Wachende Schwerter erheben sich [MMT]
#13
Der Wachgang im Flüsterwald:

Eine einzelne Wolke flog über den Flüsterwald, so klein und unscheinbar, so verdeckte sie für den Hauch einer Sekunde die Sonne. Ein dunkler kaum merklicher Schatten striff den Krieger der im Geäst hoch über dem Boden, in einem alten Baumhaus residierte. Wohin das Auge auch zu sehen vermochte, keine Zivilisation, in diesem Kleinod. Nur das Rauschen eines Baches, das Flüstern der Vögel im Wind. Das Heulen der Wölfe des Nachts. In diese Lande hatte sich die Menschheit nur spärlich ausgebreitet. Es war beruhigend zu wissen, dass man, so man sich danach sehnte, in die nächstgelegene Stadt zu reisen vermochte. Doch die Reise war beschwerlich und unsicher für einsame Wanderer.

Wölfe, Bären und andere wilde Tiere, striffen nicht nur des Nachts, über die unbefestigten Trampelpfade, die soviele schon so oft genutzt hatten. Langsam stieg der Krieger die Treppen hinab und spähte in die Ferne, doch im Wald selbst, ist Fern nur ein Begriff für die nächste Baumfassade.

Langsame Schritte bewegte sich der Krieger durch den Wald.
Die Gedanken bei jener, die er im Baumhaus zurückgelassen hatte.
Ein leises knacken im Geäst auf dem Pfad hinter ihm.

[Bild: 8805244eu4f8xtpia.jpg]

Die Aufmerksamkeit des Kriegers galt nurnoch seiner Umgebung, eine automatische Handbewegung ließ sein Schwert aus der Scheide gleiten. Aufmerksam verfolgte sein Blick den Ort aus dem das Geräusch im Unterholz einzufahren schien. Wieder und wieder knackten die Äste, an verschiedenen Stellen. War es nur die Einbildung? Wälder fernab haben oft die Angewohnheit, ihre Gäste zu betrügen... ihnen Hirngespinste einzupflanzen, sodass die Angst die nächsten Reaktionen des Gastes befehligten.

Wieder ein Knacken, war der Krieger alleine? War es nur ein kleiner Fuchs, der seinen Weg durch den Wald suchte? Oder war es ein Wolf, der seine Beute witterte. Ein Schatten erhob sich über den Weg, eine Wolke hatte ihren Weg schon lange in des Kriegers Richtung gewagt, um letztendlich im richtigen Moment den Blick auf das Unterholz zu verbergen. Ein weiteres Knacken, als der Krieger umhüllt vom Schatten stand, eine Ausfallbewegung auf die Knie und das gehobene Schwert, drang einem springende Wolf in die Kehle. Ein explodierender Schmerz im Oberarm, als ein weiterer durch das dicke Leder zu beißen versuchte. Der Griff des Schwertes, zerschmetterte den Kiefer des Tieres.
Auf dem Boden angelangt, hörte der Krieger nurnoch das Knurren weiterer Wölfe, und das Winseln derer, die er bereits besiegt hatte. Wer möchte in so einer Welt leben? In der die Menschheit noch von der Natur unterjocht wird? Die Antwort ist eine ganz einfache, jene, die nicht unterjocht werden wollen. Es wird immer Pfade geben, an denen das Gesetz fern ist, aber irgendwann, muss auch der letzte Weg gegangen werden, um Recht und Ordnung zu schaffen.
Es wird immer Wächter geben, und sie werden immer gegen diejenigen Kämpfen, die die schwachen Bedrängen. Selbst wenn die Natur ihre Zähne ausfährt, werden die Wächter ihr jene stutzen. Mit wenig Mühe, erhob sich der Krieger, und ging auf die Wölfe zu, die seinen Weg blockierten. Ihre Beiden nun gefallenen Brüder, zeugten davon, dass die Beute, auch in der Unterzahl gefährlich sein kann.

Es wird immer einen Wächter geben.
Es wird immer Wanderer geben.
Es wird immer einen Pfad geben.

Die Wache hatte nicht erst begonnen...

[Bild: neuy9okjh7a8b.jpg]

...sie hat nie aufgehört.
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Nachrichten in diesem Thema
Blutwurm und Sumpfschlange - von Leira Menagua - 02.08.2014, 19:32
RE: Wachende Schwerter erheben sich [MMT] - von Serbitar Morgenstern - 26.09.2014, 15:40
Das Banner. - von Gast - 04.01.2015, 17:23



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