein - 06.10.2014, 14:56



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