Auf der Suche nach...
#8
...einem Sinn

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Sein Kopf pochte, die Luft wurde dünn und er schlug schreckverzerrt die Augen auf. Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet. Er lag in einem Bett. Allerdings war es nicht "sein" Bett. Neben ihm lag jemand und im ersten Moment wusste er nicht genau wer es war. Dann fiel es ihm wieder ein und die braunen Augen musterten den Mann in seinem Bett kurz.

Was hatte das alles nur für einen Sinn? War er wirklich so offensichtlich naiv und dumm? Und vor allem... wie konnte er sich nur das erste Mal auf diese Weise trösten? Der Mann neben ihm war nichts weiter als ein Trostpflaster. Eines welche die Wunde schloss die erst vor kurzem in seine Brust gerissen worden war.

Und erst gestern hatte man sie genommen, ein Messer hineingerammt und ihn seelisch zerfetzt. Hatte Sherion es wirklich so schnell vergessen? Oder war es ihm einfach egal? Seine Sinne waren getrübt und andere schienen ihn derzeit einfach nicht zu interessieren. Denn sonst hätte er gemerkt wie sehr es ihn schmerzte. Und so hatte er gestern erneut die Alternative wählen müssen um seinen Schmerz zu lindern. Und er war sich sicher, dass der Mann in seinem Bett auch keine Skrupel hatte ihn als Alternative zu irgendwem anders zu wählen. Er würde sogar sicherlich bald einen anderen haben wenn sein neues Spielzeug kaputt war. Aber... und das tröstete Emilius... es würde nicht allzu sehr schmerzen.

Und so lag er die ganze Nacht dort und starrte die Decke und den Mann neben sich an um einen Sinn in diesem ganzen Zirkus zu finden. Wenn Ceras wüsste was hier vorging... er würde ihn zerfleischen. Aber er musste es nicht erfahren. Weder jetzt... noch irgendwann.

Orestes hatte es gar nicht so schlecht getroffen befand er. Er sollte sich nicht so anstellen. Vor allem nicht in Bezug auf dieses Drama was sich derzeit abspielte. Emilius hatte nicht vor irgendwem irgendetwas abspenstig zu machen. Irgendwie tat ihm der Buchhalter, den er gar nicht wirklich kannte, Leid. Denn in gewisserweise... und das dürfte auch niemand erfahren..., vor allem er nicht, waren die beiden Leidensgenossen. Allerdings mit dem Unterschied, das Emilius gar nichts erreicht hatte.

Als ein leichtes Licht durch die Fenster in die Wohnung fiel stieg er aus dem Bett und versuchte dabei niemanden zu wecken. Und als er so in der Wohnung stand und sich anzog fiel sein Blick auf Sherion den er einen Moment länger betrachtete, ehe er sich auf den Weg raus in die Kälte des Morgens wagte.
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Auf der Suche nach... - von Emilius Isenherz - 13.11.2013, 15:46
RE: Auf der Suche nach... - von Emilius Isenherz - 21.11.2013, 09:48



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