Steilküsten und mehr.....
#14
Bran genoss die Abgeschiedenheit Candarias, die lässige Trägheit der stillen Bevölkerung war ihr so willkommen, niemand drängte sie, niemand schien es eilig zu haben, welch Segen herrschte, wenn die Bevölkerung fürchtete für Fleissigkeit und Hast bestraft zu werden....
Dank des Schneiders Leo hatte Bran die kleine Hütte nahe des Hexensees übernehmen können und erlernte Schritt für Schritt die Kunst der Töpferei. Sie liebte den geschmeidigen Ton, das feuchte Element welches sich an ihre Finger schmiegte, sich formen und ihre Gedanken fliegen ließ. Sie hatte Ley ein kräftiges Packpferd abkaufen können, stetig trug es die ungebrannte Ware nach Greifanger wo sich der einzige, in Candaria befindliche Brennofen befand.
Anfänglich war es schwierig die passende Temperatur zu halten, Stunden um Stunden lehrte sie Ley, doch die Töpfe und Krüge barsten oder verschmolzen zu einem unkenntlichen Brei. Doch aus jedem Lehrling wurde unweigerlich ein Geselle und auch Bran feuerte mit zunehmender Sicherheit den Ofen und wachte stundenlang über ihre Tonwaren, diese dann geradezu entzückt betrachtend als wären es ihre Geschöpfe.
Ein wenig langweiliger gestaltete sich das Brennen der Kacheln für die so begehrten Kachelöfen, ein Luxus den sich viele der gehobenen Gesellschaft leisteten. Eine beschwerliche Arbeit, die viel Mühe und Kraft benötigte. Viel lieber widmete Bran sich der Herstellung von Vasen und Flaschen und neuerdings der kleinen Tonglocke die sich bereits großer Beliebtheit erfreute.
Die Tür der kleinen Hütte war weit geöffnet, sodass die helle Frühlingsluft einkehren konnte während sie an der Töpferscheibe sitzend, das Glitzern und Tummeln erster Insekten über dem Wasserlauf beobachtete...
der Winter war vorbei und sie hatte überlebt... Epona verdiente ein Opfer, und das schon bald.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Steilküsten und mehr..... - von Brannagh Dal Cais - 14.04.2015, 15:10



Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste