Steilküsten und mehr.....
#1
Es ist kaum einen Mondlauf her, als ich amrhanischen Boden betrat, und doch haben sich die einzelnen Tage aneinander gereiht wie die dunklen Perlen, die ich tagtäglich unten am Strand, unterhalb meiner ins Herz geschlossenen Steilküste, finde.
Die Nächte verbringe ich noch überwiegend im Wald, mein Lager aus Ästen, Blättern und einer Decke aus zusammengenähten Fuchsfellen jede Nacht woanders aufschlagend, verleiht es mir das so lange ersehnte Gefühl von Freiheit, fern meines Clans, fern der Wut meines Vaters und Clanoberhauptes, fern der wachsamen Augen meines älteren Bruders, fern von Mutter's unverständigem Seufzen wenn ich wieder einmal aufbegehrte.
Ja, ich genoss es, auch wenn meine Gedanken natürlich oft zurück nach Reinos schweiften. Meine Insel, die Wälder und meine Pferde, ja, ich vermisste sie, sehr sogar. Doch war es Nichts gegen das aufschäumende Gefühl von Wut und gar Rache die ich meinen Vater fühlen lassen wollte. Sollte er ebenso leiden wie all die anderen die unter seiner mächtigen Clanshand litten. Die Selbstgefälligkeit und Arroganz von der nur wenige der Mächtigen verschont bleiben, hatte auch meinen Vater ergriffen. Urteile fällend, selbst das Thing bestechend, war er eine unbezwingbare Macht geworden welche meinen Clan zugrunde richten würde.
Niemand stellte sich ihm entgegen, allesamt feige und katzbuckelnd nach seiner Zunge redend, war ich es, die ihm sein Fehlverhalten vor versammeltem Clan während des letzten Things entgegenschleuderte.
Ich sehe noch ihre Gesichter, angstvoll, in Erstaunen und Ohnmacht die Augen weit aufgerissen, das Gesicht meines Vaters vor Wut gerötet als ich ihm den Rednerstab vor die Füße warf und mit den Worten nicht zurückzukehren bevor er seinem Handeln ein Ende setzt, meine Heimat verließ.
[Bild: 999233_569329923148547_1818919720_n.jpg]

Dies lag noch keinen Mondenlauf zurück und doch schien es mir fern und unwirklich zugleich. Etwas trieb mich an hier in diesem neuen Land, etwas schien mich zu beflügeln, denn auch hier herrschte Unrecht, wenn auch die Hand meines Vaters fern war, so gab es andere Hände die nicht untätig waren. Hände die unseren Alten Glauben versiegen lassen wollten. Stetig waren sie zugange, bekehrten Mondwächter, ließen sie vor diesem Mithras kriechen, ängstigten sie mit ewiger Qual nach dem Tode.
Doch lenkten mich die Götter zu einer Gruppe von Menschen die keine Angst zu haben schienen, ja denen der Alte Glaube in ihrem Inneren brannte und denen die Freiheit das Wichtigste zu sein schien.
Wie die Perlen von der Steilküste, so reihten sich die Ereignisse aneinander, und täglich wurden es mehr.. doch hier konnte ich niemandem den Rednerstab vor die Füße werfen, hier musste ich kämpfen, für die Mondwächter, für mich , für die Ehre meiner Götter, niemand sollte es wagen, sie in eine finstere Ecke drängen zu wollen.
Ich würde weitere Perlen finden und sie aufreihen.. nach und nach..
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Steilküsten und mehr..... - von Brannagh Dal Cais - 09.09.2014, 11:40



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