[Quest] Die ganze Welt zu verschlingen
#6
Am Rande des Marktplatzes

Die Tage verstrichen träge, doch immerhin erfolgreich. Die Stadt war kopflos. Zu viele waren es, die Vieles beobachteten oder ausprobierten, die wussten und herausfanden - doch sie sprachen nicht miteinander, um ihre Erkenntnisse zu verbinden, und das machte sie schwach. Gut.
Die Sache mit den Ratten war ein ironischer Zufall, der seinem Auftraggeber überaus gut gefiel. Der Regen, die überschwemmte Kanalisation, die Ratten, die nach Nahrung suchten - vermutlich eine Leiche irgendwo, die man nicht verbrannt hatte. Und schon hatten die Dinge ihren Lauf genommen. Welch zynisches Schicksal.
Die Ratten selbst fand er lästig - sie hatten tageland seine Aufgabe beeinträchtigt. Er beobachtete die Ratsleute, und all jene, die wichtig waren in der Stadt. Sammelte Informationen darüber, wohin sie wann gingen, was sie aßen, was sie tranken, wo sie lebten - wo ihnen beizukommen war, wen man anheuern konnte, sie zu verraten. Kaum jemand hatte je darauf geachtet, wie er Stunde um Stunde am Brunnen stand und das Rathaus beobachtete, wie er durch die Neustadt wanderte, wie er vor einem Haus des Neuen Hafens herumlungerte.
Löwenstein machte einem die Dinge leicht. Immerhin war nicht einmal Widerspruch angeklungen, als er vor allen Helfern der Stadt ein Fläschchen mit verseuchtem Rattenblut gefüllt hatte.
Es würde ein Leichtes sein, diese Stadt entgültig zu Fall zu bringen, solang ihre Bewohner nichts weiter im Sinn hatten, als Intrigen gegeneinander zu spinnen, sich auszustechen und zu hassen. Es war so leicht.
Sie würden alle sterben.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss.


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RE: [Quest] Die ganze Welt zu verschlingen - von vonSperling - 07.12.2013, 18:39



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